Deutscher Sportwettenverband begrüßt neues DLTB-Debattenformat "Über Kreuz"
(ots) -
- Einigkeit bei DSWV und Lotto: Nicht Sportwetten, sondern die
fehlende Regulierung des Sportwettenmarktes schadet dem Sport
- Glücksspielstaatsvertrag grundlegend reformbedürftig
Mit der Veranstaltungsreihe "Über Kreuz" hat der Deutsche Lotto-
und Totoblock (DLTB) am Donnerstag ein gelungenes neues
Diskussionsformat angestoßen, bei dem Experten aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik gesellschaftspolitische Fragen rund um das
Thema Glücksspiel debattieren. Zum Auftakt der Reihe stand ein
gemeinsames Kernanliegen des DLTB und des Deutschen
Sportwettenverbands (DSWV) auf der Tagesordnung: Integrität im Sport
und die dringend erforderliche markt- und rechtskonforme Novelle des
Glücksspielstaatsvertrags zur Regulierung des Sportwettenmarktes.
Aufhänger der Veranstaltung war die von der Bundesregierung
geplante Einführung eines Straftatbestandes gegen
Spielmanipulationen, die auch einen Sportwettenbezug haben können.
Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium
Christian Lange (SPD) betonte, dass das Gesetz zwei Schutzzwecke
verfolge: die Wahrung der Integrität des Sports und den Schutz der
mit ihm verbundenen Vermögenswerte. Der DSWV begrüßt die Initiative
der Bundesregierung ausdrücklich (siehe Stellungnahme anlässlich der
öffentlichen Anhörung im Deutschen Bundestag am 28. September 2016
(http://ots.de/FYJ7A), denn neben dem Sport sind die privaten und
staatlichen Wettanbieter die wirtschaftlich Hauptgeschädigten von
Spielmanipulation.
Doch kann der Gesetzentwurf nur einer von vielen Bausteinen sein,
um die Anbieter und den Sport zu schützen. Wie Dr. Adrian Fiedler von
Transparency International betonte, sei die unklare Rechtslage auf
dem deutschen Sportwettenmarkt angesichts des gescheiterten
Glücksspielstaatsvertrags das weitaus größere Problem: "Es gibt bis
heute keinen rechtskonformen Glücksspielstaatsvertrag und keine
Lizenzen für seriöse Anbieter. Ich wundere mich, wenn mancher
behauptet, gesetzlich sei alles geregelt." Die Sportjuristin Prof.
Dr. Anja Martin warb zudem dafür, die Aufklärungsarbeit hinsichtlich
der Gefahren von Spielmanipulation bereits im Jugendbereich
anzusetzen. Diesem Appell schließt sich der DSWV entschieden an.
In einem Punkt waren sich alle Diskutanten einig: Wetten machen
den Sport nicht kaputt - der Markt muss aber sachgerecht reguliert
werden. Um die Integrität des Sports sicherzustellen, reicht das
Strafrecht nicht aus. Der DSWV ruft die Landesregierungen daher auf,
die Sportwettenregulierung endlich europarechts- und marktkonform
auszugestalten und den Glücksspielstaatsvertrag grundlegend zu
novellieren.
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Datum: 14.10.2016 - 10:42 Uhr
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