Deutsche Maschinenbauer: Sorge um Auslandsgeschäft wächst
(ots) - Aktuelles PwC Maschinenbau-Barometer:
Globale Wirtschaftslage drückt auf Stimmung / Weniger Umsatz aus dem
Ausland erwartet / Europa und die USA wichtigste Wachstumsmärkte vor
China / Investitionen in digitale Transformation weiter ausbaufähig
Die Stimmung im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hat sich im
ersten Quartal 2016 deutlich eingetrübt. Nach 62 Prozent im
Vorquartal blicken aktuell nur noch 45 Prozent der Unternehmen
optimistisch auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im
nächsten Jahr. Noch größere Sorge bereitet den deutschen
Maschinenbauern die Entwicklung der Weltwirtschaft: Hier gehen nur
noch 30 Prozent der Unternehmen von einer positiven Entwicklung aus
(Vorquartal: 48 Prozent). Jedes vierte Unternehmen äußert sich sogar
ausdrücklich pessimistisch. Dies geht aus dem aktuellen
Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC für das 1. Quartal 2016 hervor, für das 105
Führungskräfte aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau befragt
wurden. "Zu Jahresbeginn hat sich bei den deutschen Maschinenbauern
eine spürbare Ernüchterung eingestellt", erläutert Dr. Frank Schmidt,
Leiter des Bereichs Industrielle Produktion bei PwC. "Ausschlaggebend
hierfür dürften vor allem die schlechten Konjunkturnachrichten aus
China, der sanktionsbedingt rückläufige Export nach Russland sowie
eine insgesamt schwierige Auftragslage der Unternehmen im ersten
Quartal sein."
Wachsende Sorge um Auslandsgeschäft
Tatsächlich ist die exportorientierte Branche gerade mit Blick auf
die Erwartungen für ihr Auslandsgeschäft zunehmend zurückhaltend. Der
erwartete Anteil am Gesamtumsatz ist in den letzten vier Quartalen
kontinuierlich gesunken: Aktuell gehen die Unternehmen davon aus,
dass sie in den nächsten zwölf Monaten nur noch etwas mehr als die
Hälfte (52,8 Prozent) ihres Umsatzes aus dem Geschäft mit
ausländischen Kunden generieren werden. Eine Expansion ins Ausland
planen derzeit lediglich 42 Prozent der befragten Entscheider.
Investitionen in digitale Transformation noch ausbaufähig
Die getrübte Stimmung spiegelt sich auch in der
Investitionstätigkeit der Unternehmen wider: Weniger als die Hälfte
der Befragten plant in den kommenden zwölf Monaten größere
Investitionen. Im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 will
lediglich jedes dritte Unternehmen seine Ausgaben in den kommenden
Monaten erhöhen. "Die Investitionstätigkeit des deutschen
Maschinenbaus im Bereich Digitalisierung ist noch ausbaufähig",
erläutert Frank Schmidt. "Die Unternehmen dürfen insbesondere den
langfristigen Nutzen, etwa durch digitale Geschäftsmodelle,
Effizienzsteigerungen oder die engere Einbeziehung von Kunden und
Zulieferern entlang der Wertschöpfungskette, nicht aus den Augen
verlieren."
Europa und USA wichtigste Wachstumsmärkte vor China
Als wichtigste Wachstumsmärkte für ihre Erzeugnisse und
Dienstleistungen identifizieren die befragten Maschinenbauer in
erster Linie Europa (60 Prozent) und die USA bzw. Nordamerika (50
Prozent). China nennen weniger als ein Drittel als bedeutendsten
Wachstumsmarkt; Asien allgemein landet mit 24 Prozent knapp dahinter.
Trotz der anhaltenden Sanktionen nennt fast jedes fünfte Unternehmen
Russland als einen der wichtigsten Wachstumsmärkte. "Die klassischen
Absatzmärkte Europa und USA spielen weiterhin eine zentrale Rolle für
den deutschen Maschinenbau", sagt Frank Schmidt. "Die Nähe zum
Kunden, eingespielte Lieferketten sowie eine gute Positionierung im
Hochtechnologiesegment sind von entscheidender Bedeutung für die
gesamte Branche."
Hinweis an die Redaktionen:
Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer
Panelbefragung von ca. 100 Führungskräften im deutschen Maschinenbau.
Die Befragten werden im Rahmen der vierteljährlichen Erhebung
gebeten, die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Branche und ihres
Unternehmens zu bewerten. Zusätzlich wird in jeder Ausgabe ein
aktuelles Branchenthema behandelt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.pwc.de/maschinenbau-barometer
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Datum: 26.04.2016 - 11:01 Uhr
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