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Rekordumsätze und -besuchszahlen im Bäckerhandwerk - nur der Nachwuchs fehlt (FOTO)

ID: 1349020


(ots) -
- 4. Tag des Deutschen Brotes am 26. April im Zeichen von Kultur
und Genuss.
- Innungsbäcker präsentieren sich als modernes Handwerk mit besten
Zukunftsperspektiven.
- Schauspieler Simon Licht wird Botschafter des Deutschen Brotes
2016.

Konstant steigende Umsätze bei weiter sinkenden Betriebszahlen und
anhaltende Nachwuchssorgen - so lautet das Resümee des
Bäckerhandwerks zum statistischen Jahresrückblick 2015. 13,99 Mrd.
Euro Gesamtumsatz erzielten die insgesamt 12.155 Bäckereibetriebe
bundesweit im vergangenen Jahr, und somit fast eine halbe Milliarde
Euro mehr als im Vorjahr (2014: 13,52 Mrd. Euro). Mit 1,03 Mrd.
Besuchen in 2015 ist das Deutsche Bäckerhandwerk zudem erneut
Spitzenreiter im Marktsegment Quick-Service-Restaurants (QSR) des
Außer-Haus-Marktes. Die Bäckereien können hier mittlerweile ein
Fünftel aller Besuche für sich verbuchen (19,9%). Zum Vergleich: Der
Gesamtmarkt verzeichnete lediglich eine Steigerung von 0,4%.

Treiber der positiven Umsatzentwicklung sind zunehmend größere
Bäckereiunternehmen. So erzielten 2015 4,3% der Betriebe rund 65,3%
des Gesamtumsatzes. Die Zahl der Bäckereibetriebe insgesamt hingegen
sank erneut (-3,6%), ein Beweis für den anhaltenden Strukturwandel im
Bäckerhandwerk und die zunehmenden ökonomisch bedingten
Konzentrationsprozesse in der Branche. Auch die Zahl der
Beschäftigten ging erneut zurück und verringerte sich mit 275.200 um
0,7%. Begründet liegt dies insbesondere im fehlenden Nachwuchs. Denn
das Bäckerhandwerk plagen ernste Nachwuchssorgen: Vom vorläufigen
Rekordjahr 2007 mit 36.871 Auszubildenden hat sich ihre Zahl mit
18.811 in 2015 fast halbiert. Ein Problem, dem sich der
Handwerkszweig mit der Einrichtung neuer, attraktiver Aufstiegs- und
Weiterbildungsmöglichkeiten und offensiven, kontinuierlich




fortentwickelten Recruiting-Kampagnen stellt.

Bäckerhandwerk offen für Flüchtlinge

Der demografische Wandel hat dramatische Folgen für den
Arbeitsmarkt. Sollte sein Trend nicht gestoppt werden, wäre in 40
Jahren jeder Dritte über 65 Jahre alt. Und bereits heute fehlen der
Wirtschaft jedes Jahr 300.000 Arbeitnehmer/-innen. Schon jetzt haben
die Betriebe des Bäckerhandwerks zunehmend Mühe, Arbeits- und
Ausbildungsplätze nachzubesetzen. Sie sind aus diesem Grund offen für
die verstärkte Aufnahme, Beschäftigung und Integration von
Flüchtlingen. Denn Arbeit und Beschäftigung sind nach wie vor der
beste Weg der Integration. Das Bäckerhandwerk erkennt darin zudem
eine Möglichkeit, die zunehmende Überalterung der Bevölkerung mit
ihren gravierenden Folgen für den Arbeitsmarkt abzumildern.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. unterstützt
die Betriebe hierbei, indem er seit Herbst 2015
Informationsveranstaltungen über die rechtlichen Rahmenbedingungen
und die zur Verfügung stehenden Förderprogramme durchführt. "Viele
Betriebe des Bäckerhandwerks sind bereit, Flüchtlinge auszubilden und
zu beschäftigen, doch bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen besteht
dringender Handlungsbedarf. Das Bäckerhandwerk begrüßt in diesem
Zusammenhang, dass mit dem geplanten Integrationsgesetz die lange
erhobene Forderung des Handwerks nach Schaffung eines rechtssicheren
Aufenthalts für Flüchtlinge in Ausbildung (3 + 2-Formel) endlich
gesetzlich umgesetzt werden soll", so Zentralverbandspräsident
Michael Wippler.

Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Berufe im
Bäckerhandwerk

Der Zentralverband arbeitet zudem gezielt daran, vermeintliche
oder reale Wettbewerbsnachteile des Bäckerhandwerks gegenüber anderen
Berufen auszuräumen. So bietet er beispielsweise mit der Fortbildung
"Geprüfter Verkaufsleiter/-in im Lebensmittelhandwerk" eine neue
Aufstiegsmöglichkeit für Bäckereifachverkäufer/-innen oder mit der
Weiterbildung "Brot-Sommelier/-ière" erweiterte Berufsperspektiven
für Bäckermeister/-innen. Weiterhin wurden die Ausbildungsvergütungen
im Bäckerhandwerk erhöht.

Wettbewerbsverzerrungen und Bürokratielast

Die Betriebe des Bäckerhandwerks stehen seit einigen Jahren im
besonderen Wettbewerb zu Brotindustrie, Tankstellen, Backshops,
Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Discountern und sehen sich hierin
in mehreren Bereichen (Stichwort: EEG-Umlage, GRW-Förderung,
Arbeitszeitgesetz) staatlich verursachten Wettbewerbsverzerrungen
ausgesetzt, die große Teiglingswerke einseitig bevorzugen. Weiterhin
bringen wachsende bürokratische Auflagen das klein- und
mittelständische Bäckerhandwerk zunehmend an seine Belastungsgrenzen.
Als Interessenvertretung des Bäckerhandwerks setzt sich der
Zentralverband hier für eine gerechtere Verteilung der Lasten bzw.
für einen Abbau der Bürokratie ein.

Schutz des Begriffs "Bäckerei"

Ein Kernanliegen ist dem Zentralverband bereits seit längerem der
effektive gesetzliche Schutz des Begriffs "Bäckerei", um die
Verbraucher und Betriebe des Bäckerhandwerks vor unlauterem
Marktverhalten und irreführender Werbung des Wettbewerbs zu bewahren.
Ein bislang leider vergebliches Bemühen, obwohl auch die Deutsche
UNESCO-Kommission bei der Aufnahme der Deutschen Brotkultur in das
"Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes" (Dezember
2014) die "industrielle Fertigung" explizit von diesem ausschloss.

Tag des Deutschen Brotes am 26. April: Schauspieler Simon Licht
wird neuer Botschafter

Traditionell wird am Tag des Deutschen Brotes, der am 26. April
wieder mit einer großen Gala in Berlin gefeiert wird, ein prominenter
Botschafter ernannt: Botschafter des Deutschen Brotes 2016 ist Simon
Licht, der damit die Nachfolge von Kanzleramtschef Peter Altmaier
antritt. Mit der Nominierung würdigt der Zentralverband den
Schauspieler für seine Darstellung des Bäckers "Manfred Frisch" in
"Laible und Frisch", einer Koproduktion von SWR und
Schwabenlandfilm.. Präsident Wippler: "Mit seiner charismatischen
Darstellung macht Herr Licht Hunderttausende Zuschauer auf
unterhaltsame Weise auf die aktuell realen Herausforderungen der
deutschen Innungsbäcker aufmerksam. Wir freuen uns sehr darauf, dass
Herr Licht uns nun im kommenden Jahr mit seiner Stimme und seinem
Engagement unterstützt. Gemeinsam möchten wir auf die zentralen
Anliegen unseres Handwerks aufmerksam machen."

Link zur Pressemitteilung:
http://www.baeckerhandwerk.de/events-presse/pressemitteilungen/

Downloadlink Pressefotos:
http://www.baeckerhandwerk.de/redirect/pressekonferenz-2016-04-fotos



Pressekontakt:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.
Michael Wippler, Präsident
RA Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer
Tel: (030) 20 64 55-0
E-Mail: zv(at)baeckerhandwerk.de
Internet: www.baeckerhandwerk.de


Lottmann PR
Elisa Furkert
Wallstraße 25 a, 10179 Berlin
Tel: (030) 27 591262
E-Mail: e.furkert(at)lottmann-pr.de
Internet: www.lottmann-pr.de


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Datum: 25.04.2016 - 14:37 Uhr
Sprache: Deutsch
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