Eine Fotografenlegende in Appenzell / Robert Frank - Books and Films 1947-2016 (FOTO)
(ots) -
Die experimentelle Ausstellung zeigt Werke des grossen Fotografen
Robert Frank auf Zeitungsbahnen. Der Filmemacher wird erstmals in der
Schweiz umfassend vorgestellt.
Appenzell, was liegt näher oder warum gibt es keinen Zufall? In
gewisser Weise kehrt der Fotograf Robert Frank mit der Ausstellung
"Books and Films, 1947-2016" zu den Anfängen seiner Laufbahn zurück.
Immerhin hatte er am 24. April 1949 im eigenen Auftrag die
Landsgemeinde in Hundwil, Appenzell-Ausserrhoden, fotografisch
dokumentiert.
Robert Frank (geb. 1924) gilt als Revolutionär der subjektiven
Dokumentarfotografie. Die Ausstellung Robert Frank: Books and Films,
1947-2016 zeigt sein Lebenswerk in Fotos, Büchern und Filmen. Viele
von Franks Bildern wurden aus der Hüfte geschossen, aus dem fahrenden
Auto, mitten in einer Bar oder auch versteckt im Park. "Ich musste
einfach sehr schnell sein, wenn ich Leute fotografiert habe", sagt er
selbst über die Art, wie er Mitte der 1950er auf seiner Rundreise
durch Amerika seine Bilder gemacht hat. Sehr schnell muss auch
Zeitung sein: am Nachmittag geschrieben, nachts gedruckt, morgens im
Briefkasten. Insofern ist es konsequent, wenn Franks Aufnahmen einmal
nicht als millionenschwer versicherte Vintage-Prints gezeigt werden,
gerahmt für die Ewigkeit, sondern auf den Blättern, die die Welt neu
deuten, dem Papier, aus dem auch Zeitungen Tag für Tag gemacht
werden.
Die Ausstellung wurde von Robert Frank und Gerhard Steidl
konzipiert. Die Präsentationsform ist so einfach wie möglich: Franks
Bildsequenzen werden auf bis zu drei Meter lange Zeitungspapierbahnen
gedruckt und direkt an die Wände genagelt. Auch Franks Filme, die er
von 1959 an gedreht hat, werden nach aufwändiger Restaurierung
gezeigt. Am Ende der Ausstellung werden alle Bilder restlos
vernichtet. Als Frank in seinem Haus im kanadischen Mabou erstmals
von dieser Ausstellungsidee hörte, war er begeistert: "Cheap, quick,
and dirty, that''s how I like it!"
Der Katalog zur Ausstellung, herausgegeben von Alex Rühle,
erschien beim Steidl Verlag als Sonderausgabe der Süddeutschen
Zeitung - in Originalformat und -drucktechnik. In der Kunsthalle
Ziegelhütte kostet er CHF 3.-.
Während der Ausstellung wird im 3. Obergeschoss der Kunsthalle
Ziegelhütte Appenzell eine Lounge eingerichtet, die Diskussionsraum
und Kino zugleich ist.
Vernissage am 14. Mai 2016, 17 Uhr. Robert Frank und Gerhard
Steidl sind anwesend.
www.kunsthalleziegelhuette.ch
Pressekontakt:
Roland Scotti, Kurator
rolandscotti(at)kunstmuseumappenzell.ch
0041717881800
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Datum: 09.05.2016 - 11:23 Uhr
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