"Besonders wertvoller" Abschluss der Kinderfilmreihe: RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN/Kinostart mit höchstem Prädikat auch für LENAS KLASSE und SCHROTTEN!
(ots) - Mit RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN (Start:
28.4.16) von Neele Leana Vollmar startet in dieser Woche der dritte
und damit letzte Teil der erfolgreichen Kinderfilmreihe, basierend
auf den gleichnamigen Kinderbüchern von Andreas Steinhöfel. Und auch
dieser krönende Abschluss der Reihe bietet kleinen wie auch großen
Kinogängern abwechslungsreiche Unterhaltung. Die Nachwuchsdetektive
verschlägt es dieses Mal an die Ostsee, wo sie die Diebin eines
Kalbsteines aufspüren müssen. In ihrem Gutachten schreibt die Jury:
"Der Film wartet mit tollen Figuren und erstklassigen Schauspielern
auf. Dazu gelingt es dem Film, immer kindgerecht zu bleiben. Ganz
selbstverständlich und unverkrampft fließen Themen wie Trauer und
Abschied, Integration, bzw. Inklusion aber auch der Umgang mit
alternativen Lebensgemeinschaftsformen in den Film ein. Dazu zeigt
der Film Grundkonflikte wie große Emotionen und auch die durchaus
gebrochene Lebensgeschichte seiner beiden Kinderhelden." Für die
fünfköpfige Jury, die dem Film, wie auch schon den vorhergehenden
Teilen, das Prädikat "besonders wertvoll" erteilten, stimmt bei "so
viel Witz, Spannung und gut gemachter Unterhaltung einfach alles bis
ins Detail, ob Kamera, Setting, Timing oder die Dramaturgie." Auch
die Jugend Filmjury der FBW empfiehlt den Film als "spannenden
Kinder-Krimi".
Die an den Rollstuhl gefesselte Lena kommt mit 15 Jahren zum
Beginn des neuen Schuljahres in eine Sonderklasse für Schüler mit
Behinderungen. Schon bald merkt Lena, dass sie den Anderen, was die
Lernmotivation angeht, weit überlegen ist, versucht aber, ihre
Klassenkameraden anzuregen, sich ebenfalls stärker im Unterricht zu
engagieren, um am Ende des Jahres in eine "normale" Klasse versetzt
zu werden. Doch mit ihren Ideen eckt Lena an. In seinem
Spielfilmdebüt LENAS KLASSE (Start: 28. April) entwirft Ivan I.
Twerdowski anhand des Mikrokosmos der Schule ein schonungslos
verstörendes Bild von der systematischen Ausgrenzung benachteiligter
Menschen in Russland. "Ein wilder und wahrhaftiger Aufschrei gegen
die Verrohung der russischen Gesellschaft, den man aber auch als eine
universelle Geschichte über das Erwachsenenwerden lesen kann." So die
unabhängige Expertenrunde der FBW, die dem Film das höchste Prädikat
"besonders wertvoll" verlieh.
Schon vor Jahren hat Mirko den Schrottplatz seiner Familie in der
Provinz verlassen und ist in Hamburg als Versicherungsmakler tätig.
Doch als sein Vater stirbt und er zusammen mit seinem Bruder Letscho
den Familienbetrieb erbt, holt ihn die Vergangenheit und seine
Schrotti-Familie wieder ein. Für sein Langfilmdebüt SCHROTTEN!
(Start: 5. Mai) hat sich Max Zähle, der für seinen Kurzfilm RAJU eine
Oscar-Nominierung erhielt, das ungewöhnliche Setting und Milieu eines
Schrottplatzes ausgesucht. Für die Jury der FBW hebt sich der Film
von der gängigen deutschen Filmkomödie schon deshalb ab, weil er
"sich der eindeutigen Zuweisung von Schubladen standhaft verweigert".
Der Film ist Western, Komödie, Buddy-Movie, alles in einem. Der Humor
bleibt dabei "wohltemperiert, eigen und als Teil eines runden
Rhythmus". In ihrer Begründung für die Vergabe des höchsten Prädikats
"besonders wertvoll" kam die Jury zu dem Schluss: "Eine liebevolle
Ausstattung, das herausragende Farbkonzept und ein bis in die
Nebenrollen gut aufgelegtes Ensemble prägen Max Zähles Regiedebüt.
