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Gienger: Russisches Staatsdoping und inkonsequente IOC-Entscheidung trüben Freude über Start der Spiele in Rio

ID: 1386898


(ots) - Chancengleichheit und Glaubwürdigkeit in Gefahr

Heute beginnen offiziell die XXXI. Olympischen Sommerspiele in Rio
de Janeiro. Wenige Wochen zuvor hat die Welt Anti-Doping Agentur
(WADA) Russland ein systematisches Staatsdoping attestiert. Das IOC
hat sich dennoch gegen einen Komplettausschluss der russischen
Mannschaft ausgesprochen. Mehr als 200 russische Athleten gehen in
Rio nun an den Start. Dazu erklärt der sportpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eberhard Gienger:

"Der Dopingskandal in Russland und die inkonsequente
IOC-Entscheidung trüben die Freude über den Start der Olympischen
Sommerspiele in Rio. Die Chancengleichheit der Athleten ist zumindest
fraglich, was die Glaubwürdigkeit der gesamten Spiele in Gefahr
bringt. In Folge des von der WADA festgestellten Staatsdopings in
Russland hätte ein nahezu Komplettausschluss folgen müssen. Die
finale Entscheidung über eine Teilnahme hat das IOC den
internationalen Sportfachverbänden zugeschoben. Damit werden die
Amtsträger beim IOC ihrer Verantwortung gegenüber den sauberen
Athleten nicht ausreichend gerecht.

Die Olympische Bewegung steht vor dem Sportgroßereignis in Rio vor
dem Scheideweg: Es gilt die Integrität des Sports künftig
konsequenter zu schützen oder die Glaubwürdigkeit nimmt weiter
Schaden. Fundamentale Strukturen des Weltsports gehören auf den
Prüfstand. Bei Dopingfragen müssen künftig die WADA und der
Internationale Sportgerichtshof (CAS) letztlich über eine Teilnahme
bei den Spielen bestimmen und nicht das IOC. Hinweisgeber, die
Missstände im Sport aufdecken, müssen geschützt und eingebunden
werden."

Hintergrund: Kurz vor den Spielen hat das Internationale
Olympische Komitee (IOC) die Entscheidung über eine Teilnahme der
russischen Athleten den internationalen Sportfachverbänden




zugeschoben. In Schnellverfahren haben die meisten Fachverbände einer
Teilnahme der Athleten zugestimmt. Den Hinweisgebern Witali und
Julija Stepanowa, die den Missbrauch in Russland aufgedeckt haben,
wurde eine Starterlaubnis in Rio vom IOC verwehrt.



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Datum: 05.08.2016 - 10:40 Uhr
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