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Studie im Auftrag des Industrie-Verbandes Motorrad Deutschland: Dieökonomische Bedeutung der Motorradwirtschaft in Deutschland (FOTO)

ID: 1358488


(ots) -
Der von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach 1885 konstruierte
Daimler Reitwagen begründete vor 131 Jahren die motorisierte
Mobilität, denn Carl Benz stellte seinen Benz Patent-Motorwagen Nr. 1
einige Monate später vor - beide großen Erfindungen aus Deutschland
gingen um die Welt und gelten als Grundstein der Motorrad- und
Automobilindustrie.

Trotz dieser sozusagen federführenden Tradition des motorisierten
Zweirads im automobilen Deutschland, wird die gesamtwirtschaftliche
Bedeutung der Motorradwirtschaft bis heute vielfach unterschätzt.
Denn bei der Motorradwirtschaft in Deutschland handelt es sich um
eine sogenannte Querschnittsmaterie, die sich aus unterschiedlichen
Wirtschaftsbranchen zusammensetzt - dies gilt nicht nur für einen
industriellen Hersteller, der auf einen großen Querschnitt von
Zulieferern angewiesen ist, sondern für das gesamte Produkt Motorrad
mit seiner Wertschöpfungskette.

"Die Motorradwirtschaft in Deutschland ist ein weitläufiges
Netzwerk", so Reiner Brendicke, Hauptgeschäftsführer beim
Industrie-Verband Motorrad (IVM) und Herausgeber der Studie, "das
seine Wertschöpfung aus Ingenieursleistung, Individualität, Design,
Emotion und Lebensstil bezieht und dessen ökonomische Bedeutung in
Deutschland nun erstmals dokumentiert ist."

Die 11-Milliarden-Wirtschaft

So generierten die Unternehmen der Motorradwirtschaft im engeren
Sinne (ieS) einen Umsatz von 7,3 Mrd. Euro - dazu zählen insbesondere
die Herstellung, der Handel und die Reparatur von Motorrädern und
Rollern sowie Herstellung und Handel von Motorradteilen und -zubehör.
Doch schaut man auf alle Wirtschaftsbranchen, deren Produkte und
Dienstleistungen - auch teilweise - ebenfalls vom Motorrad abhängen
bzw. profitieren und erweitert den Fokus auf beispielweise
Tankstellen, Veranstaltungen, Versicherungen, Tourismus, Verlage,




Messen etc., sieht man auf die Motorradwirtschaft im weiteren Sinne
(iwS), die einen Gesamtumsatz von 11,6 Mrd. Euro im In- und Ausland
generiert - was einer Bruttowertschöpfung der Motorradwirtschaft iwS
von 6,6 Mrd. Euro entspricht. Damit befindet sich die durchweg
mittelständische Motorradwirtschaft in Deutschland auf einem
Vergleichslevel der Bruttowertschöpfung mit den rund 20.000 Apotheken
oder der Möbelherstellung in Deutschland.

130.000 Arbeitsplätze

Jeder 400. erwirtschaftete Euro und jeder 330. Arbeitsplatz in
Deutschland sind direkt, indirekt oder induziert der
Motorradwirtschaft iwS. zuzuschreiben. In den Kernbereichen der
deutschen Motorradwirtschaft (ieS) sind direkt knapp 28.600 Personen
beschäftigt, der weitaus größte Teil der Beschäftigten entfällt auf
den Handel und die Reparatur von Krafträdern. Weitere 22.500
Arbeitsplätze werden über die Verflechtung von Vorleistungsbetrieben
im Inland und durch sogenannte Einkommenseffekte in Deutschland durch
die Motorradwirtschaft im engeren Sinne geschaffen. Dies ist in
seiner Größenordnung vergleichbar mit dem Beschäftigungseffekt der
Personenbeförderung in der Luftfahrt. In der erweiterten Definition
werden in Deutschland 130.000 Arbeitsplätze durch die
Motorradwirtschaft gesichert, was einer Größenordnung der
Einwohnerzahl von Ingolstadt oder Regensburg entspricht.

Überdurchschnittliches Exportwachstum

Die rekordverdächtige Zunahme deutscher Gesamtexporte von 11
Prozent in den letzten 3 Jahren wurde von den Exporten der deutschen
Motorradbranche deutlich überboten: Um 46 Prozent steigerte die
Motorradwirtschaft real ihre Exporte im gleichen Zeitraum. Wurden
2005 noch 980 Mio. Euro durch Exporte der Motorradwirtschaft erlöst,
waren es zehn Jahre später bereits über 1,7 Mrd. Euro. Der Anteil der
Motorräder, Motorradteile und -ausrüstungen an den bundesdeutschen
Gesamtexporten beträgt 0,15 Prozent in 2015. Somit ist jeder 650.
Export-Euro auf die Motorradwirtschaft zurückzuführen.

Ressourcen sparen

Die Nutzung eines motorisierten Zweirads erspart in vielen Fällen
nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Durch weitaus geringere
Parkplatzsuchkosten beispielsweise entsteht jährlich ein Zeitgewinn
im Wert von 60,4 Mio. Euro im Vergleich zur PKW-Nutzung. Zusätzlich
zum volkswirtschaftlichen Mehrwert entsteht durch die Nutzung von
Krafträdern ein Umwelteffekt aufgrund eingesparter
Treibhausemissionen in Höhe von 39.343 Tonnen CO2 - Äquivalent pro
Jahr.

Durch ein motorisiertes Zweirad ist man nicht nur in der Lage,
Geld zu sparen, sondern durch den geringeren Platzbedarf im
fließenden und ruhenden Verkehr zusätzlich Zeit zu gewinnen.

Jede 14. Person in Deutschland schätzt das "Erlebnis Motorrad"
Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach gaben im ausgehenden 19.
Jahrhundert den Startschuss für die Produktion von Motorrädern.
Seither entwickelt sich der Wirtschaftszweig motorisierter Zweiräder
äußerst dynamisch. Noch nie war der Bestand an Motorrädern und
Rollern so groß wie im vergangenen Jahr. Mehr als 5,9 Millionen
Motorräder und Roller befanden sich in deutschem Besitz.

Das Erlebnis, Motorrad und Roller zu fahren, ist für viele
Fahrerinnen und Fahrer ein wichtiger Teil ihrer persönlichen
Work-Life-Balance, aber auch ein unverzichtbarer Aspekt
ressourcenschonender individueller Mobilität. Oder, um es mit den
Worten des britischen Filmschauspielers Jeremy Irons zum Thema
Freiheit zu sagen: "Dafür ist das Motorradfahren wunderbar geeignet.
Das ist mir im Zweifelsfall sogar lieber als die Schauspielerei. Denn
damit ist auch ein enormes Freiheitsgefühl verbunden. Bei der Arbeit
muss ich mich nach festem Terminplan richten. Wenn ich am Flughafen
von Heathrow ankomme, dann hole ich mir mein Motorrad."



Pressekontakt:
Achim Marten
Ressortleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Industrie-Verband Motorrad Deutschland e.V.
achim.marten(at)ivm-ev.de
+49 - (0)201 834 03-24


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Datum: 19.05.2016 - 14:23 Uhr
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