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Welt-Roboter-Report 2016: Europäische Union belegt Spitzenplatz im globalem Automations-Wettbewerb

ID: 1406474


(ots) - Bis 2019 werden mehr als 1,4 Millionen neue
Industrie-Roboter in den Fabriken rund um den Globus installiert - so
die jüngste Prognose des Weltbranchenverbands International
Federation of Robotics (IFR). Beim Wettlauf um die Automation im
produzierenden Gewerbe besetzt die Europäische Union einen weltweiten
Spitzenplatz: 65 Prozent der Länder mit einer überdurchschnittlichen
Anzahl von Industrie-Robotern pro 10.000 Arbeitnehmer stammen aus der
EU. Die stärksten Wachstumsimpulse für die Roboter-Branche kommen
jedoch aus China: 40 Prozent des weltweiten Marktvolumens an
Industrie-Robotern werden 2019 alleine im Reich der Mitte verkauft.
Das sind Ergebnisse des Welt-Roboter-Reports 2016, die von der
International Federation of Robotics (IFR) veröffentlicht wurden.

"Die Automation ist zentraler Wettbewerbsfaktor für die klassisch
produzierenden Konzerne, zunehmend aber auch für kleinere und
mittlere Firmen rund um den Globus", sagt Joe Gemma, Präsident der
International Federation of Robotics.

Industrie-Roboter-Boom setzt sich fort

Die Zahl der weltweit eingesetzten Industrie-Roboter wird bis 2019
auf rund 2,6 Millionen Einheiten steigen. Das sind rund eine Million
Einheiten mehr als im Rekordjahr 2015. Aufgeschlüsselt nach Branchen
arbeiten derzeit rund 70 Prozent der Industrie-Roboter in den
Segmenten Automobil, Elektro/Elektronik und Metall. 2015 legte die
Zahl der operativen Einheiten in der Elektronikindustrie mit einem
Plus von 18 Prozent am stärksten zu. Die Metallindustrie verzeichnete
ein Plus von 16 Prozent und der Automobilsektor wuchs um zehn
Prozent.

Europäische Union auf Automationskurs - China holt auf

Die stärksten Wachstumszahlen in Europa schreiben die Staaten in
Zentral- und Osteuropa -das Verkaufsplus lag 2015 bei 25 Prozent.
Auch 2016 wird wieder mit einem ähnlich starken Wachstum gerechnet




(+29 Prozent). Der positive Trend dürfte sich weiter fortsetzen. Das
durchschnittliche Wachstum wird sich bei 14 Prozent pro Jahr
einpendeln (2017-2019). Die größten Aufsteiger bei der Installation
von Industrie-Robotern sind Tschechien und Polen. Von 2010 bis 2015
stieg die Zahl der neu installierten Industrie-Roboter in Tschechien
um 40 Prozent (Compound Annual Growth Rate) und in Polen um 26
Prozent (CAGR).

Die Staaten der Europäischen Union sind im globalen Vergleich
insgesamt in der Automation besonders hoch entwickelt. Das wird
beispielsweise an der Roboterdichte in der Automobil-Industrie
deutlich. Unter den Top-10-Nationen mit den meisten
Industrie-Robotern pro 10.000 Arbeitnehmer gehört jedes zweite Land
der Europäischen Union an. Die stark entwickelte Automation in
Westeuropa zeigt sich zudem im gesamten produzierenden Gewerbe. Von
den 22 Staaten mit einer überdurchschnittlichen Roboterdichte gehören
14 zur EU. Dabei liegt die Roboterdichte in den großen
westeuropäischen Volkswirtschaften aktuell noch deutlich vor
Aufsteiger China. Am größten ist der Abstand dabei zu Deutschland
(301 vs. 49 Einheiten) - am kleinsten zu Großbritannien (71 vs. 49
Einheiten).

Wachstumsmarkt China

Mit dem nationalen Zehn-Jahres-Plan "Made-in-China 2025" ist das
Reich der Mitte angetreten, innerhalb weniger Jahre zu den
technologischen Top-Industrienationen aufzusteigen. Um das von Peking
gesteckte Ziel einer Roboterdichte von 150 Einheiten bis 2020 zu
erreichen, müssten allerdings bis dahin rund 600.000 bis 650.000 neue
Industrie-Roboter in China installiert werden. Zum Vergleich: 2015
wurden auf dem globalen Markt rund 254.000 Einheiten verkauft.
Weltspitze ist China allerdings heute bereits als führender
Absatzmarkt. Mit rund 68.600 verkauften Einheiten lag die Statistik
2015 um 20 Prozent über dem Vorjahr und übertrifft damit das
Absatzvolumen aller europäischen Märkte zusammen (50.100 Einheiten).
2016 werden sich die Verkäufe insgesamt um 30% erhöhen und zwischen
2017 und 2019 um durchschnittlich 20% pro Jahr auf über 400.000
Einheiten. Das sind dann 40% der weltweiten Lieferungen 2019.

Südkorea und Japan folgen auf den Positionen zwei und drei der
weltweit größten Absatzmärkte für Industrie-Roboter. Hier stieg die
Zahl der verkauften Einheiten 2015 um 55 Prozent in Südkorea und um
20 Prozent in Japan. Die beiden Länder führen bei der Roboterdichte
im produzierenden Gewerbe zusammen mit Singapur das weltweite Ranking
der automatisierten Volkswirtschaften an. Von 2016 bis 2019 ist bei
stabiler Wirtschaftslage sowohl in Korea als auch in Japan mit einem
durchschnittlichen jährlichen Roboterabsatzplus von 5 Prozent zu
rechnen.

