Konzernabschluss der TÜV NORD GROUP 2015: Mit solider Jahresbilanz erfolgreich in die digitale Zukunft (FOTO)
(ots) -
- Konzern-Umsatz auf 1.116,6 Mio. Euro erhöht (plus 2,5 Prozent)
- Betriebsergebnis (EBIT) steigt auf 62,3 Mio. Euro (plus 6 Prozent)
- Auslandsgeschäft legt deutlich zu (plus 10,8 Prozent)
- Zahl der Vollzeitstellen steigt leicht auf 9.861
- Investitionen mit 42,1 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr
Die TÜV NORD GROUP blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015
im In- und Ausland zurück. Der Umsatz stieg auf 1.116,6 Millionen
Euro, das Betriebsergebnis betrug 62,3 Mio. Euro. "Unser Konzern
entwickelt sich weiter sehr erfreulich. Das ist an den
Bilanzkennzahlen deutlich abzulesen", sagte der Vorsitzende des
Vorstands, Guido Rettig, bei der Bilanzpressekonferenz in Hannover.
"Alle Geschäftsbereiche arbeiten intensiv an der Digitalisierung
ihrer Dienstleistungen. Damit stellen wir uns gezielt auf für die
künftigen Anforderungen an weltweit tätige technische
Dienstleistungs-unternehmen. Unsere unterschiedlichen
Geschäftsmodelle werden so nachhaltig auf Wachstum ausgerichtet."
Rettig betonte, dass die Politik in Zeiten fortschreitender
Digitalisierung für die Sicherheitserfordernisse dieser neuen
''technologischen Revolution'' schnell die gesetzlichen Grundlagen
schaffen müsse. Andernfalls sei das seit 150 Jahren bewährte Prinzip
der unabhängigen Prüfung in Gefahr, weil nicht mehr alle Aspekte der
Sicherheit von Produkten geprüft werden könnten. "Unser Hauptfokus
liegt im Jahr 2016 darauf, noch stärker zu wachsen, uns als digitaler
TÜV aufzustellen und daran mitzuarbeiten, dass Unternehmen ihre
Datensouveränität behalten", sagte Rettig.
Industrie 4.0 braucht unabhängige Prüfungen
Gerade in einer immer stärker technologiegetriebenen und
vernetzten Welt steige das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit und
Vertrauen. "Deshalb sind unabhängige Prüfungen auch in Zukunft
unverzichtbar", so Rettig weiter. Er wies darauf hin, dass neue
technologische Entwicklungen wie Industrie 4.0 und autonomes Fahren
zu neuen Aufgaben führen: "In den vergangenen Jahrzehnten haben wir
die Menschen vor den Gefahren der Technik geschützt, zum Beispiel
durch Aufzugsprüfungen. Dies werden unsere Ingenieure auch weiterhin
tun. Sie müssen aber zusätzlich immer häufiger die Technik vor
Menschen bewahren." So müssten die digitalen Assistenzsysteme beim
autonomen Fahren nicht nur reibungslos funktionieren, sondern auch
vor Angriffen von Hackern geschützt werden. Ebenso müssten Angriffe
auf IT-Strukturen und Unternehmensdaten verhindert werden: "Alle
Unternehmen müssen jetzt Lösungen für die Herausforderungen der
Digitalisierung finden. Hierbei wollen wir sie mit unseren
langjährigen Erfahrungen in IT, Industrie und Mobilität
unterstützen."
