Friederike Mayröcker gewinnt den ersten Österreichischen Buchpreis
(ots) - Die Verleihung fand vor rund 300 geladenen Gästen im
Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz statt. Durch den Abend führten
Dorothee Hartinger und Philipp Hauß.
Kulturminister Thomas Drozda: "Ich freue mich über die enorme
Resonanz zum ersten Österreichischen Buchpreis und gratuliere
Friederike Mayröcker und Friederike Gösweiner sowie allen Nominierten
sehr herzlich zu dieser wichtigen Auszeichnung. Genau genommen gibt
es aber noch einen großen Gewinner am heutigen Abend: die
österreichische Gegenwartsliteratur und die österreichischen
Autorinnen und Autoren."
Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbands des Österreichischen
Buchhandels: "Man kann die Wichtigkeit eines solchen Preises für die
österreichische Literaturlandschaft nicht oft genug betonen: Es ist
erfreulich zu sehen, dass diese beiden neu geschaffenen Preise von
der Öffentlichkeit so gut aufgenommen wurden und den vielfältigen
etablierten und neuen Stimmen der österreichischen Literatur Gehör
verschaffen. Ich möchte allen Nominierten, insbesondere natürlich
Friederike Mayröcker und Friederike Gösweiner, gratulieren -
letztendlich dürfen sich alle, die es auf die Shortlist geschafft
haben, als Gewinner und Gewinnerinnen sehen."
AK Präsident Rudi Kaske: "Mit dem Österreichischen Buchpreis ist
es nun erstmals gelungen, die Vielfalt und den Reichtum der
österreichischen Literatur sichtbar zu machen. Daher freuen wir uns
umso mehr, dass die AK junge Künstlerinnen und Künstler mit ihren
literarischen Debüts fördert."
Österreichischer Buchpreis 2016: Friederike Mayröcker - "fleurs"
(Suhrkamp Verlag)
Begründung der Jury:
"Friederike Mayröcker wird ausgezeichnet für ein faszinierend
freies Spiel der Worte und Assoziationen, für ein Gedankenstöbern,
das auf fast schon verstörende Weise wunderschön und gelungen ist.
"fleurs" öffnet einen Resonanzraum, bildet einen ganz eigenen
poetischen Raum, der für Leserinnen und Leser nicht selten
rätselhaft, manchmal auch nicht zu entschlüsseln ist. Der Text wird
dadurch aber zu einem Fenster zu Welten, die sich der realistischen
Darstellung entziehen. Er macht den Möglichkeitssinn von Literatur
auf eine ganz besondere Weise erfahrbar. Friederike Mayröckers
Notate, entstanden zwischen März 2014 bis Mai 2015, sind
Zwiegespräche mit Schwalben und Mohnfeldern, Lebenden und Toten, mit
Derrida, Genet, und nicht zuletzt mit Ernst Jandl, dem schmerzlich
vermissten Lebenspartner. Dabei sind diese Notate aber durchaus hell
und heiter, von Jugend und Neugier durchdrungen, sie laden ein zu
irrwitzigen Reisen durch Zeit und Raum. Das sich allen Zwängen der
Syntax entziehende, unbändig wuchernde florale Textgeflecht wird
darüber hinaus durch Typografie, Satz und Druck zu einem auffällig
schönen Buch, das zum Blättern und Staunen verführt."
Für die Shortlist nominiert waren außerdem Sabine Gruber:
"Daldossi oder Das Leben des Augenblicks", Peter Henisch: "Suchbild
mit Katze", Anna Mitgutsch: "Die Annäherung" und Peter
Waterhouse/Nanne Meyer: "Die Auswandernden".
Der Österreichische Buchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert, die
vier weiteren Titel der Shortlist mit jeweils 2.500 Euro.
Debütpreis im Rahmen des Österreichischen Buchpreises 2016:
Friederike Gösweiner - "Traurige Freiheit" (Literaturverlag Droschl)
Begründung der Jury:
"Friederike Gösweiners erster Roman ist ein kleines Wunder. Er ist
ein sensibles, in seiner emotionalen und sozialen Genauigkeit
überzeugendes und, vor allem, ein ans Herz greifendes Porträt einer
jungen Frau, die nach dem Studium einen Platz in unserer
Ellenbogengesellschaft zu finden versucht. Hannah folgt ihren
Wünschen, ihren Fähigkeiten und ihrem Gefühl - aber niemand braucht
sie, nicht einmal ihr Freund, der sich für seine eigene Karriere
entscheidet. Der Roman ist so auch das Porträt einer neuen
?verlorenen Generation? zwischen Praktikum und Prekariat, zwischen
Freiheitstraum, Hoffnung auf Leben, Einsamkeit und der Empfindung der
Nutzlosigkeit. Das Buch wird mit dem Debutpreis des Österreichischen
Buchpreises ausgezeichnet, weil es eine überzeugende Antwort auf ein
drängendes gesellschaftliches Problem gibt. Das Buch berührt, weil es
so unerbittlich, so wahr und literarisch so souverän ist."
Für die Shortlist nominiert waren außerdem: Sacha Batthyany: "Und
was hat das mit mir zu tun?" und Katharina Winkler: "Blauschmuck".
Das beste Debüt ist mit 10.000 Euro dotiert, die zwei weiteren
Titel der Shortlist mit jeweils 2.500 Euro. Der Debütpreis wird von
der Arbeiterkammer Wien gestiftet.
Die Jury
Der Jury für den Österreichischen Buchpreis 2016 gehören an: Klaus
Amann (Germanist), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung),
Kurt Reissnegger (Ö1), Rotraut Schöberl (Buchhandlung Leporello) und
Brigitte Schwens-Harrant (Die Furche).
Über den Österreichischen Buchpreis
Ziel des neu geschaffenen Österreichischen Buchpreises ist es, die
Qualität und Eigenständigkeit der österreichischen Literatur zu
würdigen und ihr im gesamten deutschsprachigen Raum die gebührende
Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Der Österreichische Buchpreis wird heuer erstmals vom
Bundeskanzleramt der Republik Österreich, dem Hauptverband des
Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien
ausgerichtet.
Downloads, Fotos & Links
Fotos der Verleihung sind über das Fotoservice des
Bundespressedienstes, http://fotoservice.bundeskanzleramt.at,
kostenfrei abrufbar.
Weitere Informationen zum Österreichischen Buchpreis 2016 sowie
das Logo zum Download finden Sie unter
www.oesterreichischer-buchpreis.at.
Rückfragehinweis:
Teresa Preis, MA
Presse Hauptverband des Österreichischen Buchhandels
Grünangergasse 4, 1010 Wien
Tel.: +43 1 512 15 35 11
Email: preis(at)hvb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/11490/aom
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Datum: 08.11.2016 - 21:01 Uhr
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Friederike Mayröcker wurde für ihr Werk "fleurs" am Dienstagabend ausgezeichnet. Der Preis für das b
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