Kampf gegen Rufmord: Publizistin Gabriele Kuby geht gerichtlich gegen die Berliner Schaubühne, Autor Falk Richter ("Fear") und den Deutschlandfunk vor (FOTO)
(ots) -
Rechtsanwalt Steinhöfel sieht schwere Verletzung des
Persönlichkeitsrechts
Ob in den Medien, bei Facebook oder im Theater - was darf in
Deutschland noch gesagt werden? Wo sind die Grenzen der Meinungs- und
Kunstfreiheit? Die "Political Correctness"-Debatte tobt. Die bekannte
Publizistin und Soziologin Gabriele Kuby, von vielen wegen ihrer
kritischen Veröffentlichungen zu Gender Mainstreaming ("Die globale
sexuelle Revolution - Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit",
2012) bekämpft, hat Klage gegen die Berliner Schaubühne, gegen den
Regisseur und Autor des umstrittenen Stückes "Fear", Falk Richter,
sowie gegen den Deutschlandfunk (DLF) eingereicht. Damit will sie
sich gegen eine gegen sie gerichtete Rufmordkampagne wehren - und für
Meinungsfreiheit in Deutschland kämpfen. Richter hatte für "Fear"
unter anderem Originalzitate Kubys manipuliert, der DFL diese in
einem Beitrag eins zu eins übernommen.
Hintergrund: Seit Oktober 2015 läuft an der Berliner Schaubühne
das Stück "Fear" von Falk Richter. "Wie Untote, Zombies, Wiedergänger
aus der Vergangenheit, kehren längst überkommen geglaubte Kategorien,
Denkmuster, eine Rhetorik und ein Vokabular aus Zeiten des
Nationalsozialismus zurück", heißt es dort unter anderem. Als
"Untote" (Zombie) wird im Stück - neben weiteren Personen - Kuby
vorgeführt. Um dies bildlich zu illustrieren, werden den auf der
Bühne an mannshohen Gestellen aufgehängten Portraitfotos die Augen
"ausgestochen", die Gesichter - auch Kubys - wirken verstümmelt. Es
wird dazu aufgerufen, Zombies zu vernichten: "Der Zombie stirbt nur,
wenn man ihm direkt ins Gehirn schießt und sein Gehirn auslöscht. Das
ist die einzige Möglichkeit." Kuby wird in "Fear" zudem vorgeworfen,
"Hasspredigten" zu halten, auch werden ihr manipulierte und
sinnentstellte Zitate in den Mund gelegt, mit denen sie einer
Befürwortung des Faschismus und eines totalitären Staates "überführt"
werden soll.
In einer öffentlichen Rede (https://youtu.be/HzscL5PPkPY) zum
Thema Gender Mainstreaming in Augsburg hatte Kuby sich im Jahr 2014
über "den Missbrauch der Sprache und den Missbrauch von Begriffen"
geäußert: "Wir wissen jetzt alle, dass wir nicht mehr nur sagen
dürfen: Bürger, sondern dass wir sagen müssen: Bürger und
Bürgerinnen, Zuhörer und Zuhörerinnen, Blindenhunde und
Blindenhündinnen. Wir dürfen allerdings nicht sagen: ''Faschisten und
Faschistinnen'' - das kommt irgendwie nicht so gut." Richter hat
daraufhin Kubys Rede neu zusammengeschnitten und lässt sie mit ihrer
Stimme sagen: "...was wir vor allem brauchen sind Faschisten und
Faschistinnen".
An anderer Stelle wird Kuby ein weiteres gefälschtes "Zitat" in
den Mund gelegt: "Es braucht einen totalitären Staat, der das in den
Griff kriegt". Es wird der Eindruck erweckt, Kuby plädiere für
totalitäre staatliche Kontrolle, in Wirklichkeit warnt sie unablässig
vor der Aushöhlung der demokratischen Grundrechte.
Der DLF hatte die gefälschten Bühnen-Zitate mit dem Satz "Falk
Richter setzt die stärkste Waffe gegen jene ein, die Ängste schüren
und Hass predigen. Er zitiert sie." übernommen und dafür im Februar
bereits eine Unterlassungserklärung abgeben müssen.
Nun legen Kuby und Rechtsanwalt Steinhöfel nach. Sie haben beim
Landgericht Hamburg Klage gegen den DLF auf Geldentschädigung wegen
schwerer Verletzung des Persönlichkeitsrechts eingereicht. Außerdem
klagt Kuby gegen die Schaubühne und Falk Richter beim Landgericht
Berlin. Hier lauten die Ziele: Unterlassung der Verwendung des Fotos
mit "ausgestochenen" Augen, Unterlassung verschiedener Aussagen (dazu
zählen die gefälschten "Zitate", ferner die Sätze "Ich bin Gabriele
Kuby und halte eine Hasspredigt" bzw. "ich hetze gegen Juden") und
ebenfalls Schadensersatz für die Verletzung ihres
Persönlichkeitsrechts.
"Diese Verfahren beginnen jetzt vor den Landgerichten in Hamburg
und Berlin, werden vermutlich aber erst vor dem Bundesgerichtshof
oder dem Verfassungsgericht entschieden", so Steinhöfel. "Ich kann
mir nicht vorstellen, dass man dort zu dem Ergebnis kommt, dass die
optische Verstümmelung von politischen Gegnern und das Operieren mit
betrügerisch zusammengeschnittenen Zitaten zur Kunstfreiheit
gehören."
"Falk Richter demonstriert mit seinem Machwerk ''Fear'' genau den
totalitären Geist, vor dem ich stets warne", sagt Kuby. Sie wolle mit
dem gerichtlichen Vorgehen ein Zeichen setzen. "Dabei steht für mich
die Meinungsfreiheit im Mittelpunkt. Die Demokratie lebt vom freien
öffentlichen Diskurs. Dieser darf nicht der politischen Korrektheit
zum Opfer fallen. Es kann nicht angehen, für gut begründete
Positionen, welche dem Mainstream zuwider laufen, auf einer staatlich
subventionierten Bühne dem Rufmord ausgesetzt zu werden." Gabriele
Kuby bedauert, dass Falk Richter die Einladung von "Christ & Welt" zu
einer öffentlichen Diskussion mit ihr abgelehnt hat.
Über Gabriele Kuby
Gabriele Kuby hat in Berlin und Konstanz Soziologie studiert und
mit dem Magisterexamen abgeschlossen. Nach langer Suche auf den Wegen
des Zeitgeists ist sie 1997 in die katholische Kirche eingetreten.
Als Publizistin und internationale Vortragsrednerin (USA, Asien,
Australien/Neuseeland) zeigt Kuby die Sackgassen der modernen
Gesellschaft auf und den Ausweg durch eine Neubesinnung auf
christliche Werte. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. nennt sie
"eine tapfere Kämpferin gegen Ideologien, die letztlich auf eine
Zerstörung des Menschen hinauslaufen." Seit ihrer Konversion zum
katholischen Glauben 1997 veröffentlichte Kuby zwölf Bücher. "Die
globale sexuelle Revolution - Zerstörung der Freiheit im Namen der
Freiheit" wurde bisher in sieben Sprachen übersetzt. Mehr unter
www.gabriele.kuby.de
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