Beim Einkaufen wird der Service immer wichtiger
Studie bescheinigt Konsumenten Qualitätsbewusstsein
(IINews) - sup.- Auch wenn manche Werbekampagnen noch immer etwas anderes vermuten lassen: Die deutschen Verbraucher sind mehrheitlich nicht mehr die Schnäppchenjäger, die beim Shoppen ausschließlich der günstigste Preis interessiert. Stattdessen spielen Beratung, das Einkaufserlebnis und weitere Serviceleistungen eine zunehmend wichtige Rolle. "Sie wissen, was sie wollen", so fasst der Technologiedienstleister Cognizant die Ergebnisse seiner aktuellen Konsumentenstudie zusammen. Die bisher für ganz Europa ermittelten Umfrageergebnisse wurden jetzt erstmals gesondert für Deutschland ausgewertet und liefern interessante Erkenntnisse. Danach haben die deutschen Kunden heute klare Vorstellungen davon, "welchen Preis sie zu zahlen bereit sind und welche Dienstleistungen sie dafür erwarten. Sie sind geübt darin, Produkte zu recherchieren, Preise zu vergleichen und Lieferoptionen einander gegenüberzustellen."
Dieses Qualitätsbewusstsein verdeutlichen unter anderem die vielfältigen Erwartungen, die nach Angaben der befragten Konsumenten jeweils gegen die Wahl des billigsten Anbieters sprechen: So sind 48 Prozent von ihnen bereit, für ein Produkt oder eine Dienstleistung mit echter Garantie mehr Geld auszugeben. Für immerhin 35 Prozent sind die Versand- und Lieferkosten einen Zuschlag wert und 33 Prozent akzeptieren dies bei kundenfreundlichen Rücknahmekonditionen. Rund ein Viertel aller Befragten nennen jeweils Treue- oder Kundenbindungsprogramme, eine einzigartige Produktvariante oder die Unterstützung nach dem Kauf als ausreichenden Grund für einen höheren Preis.
Die eigene Bequemlichkeit sowie der Service beim Kaufprozess, die ebenfalls angeführt werden, dürften sich in den Details wohl überschneiden. Aber deutlich wird: Beim Kaufen geht es längst nicht mehr um die pure Ware, sondern ebenso um die Rahmenbedingungen. Dass diese natürlich auch den Preis beeinflussen, ist für die deutschen Verbraucher kein Kaufhindernis. Damit sind sie allerdings in ihrem Marktverständnis mindestens einen Schritt weiter als die Verantwortlichen des Bundeskartellamtes, die den Wert der erwünschten Serviceleistungen regelmäßig in Frage stellen. Durch eine Reihe behördlicher Entscheidungen gegen Händler und Hersteller, von denen stets eine Orientierung am niedrigen Preisniveau eines "Discountry" verlangt wird, soll den Verbrauchern das gerade wachsende Qualitätsbewusstsein offensichtlich wieder ausgetrieben werden. "Wer eine derart auf den Preis fokussierte Sicht vertritt, der kann unmöglich verstehen, dass beispielsweise die Preise eines serviceorientierten Anbieters, also der Preis für ein Produkt plus Dienstleistungen, nicht mit dem reinen Produktpreis eines anderen Anbieters, der keine Zusatzleistungen erbringt, verglichen werden können", schreibt der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel (http://www.pressebuero-brendel.com). In seinem Fachbuch "Wirtschaft im Würgegriff / Wie das Kartellamt Unternehmen blockiert" (Campus Verlag, ISBN 978-3-593-50150-5) schildert er die fatalen Folgen der Eingriffe in unternehmerische Geschäftsmodelle.
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Datum: 20.06.2016 - 10:05 Uhr
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