Unabhängige Prüfungen brauchen Einblicke in Steuerungssoftware
Rettig appellierte an die Politik, im digitalen Zeitalter die
gesetzlichen Rahmenbedingungen für wirkungsvolle unabhängige
Prüfungen zu schaffen: "Wir sehen schon jetzt, dass unabhängige
Prüfungen nur sinnvoll sind, wenn die Prüfer zum Beispiel Einblicke
in die Steuerungssoftware von Motoren und Anlagen nehmen. Nur so kann
der TÜV seine Aufgaben in Zukunft verantwortungsvoll wahrnehmen." Als
Erfolgsgeschichte bezeichnete Rettig die Einführung des HU-Adapters
im Sommer 2015. Dieses Gerät wird an eine Schnittstelle des Fahrzeugs
angeschlossen und liest unter anderem die Daten von Assistenzsystemen
aus. Die Branche habe damit eine überzeugende Lösung für die
Digitalisierung der technischen Fahrzeugüberwachung gefunden. Bis
Ende März 2016 hat TÜV NORD den HU-Adapter bereits bei mehr als
500.000 Hauptuntersuchungen eingesetzt.
Anlagenprüfung der Zukunft: der digitale TÜV
Im Industriebereich arbeiten die Ingenieure weiter intensiv an der
Anlagenprüfung der Zukunft. TÜV NORD-Ingenieure in den Niederlanden
geben bei der Inspektion von Aufzügen die Ergebnisse bereits via App
ein. Vernetzte Sensoren leiten die Messdaten direkt über das Internet
weiter, den Aufzügen wird gewissermaßen das Sprechen beigebracht. Um
die Auswertung der Sensordaten unabhängig vom Aufzughersteller
sicherzustellen, wird TÜV NORD in den kommenden Monaten zu
Testzwecken Aufzüge mit Sensoren ausstatten und die gelieferten Daten
auswerten. Unter dem Titel "Security4Safety" arbeiten konzernweit
zurzeit 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an digitalen
Dienstleistungen.
Souveränität über Daten
TÜV NORD ist gemeinsam mit Konzernen wie Thyssen-Krupp, Bayer und
Salzgitter Gründungsunternehmen des "Industrial Data Space". Der von
der Fraunhofer-Gesellschaft initiierte Verein hat sich eine
umfassende, branchenübergreifende Vernetzung in einem offenen
Datenraum zum Ziel gesetzt. "Der vertrauensvolle, souveräne Umgang
sowie ein sicherer Austausch von Daten sind damit untrennbar
verbunden. Im Industrial Data Space haben wir branchenübergreifend
Partner gefunden, die ebenfalls neue Geschäftsmodelle entwickeln und
die die Kontrolle über ihre Dateien behalten wollen", so Guido
Rettig.
Gute Bilanzkennzahlen für Investitionen in Digitalisierung nutzen
Finanzvorstand Jürgen Himmelsbach zeigte sich mit den
Finanzkennzahlen insgesamt zufrieden. "Im Berichtsjahr haben wir die
EBIT-Rendite von 5,4 auf 5,6 Prozent steigern können. Diesen Weg
wollen wir 2016 fortsetzen. Wir haben ein Programm gestartet, um
weltweit interne Kosten zu reduzieren und Einkäufe zu optimieren. Die
erzielten Renditen setzen wir zum Beispiel für digitale Prüfgeräte
und Innovationsprojekte ein." Insgesamt investierte die TÜV NORD
GROUP im vergangenen Jahr 42,1 Mio. Euro (2014: 31,1 Mio. Euro). 2016
fällt der Startschuss für umfangreiche Neubauten am Standort Hamburg.
Unter anderem werden ein neues Bürogebäude und Labore entstehen.
Dafür investiert TÜV NORD am Standort Hamburg, Große Bahnstraße, in
den kommenden Jahren mehr als 15 Mio. Euro. Das gesamte
Investitionsvolumen des Konzerns wird 2016 die
50-Millionen-Euro-Marke übersteigen. Jürgen Himmelsbach: "Der Konzern
wird seine solide Finanzstrategie fortsetzen. Zum Ende des Jahres
2015 hatten wir eine positive Nettofinanzposition in Höhe von 32,3
Mio. Euro. Diese Bilanzkennzahlen geben unseren Beschäftigten den
notwendigen Rückenwind für neue Ideen und Innovationen." Die Zahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhte sich leicht auf 9.861
Personen (Vollzeit), insgesamt beschäftigte der Konzern zum Stichtag
31.12.2015 weltweit 12.652 Personen. 29 Prozent der im Konzern
Beschäftigten waren Frauen.
Auslandsgeschäft legt deutlich zu
Durch die günstige Geschäftsentwicklung in Europa und Asien, hier
vor allem in Indien, zog der internationale Umsatz
überdurchschnittlich an (plus 10,8 Prozent). Insgesamt beträgt der
Anteil der Dienstleistungen, die außerhalb Deutschlands erbracht
werden, 26,1 Prozent. Weltweit haben die internationalen
Gesellschaften Initiativen für die Weiterentwicklung von
kundengerechten Dienstleistungen in die Praxis umgesetzt. So wurde in
der indonesischen Metropole Jakarta das TÜV NORD-Lebensmittellabor an
einem neuen Standort erweitert, um durch Prüfungen
Gesundheitsgefährdungen für Menschen entgegenzuwirken.
