Studie zur Gigabit-Gesellschaft: Deutschland droht Absturz ins Mittelmaß
(ots) -
- Studie der IW Consult GmbH unter Mitwirkung des Economica
Instituts für Wirtschaftsforschung und des Fraunhofer-Instituts
für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Vodafone
Instituts für Gesellschaft und Kommunikation
- Leistungsfähigkeit der Breitbandnetze korreliert positiv und
statistisch hochsignifikant mit dem Wirtschaftswachstum: Im
Durchschnitt der betrachteten Länder geht eine Erhöhung der
Durchschnittsgeschwindigkeit um 1 Prozent mit einer Steigerung
des BIP von 0,07 Prozent einher. Das hieße für Deutschland ein
erhöhtes BIP um knapp 2 Milliarden Euro
- Breitband-Anschlüsse bis 50 Mbit/s sind nicht zukunftssicher
- Patentanalyse: 17 Schlüsseltechnologien beeinflussen
verschiedene Anwendungsmärkte der Gigabit-Gesellschaft
- Deutschland ist stark bei Innovationen, hat aber nur
durchschnittliche Netz-Geschwindigkeiten
Um auch künftig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können,
muss Deutschland auf eine äußerst leistungsfähige Netz-Infrastruktur
setzen.
Das ist das Ergebnis der Studie "Der Weg in die
Gigabitgesellschaft" der IW Consult GmbH, Tochter des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln unter Mitwirkung des Economica Instituts
für Wirtschaftsforschung und des Fraunhofer-Instituts für System- und
Innovationsforschung ISI im Auftrag des Vodafone Instituts für
Gesellschaft und Kommunikation.
Hannes Ametsreiter, CEO Vodafone Deutschland, sagte: "Die
Ergebnisse der Studie unterstreichen, dass wir einen zukunftssicheren
Technologiemix aus Glasfaser und Kabel-Glasfaser brauchen.
Europäische Nachbarn und Asien setzen bereits voll auf Glasfaser -
und Deutschland diskutiert noch über Kupfer. Das darf nicht der
Anspruch einer führenden Industrienation sein."
Laut Studie korreliert die Leistungsfähigkeit der Breitbandnetze
positiv und statistisch hochsignifikant mit dem Wirtschaftswachstum:
Im Durchschnitt der betrachteten Länder geht eine Erhöhung der
Durchschnittsgeschwindigkeit um 1 Prozent mit einer Steigerung des
BIP von 0,07 Prozent einher. Umgerechnet bedeutet dies, dass eine
Erhöhung der derzeitigen Geschwindigkeit in Deutschland um 1 Prozent
mit einer Erhöhung des BIP um knapp 2 Milliarden Euro einhergehen
würde.
Zudem zeigt sich bei einer Erhöhung des Glasfaserausbaus eines
Landes um ein Prozent pro Jahr eine Steigerung des
Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 0,02 bis 0,04 Prozent pro Jahr. Für
Deutschland würde dies eine Erhöhung des BIP um 600 Millionen bis 1,2
Milliarden Euro bedeuten.
Ende 2015 verfügten in Deutschland lediglich rund 60 Prozent der
Unternehmen über Breitbandanschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s. Dies
kann in absehbarer Zukunft zu einem erheblichen Standortnachteil für
die einheimische Wirtschaft führen.
Deutsche Erfinder bei Schlüsseltechnologien führend
Insgesamt identifiziert die Studie 17 Schlüsseltechnologien, die
eine Gigabit-Gesellschaft maßgeblich bestimmen werden und verifiziert
sie anhand von Patentveröffentlichungen der Jahre 2006 bis 2015.
Unter ihnen befinden sich beispielsweise Robotik, Holografie,
3D-Druck, Bildgebende Verfahren und Gaming. Erfinder aus Deutschland
haben diese Themen früh erkannt und aufgegriffen. In fast allen
Schlüsseltechnologien ist Deutschland bei den Patentanmeldungen unter
den Top 5.
Überdies zeigt sich, dass die Gigabit-Schlüsseltechnologien mit
zahlreichen Anwendungsbereichen verknüpft sind. Diese sind unter
anderen die digitale Landwirtschaft, digitale Lebenswelten (bspw.
Home Robotics, eCommerce, eWallet, ePayment etc.), digitaler Staat
und Verwaltung, Smart Health, Energieerzeugung oder Smart Mobility.
Andere Länder sind schneller unterwegs
Im Vergleich der durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeiten
(Akamai, 2016) belegt Deutschland mit 12,9 Mbit/s nur den 13. Platz.
Spitzenreiter ist hier Südkorea (26,7 Mbit/s) vor Schweden (19,1) und
Norwegen (18,8).
Die Analyse einschlägiger Literatur zeigt, dass in den kommenden
Jahren kein Ende des Datenhungers abzusehen ist. Die Nachfrage nach
mehr Bandbreite steigt. Treiber sind in der Regel nicht die bekannten
Anwendungen, sondern die digitalen Schlüsseltechnologien und die
Märkte der Zukunft.
Die Studie kann bei Friedrich Pohl, Leiter Kommunikation, Vodafone
Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH, Mobil 0172/7155900,
friedrich.pohl(at)vodafone.com, angefordert werden.
--- Über das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation
Das Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation beschäftigt
sich mit der Frage, wie digitale und mobile Technologien politische,
soziale und ökonomische Teilhabe erhöhen sowie den Zugang zu Bildung
eröffnen. Als Think and Do Tank fördert das Institut den Dialog
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eigene Projekte, initiiert Forschungskooperationen, publiziert
Studien und praktische Handlungsempfehlungen. Auf Veranstaltungen und
in digitalen Medien bietet das Institut Raum für öffentliche
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Datum: 10.06.2016 - 12:30 Uhr
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