Weser-Kurier: Kommentar:Über Doping und Rio schreibt Olaf Dorow:
(ots) - Die russischen Leichtathleten bleiben gesperrt. Sie
dürfen - nach Lage der Dinge - nicht an den Olympischen Spielen in
Rio teilnehmen, zumindest nicht unter russischer Flagge. Und das ist
gut so. Auch wenn es nach Sippenhaft aussieht, auch wenn man sich
davor hüten sollte, die russischen Läufer, Springer oder Werfer für
die großen Bösewichte im Weltsport zu halten, die nun ihre gerechte
Strafe bekommen. Wie gerecht ist er denn, der Spitzensport? Er ist
befleckt, nicht nur in Russland. Es dürfte in Rio genug Sieger geben,
die gedopt haben. Ob mit oder ohne Russen. Ein Erfolg für den
Anti-Doping-Kampf bleibt aber auch dann ein Erfolg, wenn der Kampf
noch längst nicht gewonnen ist und der Sport allein ihn wohl auch
niemals gewinnen wird. Journalisten und Whistleblower haben Beweise
für systematischen Betrug vorgelegt, die Welt-Anti-Doping-Agentur
WADA hat noch mehr Beweise dafür gesammelt. Während russische
Offizielle zuletzt davon sprachen, wie viel sich doch verbessert
habe, sprechen die letzten WADA-Zahlen eine ganz andere Sprache. 736
geplante Kontrollen konnten in Russland nicht durchgeführt werden.
Wenn mit System betrogen wird, ist es gut, dass das System bekämpft
wird. So bitter und vielleicht gar ungerecht die Strafe für Einzelne
auch sein mag.
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Datum: 17.06.2016 - 22:19 Uhr
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