Manipulationen dürfen den Sport nicht kaputt machen / Integrität des Sports und Verbraucherschutz sichern, Vollzugsdefizit der Aufsichtsbehörden abbauen
(ots) - Ein konsequentes Vorgehen gegen Wett-Manipulation
im Sport und effiziente Maßnahmen gegen manipulationsanfällige
Sportwettangebote fordert der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB).
Die Landeslotteriegesellschaften, die zum Teil mit ODDSET auch
Anbieter von Sportwetten sind, beobachten eine kritische Entwicklung
im internationalen Sportwettengeschäft: "Internationale Anbieter
drängen ohne Berücksichtigung der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf
den deutschen Markt und kämpfen rücksichtslos um jeden Kunden.
Teilweise werden dabei gesetzliche Sorgfaltspflichten missachtet und
illegale Geschäftspraktiken untergraben den Verbraucherschutz",
stellt Torsten Meinberg (DLTB) fest. Meinberg, der Geschäftsführer
von Lotto Hamburg und derzeit Federführer des Deutschen Lotto- und
Totoblocks ist, betont: "Zahlreiche Skandale im Sport zeigen wie
wichtig es ist, einen strengen Rechtsrahmen zur Sicherstellung eines
seriösen und manipulationsunanfälligen Sportwetten-Angebots zu
haben."
Meldungen über Manipulation im Sport nehmen ebenso zu wie die
Berichte über betrügerische Wetten. Zur Bekämpfung dieser
Fehlentwicklung hat die Bundesregierung 2016 einen Gesetzentwurf zur
Strafbarkeit von Sportwettbetrug und Manipulation von
Sportwettbewerben vorgelegt, der aktuell im Rechtsausschuss des
Bundestags beraten wird.
Dazu erklärt DLTB Federführer Meinberg: "Der Gesetzentwurf der
Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt, denn er ermöglicht die
strafrechtliche Verfolgung von Sportwettbetrug. Das Gesetz allein
kann aber nicht ausreichen. Wichtig ist die Stärkung der
Länder-Aufsichtsbehörden bei der Umsetzung glücksspielrechtlicher
Regulierungen und eine Kontrolle von Sportwett-Anbietern bei der
Einhaltung notwendiger Sorgfaltspflichten."
Der DLTB Federführer Torsten Meinberg fordert konkrete Maßnahmen,
um die Integrität des Sports zu stärken und Verbraucher zu schützen:
- Dazu gehört das Verbot manipulationsanfälliger Wettangebote, wie
bestimmte Live- und Ereigniswetten, bei denen noch im
Spielverlauf z.B. auf die Anzahl gelber Karten oder Strafstöße
gewettet werden kann. Ein attraktives Wettangebot soll für
Anbieter möglich sein, jedoch innerhalb klarer Grenzen.
- Zudem fordert der DLTB das Verbot von Wetten im
Amateur-Liga-Bereich. Studien und Gutachten belegen eine hohe
Manipulations-Anfälligkeit bei Spielen im Jugend- und
Amateurbereich sowie bei Amateursportarten. Wetten auf solche
Spiele sollten gesetzlich untersagt werden und Wettanbieter
konsequent daran gehindert werden, diese manipulationsanfälligen
Ereignisse in ihr Wettangebot aufzunehmen.
- Die Aufsichten der Bundesländer sind dahingehend zu stärken und
auszubauen, dass diese konsequent gegen die illegalen Angebote
vorgehen können. Der Staat muss alles tun, damit Manipulationen
im Sport schon in einem Frühstadium vermieden werden können.
Bei einem Expertengespräch des DLTB in Berlin zur Frage "Machen
Wetten den Sport kaputt?", erläuterte der Parlamentarische
Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für
Verbraucherschutz, Christian Lange, die aktuelle Gesetzesvorlage der
Bundesregierung, welche eine Änderung des Strafgesetzbuches vorsieht.
Es diskutierten zudem die Wirtschafts- und Sportrechtexperten Prof.
Dr. Anja Marten und Dr. Adrian Fiedler von Transparency
International. Für Lotto Deutschland (DLTB) bezog Torsten Meinberg
dezidiert Stellung:
"Der neue Gesetzentwurf der Bundesregierung schließt die
vorhandenen Gesetzeslücken, die die strafrechtliche Verfolgung von
Sportwettbetrug und Manipulationen bisher verhindert haben. So
erhalten wir als langjähriger Partner und Förderer des Sports eine
weitere Rückendeckung für unsere Bemühungen zum Schutze der
Integrität." Die Einnahmen aus den staatlichen Lotterien sind eine
wichtige Stütze des Sports in Deutschland.
Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung soll insbesondere der
Betrug bei Sportwetten strafrechtlich einfacher und konsequenter
verfolgt werden können. Ebenso als Straftatbestand angesehen werden
damit künftig Absprachen mit Trainern, Schieds-, Wertungs- oder
Kampfrichtern, um den Verlauf bzw. das Ergebnis von Sportereignissen
zu beeinflussen und zu manipulieren. Der Anwendungsbereich umfasst
sowohl deutsche als auch ausländische Sportwettbewerbe.
Über den DLTB:
Der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB) ist die Gemeinschaft der
16 selbstständigen Lotteriegesellschaften in den Bundesländern. LOTTO
steht für Glück auf der Basis von Verantwortung. Unser vorrangiges
Ziel ist es, das Spiel mit dem Glück zu ermöglichen, gleichzeitig
aber präventiv die Entstehung von Spielsucht zu verhindern. Im
staatlichen Auftrag orientiert sich unser Handeln nicht am
Gewinnstreben, sondern ist vorrangig an der Förderung des Gemeinwohls
ausgerichtet. Die Einsätze der Spielteilnehmer fließen zum weit
überwiegenden Teil an die Allgemeinheit zurück und finanzieren
zahlreiche Projekte in den Bereichen Soziales, Kultur und Sport.
Pressekontakt:
Pressestelle LOTTO Hamburg
- Federführende Gesellschaft des Deutschen Lotto- und Totoblocks,
Madeleine Göhring, PR-Koordinatorin für den DLTB, Tel. 040/ 6 32 05
241, E-Mail: goehring(at)lotto-hh.de und E-Mail:
pressestelle(at)lotto-hh.de
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Datum: 17.10.2016 - 11:10 Uhr
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