Glyphosat-Entscheidung ist Affront gegenüberzeugte Europäer
(ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) kritisierte die Ankündigung des EU-Kommissars für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, zur
Zulassungsverlängerung von Glyphosat um 18 Monate. "Nachdem die
EU-Kommission es vier Mal nicht geschafft hat, den Widerstand der
Mitgliedstaaten gegen das Pestizid zu brechen, drückt sie jetzt
dessen Weiterverwendung durch. Diese Glyphosat-Entscheidung ist ein
Affront gegen viele überzeugte Europäer", sagte der BUND-Vorsitzende
Hubert Weiger.
Wenn EU-Politik so aussehe, dürfe man sich über den Brexit nicht
wundern, sagte Weiger. Immer mehr Menschen in Europa und in
Deutschland forderten eine Landwirtschaft ohne Pestizide. Dem müsse
die Politik endlich Rechnung tragen. Beispielsweise dürften
Agrarbetriebe künftig nur noch EU-Fördergelder erhalten, wenn sie
nachwiesen, dass sie deutlich mehr für den Umwelt-, Klima- und
Naturschutz tun würden.
"Die 8250 Tonnen Glyphosat, die in den kommenden 18 Monaten allein
in Deutschland auf die Äcker gelangen, sind 8250 Bücklinge vor
Monsanto und Co. Es muss endlich darum gehen, eine EU der Bürgerinnen
und Bürger statt eine der Konzerne zu schaffen", sagte der
BUND-Vorsitzende.
Den Mitgliedstaaten solle zwar die Möglichkeit für freiwillige
nationale Glyphosat-Beschränkungen eröffnet werden. Doch gehe es
dabei lediglich um ein Einsatzverbot auf öffentlichen Flächen, das in
Deutschland in fast der Hälfte der Bundesländer bereits existiere.
Kein Fortschritt für Deutschland sei auch das Verbot
Glyphosat-haltiger Produkte mit dem Additiv Tallowamin. Diese seien
von Monsanto für Deutschland aufgrund öffentlichen Drucks schon 2010
freiwillig vom Markt genommen worden.
"Der Hauptteil der in der Landwirtschaft verwendeten
Glyphosat-Menge bleibt unangetastet. Dies stützt eine Agrarindustrie,
die ihre Akzeptanz längst verloren hat. Bundesumweltministerin
Hendricks und Wirtschaftsminister Gabriel müssen ihrer Ablehnung von
Glyphosat jetzt Nachdruck verleihen und Agrarminister Schmidt einen
Ausstiegsplan aus diesem Pflanzengift abverlangen", sagte der
BUND-Vorsitzende.
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Datum: 29.06.2016 - 09:21 Uhr
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