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Veröffentlichung zu Mineralölrückständen in Lebensmitteln ist willkürliche Panikmache

ID: 1375993


(ots) - In regelmäßigen Abständen veröffentlichen die
"Campaigner" von Foodwatch eigene Testergebnisse zu Rückständen von
Mineralöl-Stoffgemischen wie MOSH und MOAH in Lebensmitteln,
verbunden mit einer - in keinem der Fälle - gerechtfertigten
Forderung nach Rücknahme oder gar Rückruf. So auch aktuell zu
Süßwaren. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.
(BLL) hat deshalb mehrfach öffentlich zur Versachlichung der Debatte
aufgerufen und den Sachverhalt wissenschaftlich gerade gerückt.

BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff erklärt: "Wir möchten
die Konsumenten nicht der willkürlichen Panikmache überlassen,
sondern die ''falschen'' Fakten berichtigen. So stellten die in den
vergangenen Monaten von Foodwatch angeprangerten Produkte zu keinem
Zeitpunkt bei normalen Verzehrgewohnheiten eine gesundheitliche
Gefährdung der Konsumenten dar. Sobald dies der Fall gewesen wäre,
hätten sowohl die zuständigen Behörden und natürlich die Hersteller
unverzüglich reagiert. Der Schutz der Verbrauchergesundheit steht
immer an erster Stelle - diesen Leitsatz unterschreibt jeder
Hersteller und Händler sofort."

Mineralölrückstände in Lebensmitteln können technisch gesehen
nicht ausnahmslos vermieden werden, da diese in unserer Umwelt
überall vorhanden sind und deshalb auf verschiedenen Eintragswegen in
die Lebensmittelverarbeitungskette gelangen können. Dazu gehören z.
B. auch Motorabgase in der Umwelt. Eine wesentliche Einflussquelle
ist der ökologisch vernünftige Recyclingprozess von Altpapier, denn
Zeitungen und Zeitschriften sind meist mit mineralölhaltigen
Druckfarben bedruckt, bevor sie zu Transportkartons und
Verpackungsmaterialien recycelt werden. Aus den Zeitungsdruckfarben
stammen die vom Mineralöl herrührenden Stoffgemische MOSH und MOAH,
die im Lebensmittel unerwünscht sind und möglicherweise




gesundheitlich bedenkliche Einzelsubstanzen beinhalten. Deshalb ist
eine Minimierung der vermeidbaren Einträge und Belastung notwendig.

Die Lebensmittelwirtschaft hat bereits vor einigen Jahren nach
Bekanntwerden der Problematik umfangreiche Maßnahmen entwickelt, um
den Übergang von MOSH und MOAH auf ein Minimum zu reduzieren, etwa
durch Ausschluss von Recyclingkartons, den Einsatz neu entwickelter
Kartonvarianten oder durch zusätzliche Innenverpackungen. Dass diese
Minimierungsstrategien erfolgreich sind, beweisen Warentests sowie
die Berichte der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Selbst die von
Foodwatch veröffentlichten Ergebnisse bestätigen die Anstrengungen
der Lebensmittelwirtschaft im Vergleich zur Ausgangssituation in
2010. Die Verbände der Lebensmittelwirtschaft haben
Forschungsprojekte zur umfassenden Untersuchung von Einflussquellen
entlang der Prozessketten sowie zur Beurteilung von
Verpackungsmaterialien initiiert und sind dabei, die Ergebnisse
umzusetzen, um kontinuierlich produktspezifische Lösungen zu
ermöglichen.

Der aktuelle Foodwatch-Test zeigt aber auch, dass das Problem
definitiv nicht von der Lebensmittelwirtschaft allein gelöst werden
kann. "Speziell die Zeitungsverleger sind aufgefordert, auf
mineralölfreie Druckfarben umzustellen, um so die Haupteintragsquelle
von vornerein auszuschließen", appelliert Minhoff. "Alle Beteiligten
des Recyclingprozesses müssen zusammenarbeiten, um langfristig
niedrigste Rückstandswerte zu erzielen und zwar in Materialien, die
nicht als Lebensmittelverpackung eingesetzt werden, sondern als
Lager- und Transportkartons. Von diesen geht immer noch ein
Kontaminationsrisiko aus für Lebensmittel, die mit größter Sorgfalt
hergestellt wurden. Die Verantwortung liegt also nicht nur auf den
Schultern der Lebensmittelwirtschaft, sondern der Zeitungsdruck muss
seiner gesellschaftlichen Verpflichtung hier endlich nachkommen. Dann
können wir nachhaltig und erfolgreich sein mit unseren
Minimierungsstrategien."

Ausführliche Informationen mit einem Sachstandsbericht des BLL zum
Thema Mineralölübergänge auf Lebensmittel finden sich auf der
BLL-Homepage unter
http://www.bll.de/bll-stellungnahme-sachstand-mineraloel.

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL):

Der BLL ist der Spitzenverband der deutschen
Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören ca. 500 Verbände und Unternehmen
der gesamten Lebensmittelkette - Industrie, Handel, Handwerk,
Landwirtschaft und angrenzende Gebiete - sowie zahlreiche
Einzelmitglieder an.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL)
Christoph Minhoff
Hauptgeschäftsführer
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
E-Mail: cminhoff(at)bll.de

BLL-Öffentlichkeitsarbeit
Manon Struck-Pacyna
Tel.: +49 30 206143-127, Fax: +49 30 206143-227
E-Mail: mstruck(at)bll.de, Internet: www.bll.de
Twitter: https://twitter.com/BLL_de, Facebook:
www.facebook.com/DerBLL


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Datum: 04.07.2016 - 11:10 Uhr
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