Durchwachsene Wirtschaftsbilanz für Chemie und Pharma - Politik muss hessischen Industriestandort weiter stärken
(ots) - Die klassische Chemie in Hessen hat 2015 bei
Produktion und Umsatz zulegen können. Die Zuwächse kamen allerdings
ausschließlich aus dem Auslandsgeschäft. In der pharmazeutischen
Industrie verlief das erste Halbjahr weitgehend stabil. Die zweite
Jahreshälfte war von deutlichen Einbrüchen des Geschäfts
gekennzeichnet. Diese durchwachsene Bilanz zog Dr. Bernd Reckmann
heute für die Chemieverbände Hessen im Rahmen der
Frühjahrspressekonferenz. Darüber hinaus zog der VCI-Vorsitzende eine
Bilanz zur Halbzeit der Legislaturperiode des Hessischen Landtags in
den für die Branche relevanten standortpolitischen Bereichen.
Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Hessen konnte ihre
Produktion im Jahr 2015 leicht steigern. Sie lag saisonbereinigt um
1,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Erzeugerpreise sind
hingegen bereits im dritten Jahr in Folge gesunken. Sie gaben 2015
gegenüber dem Vorjahr nochmals um 2,4 Prozent nach. Seit 2012
bedeutet das einen Rückgang der Verkaufspreise um insgesamt 4,1
Prozent. Auch die Umsätze der chemisch-pharmazeutischen Industrie
lagen im Jahr 2015 im Minus. Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um
1,3 Prozent. Die Beschäftigung hingegen hat leicht zugelegt: Die
amtliche Statistik weist für 2015 eine Steigerung von 1 Prozent
gegenüber dem Vorjahr aus.
Die klassische Chemie hat 2015 mit einer grundsätzlich positiven
Entwicklung zum Gesamtergebnis beigetragen. Die Zuwächse sind dabei
aber ausschließlich aus dem Auslandsgeschäft gekommen. Außerdem
stellt das Wachstum zu einem guten Teil eine Erholung von
Rückschlägen aus dem Jahr 2014 dar. "Langfristig hat der klassische
Chemiebereich erst jetzt sein Vorkrisenniveau wieder erreicht",
erklärte Reckmann.
In der pharmazeutischen Industrie verlief das erste Halbjahr
weitgehend stabil. Die zweite Jahreshälfte 2015 war jedoch aufgrund
von Sondereffekten durch deutliche Einbrüche bei Produktion und
Umsatz gekennzeichnet.
Der Ausblick 2016 für die exportorientierte
chemisch-pharmazeutische Industrie ist angesichts der schwachen
Dynamik im globalen Chemiegeschäft verhalten: Eine nachhaltige
Belebung der Geschäftsentwicklung ist gegenwärtig laut einer
aktuellen Verbandsumfrage nicht in Sicht. "Wir erwarten eine leichte
Ausweitung der Produktion um 1 Prozent. Wir gehen allerdings derzeit
davon aus, dass der Branchenumsatz 2016 gegenüber dem Vorjahr
stagnieren wird", so Reckmann.
Zuverlässige Rahmenbedingungen schaffen - Rohstoff Bildung fördern
Bezogen auf die landespolitischen Rahmenbedingungen betonte
Reckmann in diesem Zusammenhang die notwendige Unterstützung von
Schwarz-Grün zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der
Branche. Dies zeige sich zum einen deutlich in der Energiepolitik.
"Die Energiewende ist die größte industriepolitische Herausforderung
für die Regierungen im Bund und in den Ländern", sagte Reckmann. "Das
derzeitige Umlagesystem ist ein echter Hemmschuh für die
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie im globalen Umfeld." In 2015 hatte
die Branche rund 1 Milliarde Euro EEG-Umlage gezahlt. Sehr positiv
sei in diesem Zusammenhang die Unterstützung des Landes Hessen bei
der Bundesratsinitiative zur vollständigen Umlagebefreiung
bestehender Anlagen bei der Eigenstromerzeugung im Februar dieses
Jahres.
Die Chemieverbände bedauern, dass der hessische Bildungsgipfel
nicht zu einem erfolgreichen Ende geführt worden sei, wichtige
Ergebnisse daraus sollten aber in der anstehenden Schulgesetznovelle
aufgegriffen werden. Aus Sicht der Industrie zählten hierzu vor allem
eine verbesserte Berufsorientierung an allen Schulen sowie die
Stärkung der dualen Berufsausbildung. Reckmann hob das Engagement der
Branche hervor: "In diesem Jahr nutzen wir die Chance und setzen mit
rund 100.000 Euro zusätzlich in der Bildungsarbeit in Hessen einen
bewussten Akzent", so der VCI-Vorsitzende.
Im Rahmen der Initiative Gesundheitsindustrie Hessen arbeite die
Branche bereits beispielgebend mit der Landesregierung, Gewerkschaft
IG BCE und Wissenschaft zusammen. Wichtig sei, dass bei der
Fortsetzung des Pharma-Dialogs auf Bundesebene auch die Länder mit
einbezogen würden, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Pressekontakt:
Landesverband Hessen im
Verband der chemischen Industrie e.V. (VCI Hessen)
Landesverband Hessen
Sula Lockl, Pressesprecherin
Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt/Main
Telefon: 0151 62836085
Fax: 069 2556-1614
E-Mail: lockl(at)vci.de
Arbeitgeberverband Chemie
und verwandte Industrien für das Land Hessen e.V. (HessenChemie)
Jürgen Funk, Geschäftsführer Kommunikation und Pressesprecher
Murnaustraße 12, 65189 Wiesbaden
Telefon: 0611 7106-49 / 0162 2710649
Fax: 0611 7106-78
E-Mail: funk(at)hessenchemie.de
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 20.04.2016 - 12:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1347147
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Wiesbaden
Telefon:
Kategorie:
Chemische Industrie
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 177 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Durchwachsene Wirtschaftsbilanz für Chemie und Pharma - Politik muss hessischen Industriestandort weiter stärken
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Arbeitgeberverband HessenChemie (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).