VDMA: Deutsche Robotik und Automation erreicht Rekord-Umsatzvolumen von 12,2 Milliarden Euro
(ots) - Die Robotik und Automation in
Deutschland hat 2015 das Rekord-Umsatzvolumen von 12,2 Milliarden
Euro erreicht - ein Plus von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Aufgeschlüsselt nach den drei Segmenten bilden die Integrated
Assembly Solutions (vormals Montage- und Handhabungstechnik) mit
einem Umsatzvolumen von 6,9 Milliarden Euro die größte Teilbranche
(plus 10 Prozent). Die Robotik erwirtschaftete ein neues
Rekordergebnis von 3,3 Milliarden Euro (plus 1 Prozent) und die
Industrielle Bildverarbeitung von 2 Milliarden Euro (plus 9 Prozent).
Bei den VDMA-Wachstumsprognosen für das laufende Jahr hat die
Industrielle Bildverarbeitung die Nase vorn. Hier wird der
Branchenumsatz 2016 voraussichtlich um 8 Prozent auf 2,2 Milliarden
Euro steigen. Für die Robotik wird ein moderater Zuwachs von 2
Prozent auf 3,4 Milliarden Euro erwartet und bei den Integrated
Assembly Solutions eine Seitwärtsbewegung auf dem aktuellen
Rekordniveau. Für das Wachstum der deutschen Robotik- und
Automationsbranche insgesamt prognostiziert der VDMA für 2016
abermals einen Umsatzrekord von 12,5 Milliarden Euro (plus 2
Prozent).
Deutschland solide - Export steigt
In den Regionen wurden die größten Umsatzanteile 2015 mit 45
Prozent im deutschen Heimatmarkt erreicht - innerhalb Europas (ohne
Deutschland) waren es 24 Prozent. Größter ausländischer Einzelmarkt
für die Branche ist China mit einem Umsatzanteil von 11 Prozent.
Nordamerika liegt mit 9 Prozent an zweiter Stelle. Seit 2010 ist der
Exportanteil der Branche kontinuierlich gestiegen auf zuletzt 55
Prozent.
Fabriken setzen weltweit auf Industrie-Roboter
Der globale Robotereinsatz entwickelt sich seit Jahren expansiv.
Zwischen 2010 und 2015 wurden weltweit rund 1,1 Millionen neue
Industrieroboter installiert, berichtet die International Federation
of Robotics (IFR). Die Roboter-Nachfrage wird den IFR-Prognosen
zufolge auch in den kommenden Jahren einen sehr dynamischen Verlauf
nehmen. Bis 2018 werden in den Fabriken der Welt 2,3 Millionen
Industrie-Roboter installiert sein - das entspricht einem
durchschnittlichen Jahreswachstum des Roboterbestandes von 12 Prozent
(2016-2018).
Arbeitswelt im Wandel
Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der
Produktion verändert die Arbeitswelt. In der Zukunft werden
menschliche und maschinelle Fähigkeiten intelligenter kombiniert als
jemals zuvor. Das wird nicht nur die Produktivität erhöhen, sondern
auch die Qualität der Arbeitsplätze deutlich verbessern. Durch smarte
Assistenzsysteme können Handarbeitsplätze in der variantenreichen
Montage ergonomischer und fehlerfrei gestaltet werden. Mit der
Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) wird der Roboter zum Assistenten
des Werkers. Während einfache, repetitive und körperlich anstrengende
Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden, spielt der Mensch mit
seiner besonderen Urteilsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität auch
in Zukunft die zentrale Rolle. Die Kombination von menschlichen
Fähigkeiten und Robotik ist ein Erfolgsrezept und spiegelt sich
beispielsweise bei den deutschen Autobauern wider: Zwischen 2010 und
2015 stieg der Roboterbestand in der deutschen Automobilindustrie um
17 Prozent, während die Beschäftigtenzahl um 13 Prozent zunahm. Die
digitale Transformation der Arbeitswelt stellt dabei neue
Anforderungen an das Bildungssystem. Ausbildungsberufe wie
beispielsweise Mechatroniker und Produktionstechnologe sind
wegweisend. Berufsschulen müssen mit der technischen Entwicklung
Schritt halten und entsprechend ausgerüstet werden.
Europäisches Parlament droht Robotik auszubremsen
Die Normung der Robotersicherheit wird derzeit auf Ebene der
International Organisation for Standardization (ISO) weltweit
vorangetrieben. Die Sicherheitsanforderungen bei der
Mensch-Roboter-Kollaboration sind bereits in einer weltweit gültigen
technischen Spezifikation der ISO geregelt.
Vor diesem Hintergrund sieht der VDMA den Vorstoß des Europäischen
Parlaments, die Grundlage für einen europäisch einheitlichen
Rechtsrahmen für Robotik und autonome Systeme zu schaffen,
grundsätzlich positiv.
"Im Mai 2016 hat der Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments
einen Entwurfsbericht vorgelegt. Diese Vorschläge sehen wir
allerdings sehr kritisch. Dazu zählen Ideen wie ein Roboterregister
einzuführen, den Status einer "electronic person" zu schaffen oder
Roboter mit Sozialabgaben zu belegen. Dieser vorgeschlagene
Regulierungsrahmen lässt einen praxisfernen Bürokratieaufwand
erkennen, der den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen der
Robotik auszubremsen droht", sagte Patrick Schwarzkopf.
Grafik: Eine Grafik zum Download finden Sie unter
http://bit.ly/1VswrF6
VDMA Robotik + Automation ist fachlicher Träger der AUTOMATICA
2016 (21.-24. Juni 2016 in München)
Die AUTOMATICA ist weltweit führende Fachmesse für die Robotik und
Automation und wird vom VDMA R+A in fachlicher Trägerschaft
unterstützt. Mit neuen Möglichkeiten in der
Mensch-Maschine-Kollaboration und dem Entwicklungsschub in der
Servicerobotik sowie bei Bildverarbeitung und Integrated Assembly
Solutions wird die Automatisierung zum Erfolgsfaktor für
produzierende Unternehmen. Renommierte Forschungseinrichtungen
stellen ihre praktischen Lösungskonzepte vor. Mehr als 800 Aussteller
aus rund 30 Nationen stellen innovative Lösungen in sechs Messehallen
vor. Den aktuellen Stand der Technik und die daraus resultierenden
Einsatzmöglichkeiten erleben Sie auf der AUTOMATICA.
Über den VDMA
Der VDMA ist der größte Industrieverband in Europa und hat mehr
als 3.000 Mit-gliedsfirmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau. VDMA
Robotik + Automation bildet einen eigenen Fachverband mit mehr als
270 Mitgliedern: Anbieter von Komponenten und Systemen aus den
Bereichen Robotik, Integrated Assembly Solutions (vormals Montage-
und Handhabungstechnik) sowie Industrielle Bildverarbeitung. Ziel
dieser industriegetriebenen Plattform ist es, die Robotik und
Automation durch ein breites Spektrum von Aktivitäten und
Dienstleistungen zu unterstützen. Arbeitsschwerpunk-te sind
statistische Analysen und Marktbefragungen, Marketingaktivitäten,
Normung, Öffentlichkeitsarbeit, Zukunftsradar, Messepolitik sowie
Networking-Veranstaltungen und Konferenzen. Weitere Informationen
finden Sie unter: http://rua.vdma.org.
Pressekontakt:
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Patrick Schwarzkopf
Telefon: +49 69 6603-1590
E-Mail: patrick.schwarzkopf(at)vdma.org
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Datum: 21.06.2016 - 11:35 Uhr
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