WAZ: Unfairer Stil im Sportbereich
- Kommentar von Matthias Korfmann zu Olympia-Stützpunkten
(ots) - Es mag gute Argumente für eine Spitzensportreform
geben. Fabian Hambüchen, der Turner, hat zwar nach Rio gesagt, er
hasse die Medaillenzählerei, aber im Grunde geht es genau darum:
Gold, Silber und Bronze. Dass man, um dieses Ziel zu erreichen, immer
wieder mal die Sportförderung überprüfen und alte Zöpfe abschneiden
muss, ist normal.
Die Olympiastützpunkte in Nordrhein-Westfalen können ihre Haltung,
man möge nicht an bewährten Strukturen herumexperimentieren,
andererseits auch recht gut begründen, denn ihre Athleten erkämpfen
besonders viele Medaillen.
Es sind nicht die Argumente, die in diesem Streit irritieren,
sondern der Umgang der Beteiligten miteinander. Bei politisch
wichtigen Projekten heißt es inzwischen, Bürger sollten möglichst mit
einbezogen werden. Auf Sportfunktionärsebene ist Transparenz aber
nach wie vor ein Fremdwort. Wie kann es sein, dass eine Reform der
Olympiastützpunkte jahrelang geplant wird, und die Hauptbetroffenen -
Sportler, Trainer, Vertreter der Städte - gar keine Ahnung haben, was
da verhandelt wird. Die Verhandlungen gehören nicht ins Hinterzimmer.
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Datum: 16.10.2016 - 18:08 Uhr
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