Alle Geschäftsbereiche tragen zur Stärke des Unternehmens bei
Industrie Service und Mobilität haben sich 2015 einmal mehr als
Eckpfeiler des Unternehmenserfolgs erwiesen. Der Industriebereich
erwirtschaftete einen Umsatz von 520,8 Mio. Euro und wuchs um 3,4
Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch der Umsatz des Geschäftsbereichs Mobilität hat 2015 erneut
deutlich zugelegt. 319,3 Mio. Euro bedeuten einen Zuwachs von 4,7
Prozent. Als besonders erfolgreich erwiesen sich die
Geschäftssegmente Autohäuser und Werkstätten sowie das Institut für
Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM), das Sicherheit und
Umweltverträglichkeit der Fahrzeugtechnik überprüft und verbessert.
Die weltweit schwachen Rohstoffmärkte haben die Entwicklung des
Geschäftsbereichs Rohstoffe auch 2015 beeinträchtigt, was zu einem
leichten Umsatzrückgang auf 103,6 Mio. Euro führte.
Der Geschäftsbereich Bildung schließt das abgelaufene Jahr etwas
unter Vorjahresniveau mit 111,1 Mio. Euro ab. Der Grund dieses
Umsatzrückgangs liegt in der planmäßigen Schließung von zwei
Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen.
Aufgrund erhöhter Nachfrage in Europa, Russland und Asien erzielte
der Geschäftsbereich Aerospace einen Zuwachs um 18,5 Prozent auf 47,6
Mio. Euro.
Dienstleistungen rund um die IT-Sicherheit werden immer gefragter;
die IT-Sparte des Konzerns hat ihre Position weiter gefestigt. TÜViT
legte beim Umsatz auf 14,2 Mio. Euro zu (2014: 12,8 Mio. Euro).
Guido Rettig abschließend: "Die Prüf- und Zertifizierungsbranche
befindet sich weltweit auf einem guten anhaltenden Wachstumskurs. Vor
allem Dienstleistungen für Sicherheit und Qualitätssicherung sind
trotz international zurückhaltender Wirtschaftsprognosen gefragt.
Euphorie ist fehl am Platz, aber wir erwarten auch im laufenden Jahr
einen guten Geschäftsverlauf und moderate Zuwächse in allen
Unternehmensbereichen."
TÜV NORD auf der Hannover Messe
Auf der am Montag startenden Industriemesse in Hannover stellt die
TÜV NORD GROUP in Kooperation mit Krohne den Einsatz von Industrie
4.0-Technologien am Beispiel eines Modells zur Lecküberwachung von
Pipelines dar. Das Exponat zeigt die zur dezentralen Steuerung
notwendigen Sensoren, Kommunikationsschnittstellen,
Visualisierungs-systeme und Inspektionsgeräte. Zusätzlich wird
veranschaulicht, wie Pipelines mit intelligenten Prüfmolchen
inspiziert werden, um Korrosionen, Risse und Leckagen aufzuspüren.
TÜV NORD bewertet lokalisierte Schäden mit realitätsnahen
3D-Simulationsmodellen.
Für Redaktionen:
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Themen der Bilanz-Pressekonferenz sowie Bildmaterial zum Download
finden Sie unter:
https://www.tuev-nord-group.com/de/newsroom/aktuelle-pressemeldungen/
Über die TÜV NORD GROUP
Die TÜV NORD GROUP ist mit über 10.000 Mitarbeitern einer der
größten technischen Dienstleister. Mit ihrer Beratungs-, Service- und
Prüfkompetenz ist sie weltweit in 70 Ländern aktiv. Zu den
Geschäftsbereichen gehören Industrie Service, Mobilität, IT und
Bildung. Mit Dienstleistungen in den Bereichen Rohstoffe und
Aerospace hat der Konzern ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten
Branche. Leitmotiv: "Excellence for your Business".
www.tuev-nord-group.com
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Datum: 22.04.2016 - 11:00 Uhr
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