Arthur Darboven beansprucht Kaffee-Imperium des Vaters
(ots) - Sohn von Albert Darboven lehnt Stiftung ab und
fordert Firmen-Übergabe / Scharfe Kritik am Vater
Berlin, 20. April 2016 - Im Streit um die Zukunft der Hamburger
Kaffeedynastie J.J. Darboven erhebt der Sohn von Firmenpatriarch
Albert Darboven, Arthur Ernesto Darboven, Anspruch auf die Nachfolge.
"Ich stehe für die Nachfolge zur Verfügung", sagte Darboven junior
dem Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Ausgabe 5/2016; EVT 21.4.2016). Die
Aussage des 80-jährigen Vaters, er peile noch mindestens weitere fünf
Jahre an der Unternehmensspitze an, kritisierte er scharf: "Die
Zukunft der Firma hängt in der Luft", sagte er. "Nach meinem
Verständnis ist sie eine Leihgabe auf Zeit. Dann gibt man sie
gestärkt weiter an die nächste Generation." Eine Stiftung, die
künftig die Mehrheit an der Firma halte und die der Vater ins Spiel
gebracht hat, lehnte Arthur Darboven für sich und die übrigen
Nachfahren der Kaffeedynastie strikt ab: "Wir lehnen alle die
Stiftung ab."
Erst vor vier Wochen hatte die Stadt Hamburg das Unternehmen J.J.
Darboven zum 150. Firmenjubiläum und ihren langjährigen Chef Albert
Darboven, der vergangene Woche 80 Jahre alt wurde, mit einem Festakt
geehrt. Unmittelbar vor dem Jubiläum hatte der Firmenchef erklärt, er
denke nicht daran, in absehbarer Zeit einem Nachfolger Platz zu
machen. Aus Verärgerung darüber seien seine Familie und er dem
Festakt ferngeblieben, sagte Arthur. Der Sohn von Albert Darboven
hatte bis 2008 in der väterlichen Firma verschiedene
Führungspositionen, stieg dann aber aus der Firma aus.
Im Gespräch mit ''Capital'' schilderte Arthur erstmals das tiefe
Zerwürfnis mit seinem Vater. Er glaube, sein Vater habe damals Angst
bekommen, die Kontrolle zu verlieren. "Er hat mich eine Weile
gewähren lassen. Das war seine Art der Anerkennung. Aber irgendwann
bin ich ihm zu nahe gerückt." Zunächst habe er gedacht, sein Ausstieg
aus der Führung der Firma sei nur eine Auszeit, er könne aber
wiederkommen. Doch als sein Vater bald darauf die bereits übertragene
Mehrheit an der Firma zurückgefordert habe, sei er schockiert
gewesen: "Ich wusste nicht, dass das Verhältnis derart kaputt war",
sagte Arthur Darboven. Seither führt er mit einem Partner das
Handelshaus Benecke Coffee. An J.J.Darboven hält er noch 17,5
Prozent, mit zwei Vettern kommen sie auf einen Anteil von 42,5
Prozent.
Pressekontakt:
Marina Zapf, Redaktion ''Capital'',
Tel. 030/220 74-5145,
E-Mail: zapf.marina(at)capital.de
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Datum: 20.04.2016 - 13:10 Uhr
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