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Kooperation zwischen Umweltministerium und Chemieverband beim Human-Biomonitoring trägt weiter Früchte

ID: 1395187


(ots) -

- Neue Messmethoden für fünf Chemikalien sollen entwickelt werden
- Nachweisverfahren für 14 Stoffe wurden bereits erarbeitet

Das Bundesumweltministerium (BMUB) und der Verband der Chemischen
Industrie (VCI) arbeiten seit 2010 bei der Entwicklung neuer Methoden
zur Messung von Chemikalien im menschlichen Körper zusammen. Bis
heute wurden bereits 14 Nachweismethoden für Industriechemikalien
entwickelt, die bisher im Organismus nicht nachgewiesen werden
konnten. An 17 weiteren Methoden wird gearbeitet. Jedes Jahr wählt
der gemeinsame Lenkungsausschuss bis zu fünf neue Stoffe aus, für die
die Methodenentwicklung begonnen wird. 2016 sind dies das
Flammschutzmittel TDCP, die UV-Filter Uvinul A Plus und Avobenzon,
die in vielen Kosmetika zum Einsatz kommen, der Stoff Dibutyladipat
(DBA), der sowohl als Weichmacher in PVC als auch als hautpflegender
Stoff in Kosmetika zu finden ist, und ein Kraftstoffadditiv mit der
Bezeichnung alpha,alpha''-(1-Methylethylen-diimino)di-o-cresol.

Ziel des auf zehn Jahre angelegten Projekts (2010 bis 2020) ist
es, für bis zu 50 Chemikalien erstmals Nachweismethoden zu erarbeiten
und so das Human-Biomonitoring (HBM) weiterzuentwickeln. Mit den
neuen Methoden können dann Untersuchungen in der Umweltprobenbank des
Bundes (zur Ermittlung der zeitlichen Entwicklung von Belastungen)
und in den Deutschen Umweltstudien zur Gesundheit (GerES) des
Umweltbundesamtes erfolgen. Die Studie GerES V ermittelt derzeit
repräsentative Daten für die Altersgruppe 3 bis 17 Jahre.

Parallel dazu leitet die Human-Biomonitoring-Kommission, ein
unabhängiges Expertengremium beim Umweltbundesamt (UBA), für die
ausgewählten Stoffe so genannte HBM-I-Werte ab, mit denen gefundene
Werte gesundheitlich eingeschätzt werden können. Soweit die neuen
Methoden bereits in Untersuchungen an Humanproben der




Umweltprobenbank zur Anwendung kamen, lagen die gemessenen Werte
deutlich unterhalb des HBM-I-Wertes. Wird ein HBM-I-Wert
überschritten, kann eine gesundheitliche Beeinträchtigung nach
aktuellem Wissensstand nicht ausgeschlossen werden.

Die neuen Methoden werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
validiert. Sie werden darüber hinaus in begutachteten
wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, damit sie
weltweit verfügbar sind. So trägt das Projekt auch über deutsche
Grenzen hinaus Früchte. Experten können mit Hilfe der neuen Methoden
nun zum Beispiel die Weichmacher DINCH und DEHTP oder den Riechstoff
Lysmeral im menschlichen Organismus messen.

Das internationale Interesse an den neuen Methoden ist groß, zumal
sie für Stoffe entwickelt werden, die von der Allgemeinbevölkerung
möglicherweise vermehrt aufgenommen werden oder die eine besondere
gesundheitliche Relevanz haben können. Dieses Interesse wurde auch
bei der von BMUB und UBA gemeinsam in Berlin organisierten
Internationalen Human-Biomonitoring-Konferenz deutlich, auf der die
bisherigen Ergebnisse der Zusammenarbeit präsentiert wurden. So hat
zum Beispiel Japan Interesse geäußert, einzelne Stoffe in einer
großen Geburtskohorte zu messen, die 100.000 japanische Kinder
erfasst.

Die Entwicklung von Analysemethoden ist aufwändig und
kostenintensiv, ermöglicht aber erhebliche Erkenntnisgewinne zur
realen Belastung der Bevölkerung mit wichtigen Industriechemikalien.
Bisher muss allzu oft auf modellhafte Abschätzungen zurückgegriffen
werden, mit denen gesundheitliche Risiken leicht über- oder
unterschätzt werden.

Über den VCI

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die
wirtschaftspolitischen Interessen von mehr als 1.650 deutschen
Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen ausländischer
Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der
Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für mehr
als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2015 rund 189
Milliarden Euro um und beschäftigte über 446.000 Mitarbeiter.



Kontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse(at)vci.de,
Twitter: http://twitter.com/chemieverband

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Datum: 01.09.2016 - 10:23 Uhr
Sprache: Deutsch
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