Nordamerika auf Erfolgsspur

Auf dem vierten Rang der weltweit größten Einzelmärkte rangieren
die USA. In der Freihandelszone NAFTA (USA, Kanada, Mexiko) insgesamt
stieg die Zahl der neu installierten Industrie-Roboter um 17 Prozent
auf den neuen Rekord von gut 36.000 Einheiten (2015). Die USA führen
dabei das Feld mit drei Viertel aller verkauften Einheiten an. Das
Wachstum lag bei 5 Prozent. Bei vergleichsweise deutlich geringerer
Stückzahl legte die Nachfrage in Kanada um 49 Prozent (5.466
Einheiten) und in Mexiko um 119 Prozent (3.474 Einheiten) zu. Von
2016 bis 2019 ist bei stabiler Wirtschaftslage ist in Nordamerika mit
einem durchschnittlichen jährlichen Roboterabsatzplus zwischen 5 und
10 Prozent zu rechnen.

Im weltweiten Vergleich spielen die USA in der Automobilindustrie
eine führende Rolle, wenn es um die Automation geht. Bei der
Roboterdichte liegen die US-Autobauer hinter Japan und Südkorea auf
dem dritten Platz. Während der vergangenen sechs Jahre hat sich die
US-Autoindustrie positiv entwickelt. 2015 konnte als das
erfolgreichste seit 2005 abgeschlossen werden. Große Hersteller aus
den USA, Europa und Asien legten Programme auf, um zu
restrukturieren. Zwischen 2010 und 2015 wurden dafür rund 80.000
Industrie-Roboter installiert. Das ist nach China mit rund 90.000
Einheiten im selben Zeitraum das weltweit größte Investment. Dieses
Engagement schlägt sich in neuen Arbeitsplätzen nieder: Im
Automobilsektor stieg die Zahl der Beschäftigten zwischen 2010 und
2015 um gut 230.000 an.

Roboter und Jobs

Nicht nur in den USA hatten die enormen Roboterinstallationen
einen positiven Effekt auf die Beschäftigung. Im deutschen
Automobilsektor nahm die Zahl der Beschäftigten mit der
Roboter-Automation ebenfalls zu: Das Plus lag zwischen 2010 bis 2015
durchschnittlich bei 2,5 Prozent - der operative Roboterbestand stieg
gleichzeitig um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr. Der positive
Effekt der Automation auf Arbeitsplätze wird von einer jüngst
veröffentlichten Studie des ZEW in Zusammenarbeit mit der Universität
Utrecht bestätigt. Im Kern führen sinkende Produktionskosten zu
günstigeren Marktpreisen. Die damit steigende Nachfrage schlägt sich
in neuen Stellen nieder.

Ausblick 2019

Bis Ende 2016 wird die Zahl der weltweit in diesem Jahr neu
installierten Industrie-Roboter um 14 Prozent auf 290.000 Einheiten
steigen. Für 2017 bis 2019 wird mit einem weiteren globalen Zuwachs
von durchschnittlich mindestens 13 Prozent im Jahr (CAGR) gerechnet.
Auf solche Wachstumsaussichten haben sich die Roboter-Hersteller
vorbereitet. Dafür wurden die Produktionskapazitäten erweitert oder
die zumeist europäischen Hersteller betreiben neue Standorte in den
großen Absatzmärkten China oder den USA.

Bei den technologischen Trends konzentrieren sich die Firmen in
Zukunft auf die Mensch-Maschine-Kollaboration, vereinfachte Anwendung
und Leichtbau-Roboter. Dazu kommen Zwei-Arm-Roboter, mobile Lösungen
und die einfachere Integration von Robotern in bestehende Umgebungen.
Im Trend liegen künftig modulare Roboter sowie Robotersysteme, die zu
besonders attraktiven Preisen angeboten werden können.

Die Nachfrage nach Industrie-Robotern bei den Kunden wird
ebenfalls von einem ganzen Bündel von Faktoren angetrieben. Dazu
zählt die Handhabung neuer Materialien, Energieeffizienz, besser
entwickelte Automationskonzepte, mit denen sich die reale Fabrikwelt
und die virtuelle Welt im Sinne von Industrie-4.0 und das
industrielle Internet der Dinge miteinander verknüpfen lassen.

Einen Link zum Grafik-Download finden Sie hier:
http://tinyurl.com/jj5kdyu

Über die IFR

The International Federation of Robotics: www.ifr.org

Das IFR Statistical Department veröffentlicht jedes Jahr zwei
Studien zur Robotik:

World Robotics - Industrieroboter: Dieser einzigartige Bericht
liefert weltweite Statistiken über Industrieroboter in einheitlichen
Tabellen und ermöglicht aussagefähige Ländervergleiche. Er enthält
statistische Daten aus circa 40 Ländern, aufgeschlüsselt nach
Anwendungsbereichen, Industriesektoren, Roboterarten und anderen
technischen und wirtschaftlichen Aspekten. Für ausgewählte Länder
sind Produktions-, Export- und Importdaten aufgeführt. Trends bei
Roboterdichte, z.B. die Anzahl von Robotern auf je 10.000
Beschäftigte in relevanten Sektoren, werden ebenfalls dargestellt.
World Robotics - Serviceroboter: Dieser einzigartige Bericht liefert
weltweite Statistiken über Serviceroboter, Marktanalysen, Fallstudien
und internationale Forschungsstrategien zu Servicerobotern. Die
Studie wird in Zusammenarbeit mit unserem Partner Fraunhofer IPA,
Stuttgart erarbeitet.



Pressekontakt:
econNEWSnetwork
Carsten Heer
Tel. +49 (0) 40 822 44 284
E-Mail: redaktion(at)econ-news.de

Original-Content von: The International Federation of Robotics, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 29.09.2016 - 14:10 Uhr
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