Ein überaus sympathischer Film, dem man nicht zuletzt wegen seiner
anarchischen Grundhaltung ein großes Publikum wünscht."
Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden FBW-Empfehlungen
unter www.fbw-filmbewertung.com.
Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) zeichnet
herausragende Filme mit den Prädikaten wertvoll und besonders
wertvoll aus. Über die Auszeichnungen entscheiden unabhängige Jurys
mit jeweils fünf Filmexperten aus ganz Deutschland. Die FBW bewertet
die Filme innerhalb ihres jeweiligen Genres.
Die Jugend Filmjurys der FBW sind mit 10-14-jährigen Schülerinnen
und Schülern besetzt. Sie sind an insgesamt acht Standorten in
Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das Filmprogramm für
5-14-jährige.
Prädikatsfilme vom 28. April bis 5. Mai 2016
Rico, Oskar und der Diebstahlstein
Kinder- und Jugendfilm, Spielfilm. Deutschland 2016.
Rico findet gerade alles super. Seine Mutter und der Polizist Bühl
sind zusammen und machen sich auf in einen "Knutschurlaub". Und sein
bester Freund Oskar wohnt jetzt mit seinem Vater auch in der Dieffe
93. So können sich die beiden noch häufiger sehen. Eigentlich also
alles wunderbar. Doch als eines Tages der griesgrämige Nachbar Fitzke
stirbt und Rico seine Steinsammlung hinterlässt, geht alles drunter
und drüber. Denn aus Fitzkes Wohnung werden Steine gestohlen, eine
rätselhafte Frau im gelben Regenmantel taucht auf und Oskar hat auch
noch Krach mit seinem Vater und will nur weg. Eine heiße Spur auf der
Jagd nach dem Steindieb führt Rico und Oskar an die Ostsee. Ob die
beiden kleinen Detektive dort alle Rätsel lösen können? RICO, OSKAR
UND DER DIEBSTAHLSTEIN ist der neueste Streich der Kinderfilmtrilogie
nach den Buchvorlagen von Andreas Steinhöfel. Und dieser Abschluss
unter der Regie von Neele Leane Vollmar zeigt noch einmal, was diese
Filme so besonders, charmant und unterhaltsam machen. Schon von der
ersten Minute an geht es mit einem sehr guten Tempo in die Handlung,
die Charaktere werden auch für Neueinsteiger verständlich eingeführt,
sodass jeder in die Welt der Dieffenbachstraße 93 in Berlin
eintauchen kann. Diese Welt ist wie immer liebevoll gestaltet,
Setting und Ausstattung sind absolut stimmig. Doch dieses Mal wird
der Kosmos von Rico und Oskar um einen spannenden Handlungsort am
Meer erweitert. Und auch hier stimmt alles, einschließlich der
großartigen skurrilen Nebenfiguren, die von einem wie immer gut
gelaunten Ensemble hochkarätiger Darsteller verkörpert werden,
darunter dieses Mal Fahri Yardim, Friederike Kempter, Detlev Buck und
Heike Makatsch. Spannung und Komik halten stets eine gute Balance,
und immer wieder gibt es auch rührende Momente, ob nun zwischen Oskar
und seinem Vater oder den beiden besten Freunden, die sich
mittlerweile ergänzen wie Butter und Schokoaufstrich. Liebevoll
gestaltete Animationen, angelehnt an die Buchvorlage, unterstützen
die Szenen und nehmen gerade jüngere Zuschauer bei der Hand. Themen
wie Freundschaft und Familie werden ganz nebenbei verhandelt, wobei
die klassischen Modelle gar nicht im Mittelpunkt stehen. Es zählt
einzig und allein nur, dass man glücklich ist und immer zusammenhält.
