Kölner Stadt-Anzeiger: Auktionshäuser kritisieren Ausfuhrverbot für Kunst: Schikane für Händler, Sammler und Museen / Genickschlag für den deutschen Kunsthandel
(ots) - Die beiden großen Kölner Auktionshäuser Lempertz und
Van Ham haben das gesetzliche Ausfuhrverbot für Kunst als Schikane
und "Genickschlag" für den Kunsthandel kritisiert. Das neue
Kulturschutzgesetz sei das "schlechteste Gesetz zur Kultur seit den
1950er Jahren", sagte Lempertz-Inhaber Henrik Hanstein dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). Es sei unlogisch, unsystematisch
und verfassungsrechtlich problematisch. Das Gesetz schikaniere
"Händler und Sammler und indirekt auch die Museen", so Hanstein. "Es
ist gigantisch, was wegen des Gesetzes bereits an privatem
Kunstbesitz ins Ausland gebracht wurde." Die vorige Woche
verabschiedete Novelle soll die die Einfuhr geraubter Kunstwerke
unterbinden und zugleich verhindern, dass wertvolle Kulturgüter aus
Deutschland ausgeführt werden. Großen Kunstmessen wie der Art
Cologne und Cologne Fine Art prophezeit Hanstein Probleme: "Das
Rheinland liegt in Sichtweite der für den Kunsthandel sehr viel
liberaleren Beneluxländer." Ähnlich äußerte sich der Geschäftsführer
des Auktionshauses Van Ham, Markus Eisenbeis: "Das
Kulturgutschutzgesetz ist ein Genickschlag für den deutschen
Kunsthandel." Der ohnehin "gehörige Wettbewerbsnachteil" gegenüber
Händlern in der Schweiz und in den USA werde jetzt durch vermehrte
Arbeitsbelastung und "völlig übertriebene Sorgfaltspflichten" erhöht.
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Datum: 27.06.2016 - 01:00 Uhr
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