Forschungsprojekt an der Hertie School bereitet Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz vor
(ots) - Die Gesundheitskompetenz der Deutschen soll
erstmals durch einen Nationalen Aktionsplan systematisch gefördert
werden. Dieser Plan wird im Rahmen eines gemeinsamen
Forschungsprojekts der Hertie School of Governance und der
Universität Bielefeld unter der Leitung von Klaus Hurrelmann (Hertie
School), Doris Schaeffer und Ullrich Bauer (Bielefeld) sowie Kai
Kolpatzik (AOK Bundesverband) erarbeitet. Das über zweieinhalb Jahre
geplante Projekt steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers
der Gesundheit Hermann Gröhe und wird von der Robert-Bosch-Stiftung
gefördert. Dem Vorbild anderer Länder folgend werden anerkannte
Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen konkrete
Handlungsempfehlungen für mehr "Health Literacy" in Deutschland
entwickeln.
Das Projekt setzt auf die Studie "Gesundheitskompetenz in
Deutschland" auf, die heute (13. Mai) von Doris Schaeffer in Berlin
vorgestellt wird. Danach fehlt es über der Hälfte der deutschen
Bevölkerung (54%) an Fähigkeiten, die sich im Alltag stellenden
Anforderungen der Gesundheitserhaltung zu bewältigen und mit
entsprechenden Gesundheitsinformationen umzugehen. Sie können sich
nur mit Mühe im Gesundheitswesen bewegen, sich Informationen
verschaffen und diese verstehen sowie die richtigen Stellen für
benötigte Hilfe finden. Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz
haben häufiger einen subjektiv mittelmäßigen bis schlechten
Gesundheitszustand. Besonders häufig tritt eingeschränkte
Gesundheitskompetenz bei Menschen mit geringem sozialem Status, sowie
bei älteren Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund auf.
Ziel des Aktionsplans ist es, zu einer umfassenden und
koordinierten Strategie zur Förderung der Gesundheitskompetenz der
Bevölkerung und zur Erhöhung der Chancengleichheit zu kommen. In
Betracht kommen Maßnahmen wie Gesundheitsbildung für Kinder,
zielgruppenspezifische Informationen, gerade auch im Internet,
Schulungsprogramme für Ärzte und Pflegende sowie eine
nutzerfreundliche Gestaltung des Gesundheitswesens. Nicht zuletzt
geht es um eine Intensivierung der Forschung auf diesem Gebiet, denn
sie steht in Deutschland noch am Anfang.
Die Hertie School of Governance ist eine staatlich anerkannte,
private Hochschule mit Sitz in Berlin. Ihr Ziel ist es, herausragend
qualifizierte junge Menschen auf Führungsaufgaben im öffentlichen
Bereich, in der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft
vorzubereiten. Mit interdisziplinärer Forschung will die Hertie
School zudem die Diskussion über moderne Staatlichkeit voranbringen
und den Austausch zwischen den Sektoren anregen. Die Hochschule wurde
Ende 2003 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründet und wird
seither maßgeblich von ihr getragen.
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Regine Kreitz, Head of Communications, Tel.: 030 / 259 219 113, Fax:
030 / 259 219 444, E-Mail: pressoffice(at)hertie-school.org
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Datum: 13.05.2016 - 12:34 Uhr
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