Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Doping in Russland
(ots) - Immer mehr Puzzleteile liegen auf dem Tisch, und
das Bild, das sich ergibt, ist ein klares und ein hässliches: In
Russland wird wie in den Zeiten des Kalten Krieges systematisch
gedopt. Und wie zu diesen Hochzeiten der unerlaubten
Leistungssteigerung gelten die alten Verdrängungsmechanismen.
Erschreckend ist eigentlich nur die Dimension. 15 von 33
Medaillengewinner in Sotschi sollen gedopt gewesen sein - und
staatliche und halbstaatliche Organisationen sollen dabei geholfen
haben, dies zu vertuschen. Dass ein echter Wandel im Umgang mit
Doping in Russland nicht eingetreten und auch nicht zu erwarten ist,
zumindest nicht in Zeiten des kalten Kriegers Wladimir Putin, der auf
althergebrachte Weise das Renommee seines Landes mehren will, zeigen
die ersten Reaktionen: Kann nicht sein, war nicht so, alles bloß eine
Verleumdung eines Überläufers. Das IOC sollte, um einen letzten Hauch
von Integrität des Sports zu retten, russische Athleten nicht in Rio
starten lassen. Und Dr. Thomas Bach sollte dringend mit der
Welt-Anti-Doping-Agentur ein ernstes Gespräch führen. Denn die Wada
hat sich auch unter ihrem Präsidenten Craig Reedie so angreifbar
gemacht, dass von ihr nicht wirklich eine Behebung des Problems zu
erwarten ist.
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Datum: 13.05.2016 - 20:30 Uhr
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