Neue Studien zur Behandlung des Lungenkrebses
Zielgerichtete Therapie am Lungenkrebszentrum des Klinikums Chemnitz
(PresseBox) - Keine Krebsart fordert jedes Jahr so viele Todesopfer wie Lungenkrebs. In Sachsen sterben jährlich weit mehr als 2.000 Menschen an dieser Krankheit. Oftmals kommen Operation oder Bestrahlung als Behandlung nicht mehr in Frage, weil die Erkrankung bereits metastasiert ist. Chemotherapie hat nur eine begrenzt Wirksamkeit. In den letzten Jahren sind neue Therapien entwickelt worden, die krebstypische Mutationen zielgerichtet attackieren oder die das körpereigene Immunsystem gegen den Krebs aktivieren. Am Lungenkrebs-zentrum Chemnitz bringen Ärzte solche zielgerichteten Therapien ebenso wie Immuntherapien zur Anwendung.
Die Krebsforschung hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Zwei wesentliche Erkenntnisse haben die Entwicklung geprägt. Es konnten Mutationen erkannt werden, die für Krebsentstehung und -wachstum maßgeblich verantwortlich sind. Solche sogenannten Treibermutationen liegen auch bei einem erheblichen Anteil der Patienten mit Lungenkrebs vor und stellen ein sehr erfolgversprechendes Ziel für die Behandlung dar. Der zielgerichtete Angriff auf diese Treibermutation ist häufig wesentlich wirksamer und nebenwirkungsärmer als eine herkömmliche Chemotherapie.
Ein anderer moderner Therapieansatz ist die Immuntherapie. Krebszellen entziehen sich mit geschickten Mechanismen der Zerstörung durch das Immunsystem, der Polizei des Körpers. Neuen Therapien durchkreuzen diese Mechanismen und aktivieren das Immunsystem für den Kampf gegen den Krebs. Auch diese Therapien sind wirksamer und besser verträglich als die herkömmlichen Behandlungen.
Das Lungenkrebszentrum des Klinikums Chemnitz ist bundesweit mit über 350 Fällen pro Jahr eines der größten medizinischen Zentren seiner Art. Hier werden in verschiedenen klinischen Studien Medikamente und Medikamentenkombinationen getestet, mit denen das Wachstum von Tumorzellen reduziert und somit der Krebs aufgehalten werden soll. ?Mit der Immuntherapie hat sich ein großer Durchbruch in der Krebsforschung ereignet?, sagt Professor Stefan Hammerschmidt, Leiter des Lungenkrebszentrums Chemnitz und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin IV am Klinikum Chemnitz. ?Allerdings haben wir das Potential der Medikamente sicher noch nicht ausgeschöpft.? Mit einer kombinierten Behandlung aus Immuntherapie und Chemotherapie soll jetzt ein weiterer Schritt in der Behandlung des Lungenkrebses gelingen. ?Die Kenntnis der Mechanismen, mit denen sich Krebs dem Zugriff des Immunsystems entzieht, war die Voraussetzung für die Immuntherapie. Mit ihr haben wir eine vielversprechende neue Option in der Behandlung von Lungenkrebs?, so der Pneumologe weiter.
Am Lungenkrebszentrum des Klinikums Chemnitz werden Therapiestudien mit modernen Medikamenten in allen Phasen deren Entwicklung durchgeführt. Vorrangiges Ziel der Ärzte ist es, den Patienten modernste, erfolgversprechende Therapieoptionen möglichst früh zugänglich zu machen. Für Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Lungenkrebs bedeuten diese Therapieoptionen häufig neue Chancen zur Verbesserung ihrer Lebenserwartung und ihrer Lebensqualität.
Seit 2015 arbeiten das Klinikum Chemnitz und die GWT-TUD GmbH als strategische Partner zusammen, um die bestmögliche Versorgung der Patienten auch über Teilnahmen an klinisch relevanten Studien zu verbessern. ?Wir unterstützen die administrativen Prozesse, die für die Durchführung einer klinischen Studie notwendig sind?, sagt Beate-Victoria Ermisch, Fachbereichsleiterin GWT Clinical Research. ?Ich als Arzt möchte mich auf den fachlichen Bereich, also auf die Versorgung meiner Patienten konzentrieren?, sagt Professor Stefan Hammerschmidt. ?Bei Aufgaben wie dem Vertragsmanagement oder der Organisation von Studienschwestern unterstützen die Experten der GWT.?
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Datum: 10.10.2016 - 09:42 Uhr
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