Neue Form der Spielanalyse entschlüsselt die Identität jeder Mannschaft
(ots) - Das im Sommer 2015 gestartete und durch die DFL
vergebene Forschungsprojekt "Spieldatenbasierte Leistungsindikatoren
im Profifußball" ist mit einer absoluten Innovation erfolgreich
abgeschlossen. Ab sofort ist die Spielphilosophie einer Mannschaft
auch automatisiert zu erkennen und zu belegen. Somit lässt sich auch
die Identität jeder Mannschaft aufzeigen.
Um die quantitative Spielanalyse auf ein neues Level zu heben, hat
das Ismaninger Institut für Fußballmanagement in Zusammenarbeit mit
der Deutschen Fußball-Liga (DFL) neue Wege eingeschlagen und
konzentriert sich bei der datenbasierten Auswertung nicht mehr
ausschließlich auf Zahlen wie Ballkontakte, Pässe, Zweikämpfe und
Laufdistanzen, sondern legt den Fokus auf die Spielidee der
Mannschaften. Anhand der umfangreichen Positions- und Ereignisdaten
kann nun ganz konkret das Angriffs- und Abwehrverhalten einer
Mannschaft gemessen werden. "Wir sind mit dem von uns entwickelten
Algorithmus beispielsweise in der Lage, technisch zu erkennen, ob es
sich bei einem Angriff um einen Positionsangriff, einen Konterangriff
oder einen Schnellangriff handelt", erklärt Forschungsprojektleiter
Dr. Alexander Schmalhofer, der am Institut für Fußballmanagement als
fachlicher Leiter Spiel- und Taktikanalyse fungiert. Durch den neuen
Ansatz stehen Kennzahlen zur Verfügung, die es ermöglichen, das
Spielverhalten - also die Identität und Spielstruktur eines jeden
Teams - aufzuzeigen. Auch die qualitative Spielanalyse wird damit
erheblich erleichtert. Dr. Schmalhofer: "In der Praxis hat das neue
Vorgehen den klaren Vorteil, dass Spielanalysten oder Trainer sich
nicht mehr ein ganzes Spiel anschauen müssten, sondern beispielsweise
die Spieleröffnung oder das Anlaufen des Gegners schon automatisiert
zur Verfügung steht - eine enorme Zeitersparnis. Wir haben es
geschafft, die Fußballlehre in den Fokus der quantitativen
Spielanalyse zu rücken. Das ist ein echter Paradigmenwechsel und
richtungsweisend für den künftigen Umgang mit Spieldaten."
Dr. Hendrik Weber, Leiter Technologie und Innovation sowie
DFL-Projektverantwortlicher seitens der Deutschen Fußball-Liga:
"Datenbasierte Sporttechnologien spielen eine immer wichtigere Rolle
im professionellen Fußball. In enger Zusammenarbeit mit unseren Clubs
investiert die DFL daher kontinuierlich in den sportlichen
Wettbewerb."
Als technischer Projektpartner agierte die Athlens GmbH, als
Hochschulpartner fungierte die Hochschule für Gesundheit & Sport,
Technik & Kunst.
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Datum: 13.10.2016 - 09:31 Uhr
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