Besonders schön kann man sehen, wie eng die beiden Hauptdarsteller
Anton Petzold und Juri Winkler mittlerweile mit ihren Rollen
verwachsen sind. Auch dass es hier zum ersten Mal zwischen Rico und
Oskar so richtig kracht, können die beiden glaubhaft verkörpern. Und
wenn Rico wieder einmal in Gedanken einen Begriff in seiner
Vorstellung umdeutet oder Oskar ganz altklug selbst Erwachsenen die
Welt erklärt, dann will man sich als Zuschauer gar nicht mehr von den
beiden kleinen Helden verabschieden. Schnelle Dialoge, eine
stimmungsvolle Musik, ein spannender Kriminalfall - RICO, OSKAR UND
DER DIEBSTAHLSTEIN ist der krönende Abschluss einer Kinder- und
Familienfilmreihe, die alles richtig gemacht hat. Mehr Spaß und mehr
Charme kann Kinderkino nicht versprühen.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/rico_oskar_und_der_diebstahl
stein
http://www.jugend-filmjury.com/film/rico_oskar_und_der_diebstahlstein
Lenas Klasse
Spielfilm, Drama. Deutschland, Russland 2014.
Nachdem sie jahrelang zu Hause von ihrer Mutter unterrichtet
wurde, kommt die aufgrund einer Muskelerkrankung an den Rollstuhl
gefesselte 15-jährige Lena zum Beginn des neuen Schuljahres in eine
Sonderklasse für Schüler mit Behinderungen. Schon bald versucht Lena,
die den anderen an Intelligenz überlegen ist, ihre Mitschüler zu
motivieren, sich stärker im Unterricht zu engagieren, um am Ende des
Jahres in eine "normale" Klasse versetzt zu werden. Doch mit ihren
Ideen eckt Lena an. Bei der Schulkommission, die nichts für die
Schüler unternehmen will. Und bei den Mitschülern, die ihr das
aufkeimende Liebesglück mit ihrem Mitschüler Anton nicht gönnen. Bald
schon eskaliert die Situation. In seinem Spielfilmdebüt entwirft Ivan
I. Tverdovskiy anhand des Mikrokosmos der Schule ein schonungslos
verstörendes Bild von der systematischen Ausgrenzung benachteiligter
Menschen in der modernen russischen Gesellschaft. Menschen wie Lena
werden zu Individuen zweiter Klasse herabgestuft, denen eine
gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verweigert
wird. Einen Kontrapunkt zur Inszenierung dieses sozialen
Brennpunktthemas setzen gerade in der ersten Hälfte des Films Szenen
voller Lebensfreude und jugendlichen Übermuts. Im Entstehen von Lenas
erster Liebe, der Entdeckung ihrer Sexualität, aber auch im trotzigen
Widerstand gegen ein faschistoid anmutendes Schulsystem zeichnet der
Regisseur das Bild einer starken jungen Frau, die dabei ist, sich
selbst zu entdecken und um ihren Platz in der Gesellschaft kämpft.
Die Handkamera ist immer ganz nah bei der Hauptfigur, kämpft sich mit
ihr durch Menschenmengen hindurch, begleitet die vor Glück
übersprudelnde Fahrt in einem Einkaufswagen und weicht auch in den
erschütterndsten Momenten nicht von ihrer Seite. Durch diese Nähe
erhält der Film eine ungeheuerliche Intensität und Eindrücklichkeit,
der man sich als Zuschauer nicht entziehen kann. Hervorzuheben sind
neben den durch die Bank überzeugenden Jungschauspielern auch die
Darstellung von Lenas Mutter, deren verzweifelter Kampf um die
soziale Anerkennung der eigenen Tochter sich vornehmlich im
Hintergrund abspielt und erst am Ende die Spuren offenlegt, die er in
ihr hinterlassen hat. Durch das spürbar vermittelte Leid der Figuren,
die realistische Härte der Geschichte und die authentische Atmosphäre
des Milieus ist LENAS KLASSE ein Film, der weit über das Ende des
Abspanns hinaus nachwirkt.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/lenas_klasse
Schrotten! Spielfilm, Komödie. Deutschland 2016.
Die liebe Familie: Man kann sie sich nicht aussuchen, man kann sie
aber auch nie wirklich loswerden. Davon kann Mirko ein Lied singen.
Er entstammt einer Schrottplatz-Dynastie mit langjähriger Tradition.
