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Therapiemanagement der rheumatoiden Arthritis: Fokus auf Komorbiditäten richten

ID: 1344869


(ots) -
Die strukturierte Erfassung des Risikoprofils und adäquate
Therapie der Komorbiditäten kann sich positiv auf die Krankheitslast
von Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) auswirken. Das
Treat-to-Target Prinzip sieht eine größtmögliche Verbesserung der
langfristigen gesundheitsbezogenen Lebensqualität als wichtiges
Behandlungsziel vor. Um Ansatzpunkte zu identifizieren, die das
Management von Komorbiditäten optimieren können, startete aktuell in
Deutschland die ERIKO*-Studie.

Den Blick auf Komorbiditäten bei RA lenken

Eine größtmögliche Verbesserung der langfristigen
gesundheitsbezogenen Lebensqualität ist nach dem Treat-to-Target
Prinzip ein bedeutendes Behandlungsziel. Das Vorliegen von
Komorbiditäten spielt hierbei ebenfalls eine entscheidende Rolle: So
haben beispielsweise kardiovaskuläre Begleiterkrankungen einen
enormen Einfluss auf den DAS28 und damit auf die umfassende
Krankheitskontrolle und folglich die Lebensqualität.[1,2] Patienten
mit einer RA weisen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein um etwa
50 % erhöhtes Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung auf.[3]
Multinationale Daten der COMORA**-Studie zeigen, dass Depressionen
(15 %), Asthma (6,6 %), onkologische Erkrankungen (4,5 %) und
chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD; 3,5 %) zu den
häufigsten Komorbiditäten zählen. Prävalenzen variierten dabei
zwischen den einzelnen Ländern. Allen gemeinsam war allerdings, dass
es enorme Defizite in der Erfassung und der Intervention von
Begleiterkrankungen bei Patienten mit RA gibt.[4]

Damit Komorbiditäten adäquat behandelt werden können, sollten
diese auch rechtzeitig erfasst werden. Daten der COMEDRA***-Studie
verdeutlichen, dass die rheumatologische Fachassistenz erfolgreich in
die Erhebung der Begleiterkrankungen von RA-Patienten mit eingebunden




werden kann. Bei einer Patientengruppe nahm die rheumatologische
Fachassistenz die Komorbiditäten auf und übermittelte die Ergebnisse
an den Facharzt. Eine zweite Gruppe erhielt eine Anleitung, wie sie
ihren Disease Activity Score (DAS) selbst berechnen können.
Zusätzlich bekamen sie eine Broschüre, in die sie den Wert eintragen
und anschließend mit dem Arzt besprechen konnten. Nach sechs Monaten
zeigte sich, dass in der ersten Gruppe mehr als doppelt so viele
Maßnahmen in Bezug auf die Komorbiditäten ergriffen wurden (4,54
versus 2,65).[1]

Strukturierte Erhebung des Risikoprofils durch rheumatologische
Fachassistenz

Einen ähnlichen Ansatz nutzt die derzeit in Deutschland laufende,
von AbbVie unterstützte, ERIKO*-Studie. Prof. Klaus Krüger, München,
und weitere Wissenschaftler ermitteln, ob eine strukturierte
Erfassung und Klassifizierung von Komorbiditäten das Risikoprofil von
Patienten mit RA verbessert. Dabei nimmt die rheumatologische
Fachassistenz mittels eines Fragebogens verschiedene
Begleiterkrankungen und Risikofaktoren auf. Dazu gehören Angaben zum
Impfstatus, dem kardiovaskulären Risiko, schwerwiegenden Infektionen,
Osteoporose und dem Zahnstatus. Faktoren zur psychischen Gesundheit
wie Depressionen, gesundheitsbezogene Lebensqualität und allgemeiner
Gesundheitszustand werden ebenfalls abgefragt. Um die Abläufe und die
Kommunikation mit dem Patienten zu erleichtern, werden diese Angaben
in ein dreistufiges Schema (Ampelsystem) eingeordnet. Anschließend
werden die Patienten durch den behandelnden Arzt beraten. "Unsere
Hypothese ist, dass durch die strukturierte Erhebung Ansatzpunkte
identifiziert werden können, die das Therapiemanagement der Patienten
verbessern", so Prof. Krüger. Bisher konnten über 400 Patienten aus
etwa 40 rheumatologischen Zentren in Deutschland rekrutiert werden.
Erste Ergebnisse der Studie werden 2017 erwartet.

Interview mit Prof. Dr. Klaus Krüger auf youTube unter:
https://www.youtube.com/watch?v=Vm1h54CIQtk

Literatur

[1] Crepaldi G et al. Cardiovascular Comorbidities Relate More than
Others with Disease Activity in Rheumatoid Arthritis. PLoS One. 2016
Jan 12;11(1):e0146991.
[2] Radner H et al. Comorbidity affects all domains of physical
function and quality of life in patients with rheumatoid arthritis.
Rheumatology (Oxford). 2011 Feb;50(2):381-8.
[3] Avina-Zubieta JA et al. Risk of incident cardiovascular events in
patients with rheumatoid arthritis: a meta-analysis of observational
studies. Ann Rheum Dis. 2012 Sep;71(9):1524-9.
[4] Dougados M et al. Prevalence of comorbidities in rheumatoid
arthritis and evaluation of their monitoring: results of an
international, cross-sectional study (COMORA). Ann Rheum Dis. 2014
Jan;73(1):62-8.

* ERIKO: Strukturierte Erhebung des Risikoprofils von RA-Patienten
durch die rheumatologische Fachassistenz
** COMORA: Prevalence of comorbidities in rheumatoid arthritis and
evaluation of their monitoring: results of an international,
cross-sectional study
*** COMEDRA: Impact of a nurse-led programme on comorbidity
management and impact of a patient self-assessment of disease
activity on the management of rheumatoid arthritis: results of a
prospective, multicentre, randomised, controlled trial



Pressekontakt:
Christine Blindzellner
Communication Manager Rheumatologie
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG
T.: +49 611 1720 - 3583
christine.blindzellner(at)abbvie.com


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Datum: 14.04.2016 - 12:56 Uhr
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