Die er selbst nicht fortführen wollte. Deswegen ging er nach Hamburg
und wurde Versicherungskaufmann. Das ist was Stabiles, da kann man
Karriere machen - und es hat vor allen Dingen nichts mit Schrotten zu
tun. Doch dann stirbt plötzlich Mirkos Vater. Und nun hat Mirko den
Schrottplatz geerbt, gemeinsam mit seinem kleinen Bruder Letscho,
einem Hitzkopf, der auf Mirko nicht gut zu sprechen ist. Mirko will
die Sache so schnell wie möglich erledigen: Schrottplatz an die
Konkurrenz verkaufen, Geld aufteilen, zurück nach Hamburg, auf
Nimmerwiedersehen. Letscho jedoch hat andere Pläne. Vor allem will er
sich nicht kampflos dem korrupten Großunternehmer Kercher
unterwerfen, der sowieso schon die ganze Stadt kontrolliert. Und so
sehr sich Mirko auch dagegen wehrt, muss auch er einsehen: Einmal
Schrotti, immer Schrotti! In seinem Debütfilm erzählt Regisseur Max
Zähle eine klassische David gegen Goliath-Geschichte. Diese im
Schrottplatz-Milieu anzusiedeln, ist nur eine der vielen
außergewöhnlichen und originellen Ideen, mit denen SCHROTTEN!
überzeugen kann. Es ist eine klare Stärke des Films, dass er auf
glatte und geschönte Bilder verzichtet. Das Setting ist rau und ein
wenig abgerockt, doch nichtsdestotrotz herzlich, ebenso wie die
Figuren, die sich auf dem Schrottplatz tummeln. Das Panoptikum an
originellen Typen schließt der Zuschauer sehr schnell ins Herz. Da
gibt es die Kumpel "Träumchen" und "Schmied", die taffe Schweißerin
Luzi und den Opa, der die Gemengelage von seinem Rollator aus
beobachtet. Und bad guy Kercher ist ein richtig schön fieses
Scheusal. Allesamt großartig besetzt mit Lars Rudolph, Heiko
Pinkowski, Anna Bederke und Jan Gregor Kremp. Und Lukas Gregorowicz
und Frederick Lau spielen die beiden ungleichen Brüder Mirko und
Letscho mit einer solchen Spielfreude und Gefühl zueinander, dass es
ein großes Vergnügen ist, den beiden Sturköpfen dabei zuzusehen, wie
sie immer wieder aneinandergeraten und langsam erkennen, dass Blut
nunmal dicker ist als Wasser. Gekonnt wird mit Hilfe des tollen
Kostüms in Szene gesetzt, wie Mirko sich von einem gelackten
Anzugträger in einen Vollblutschrotti verwandelt. Gregorowicz spielt
das mit trockenem Witz und einer gehörigen Portion altklugem Charme,
der seine Wirkung nicht verfehlt. Und Lau zeigt erneut, dass es wohl
niemand anderen gibt, der in einer Rolle so ehrlich wie er das Herz
auf der Zunge trägt und sich als einfach gestrickter und
unbeherrschter Schrotti Letscho zum entschlossenen Familienoberhaupt
wandelt. Dem Film gelingt es, mit seinem bis ins Detail stimmigen
Setting und einem gelungenen Soundtrack eine eigene, fast märchenhaft
in sich geschlossene Welt darzustellen. Der warmherzige Humor des
Films vermittelt sich über die lakonischen Dialoge, die skurrilen
Situationen, ein perfektes Timing und die immer erkennbare Hommage an
das klassische Genrekino. Ob Western oder Krimi - Max Zähle und sein
Team spielen mit bekannten Elementen und variieren sie geschickt und
mit vielen kleinen überraschenden Einfällen. SCHROTTEN! ist eine
warmherzig erzählte und liebevoll gemachte Komödie, die man fest in
sein Zuschauerherz schließen kann!
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/schrotten
Pressekontakt:
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
Schloss Biebrich Rheingaustraße 140
65203 Wiesbaden
Tel: 0611/ 96 60 04 -18
Fax: 0611/ 96 60 04 -11
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Datum: 27.04.2016 - 10:15 Uhr
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