Dickmaulrüssler mit natürlichen Mitteln bekämpfen
Sind Stauden und Sträucher wie beispielsweise Rhododendron, Kirschlorbeer oder Eiben vom Dickmaulrüssler befallen, so wird das schnell am auffälligen Buchtenfraß sichtbar. Ein natürliches Mittel gegen die gefräßigen Käferlarven sind Nematoden, die Hobbygärtner mit dem AquaNemix von Birchmeier ganz einfach ausbringen können.
(IINews) - Eiben, Rhododendron, Kirschlorbeer und Glanzmispel sind die Lieblingsspeisen des Dickmaulrüsslers, aber inzwischen vergreift er sich auch ganz massiv an hartlaubigen Staudenarten. Wenn der Käfer hier unterwegs war, sieht man das an seinen eindeutigen Fraßspuren. Der sogenannte Buchtenfraß an den Außenseiten der Blätter beweist eindeutig den Befall mit dem Dickmaulrüssler.
Das ist ärgerlich, aber den Pflanzen selbst schaden die Fraßspuren des Käfers nicht, auch wenn es nicht schön aussieht. Seine Larven dagegen sind für die Pflanzen gefährlich, da sie die Wurzeln anknabbern und so zum Pflanzensterben führen.
Wie entwickelt sich der Dickmaulrüssler?
Der Entwicklungszyklus des Dickmalrüsslers beginnt je nach Witterung von Ende April bis Mitte Mai mit dem Schlupf der Jungkäfer aus dem Boden. Hungrig beginnt der Nachwuchs sofort mit dem Reifungsfraß, der zu den charakteristischen Blattschäden (Buchtenfraß oder Halbmondfraß) führt. Ab Juli legen die weiblichen Käfer bis zu 800 Eier in Pflanzennähe auf dem Boden ab. Anfang August schlüpfen dann die Larven und verursachen den typischen Herbstschaden, indem sie an den Wurzeln, Knollen und Rhizomen ihrer Wirtpflanzen fressen und ihnen Wasser und Nährstoffe rauben. Zur Überwinterung ziehen sich die Larven in tiefere Bodenschichten zurück. Mit steigenden Temperaturen aber wird im zeitigen Frühjahr sogleich weiter gefressen. Nach dem letzten Larvenstadium erfolgt die Verpuppung in einer Erdhöhle, und im Frühjahr beginnen dann schließlich wieder die neuen Jungkäfer zu schlüpfen.
Wie kann man den Dickmaulrüssler bekämpfen?
Die Käfer sind nachtaktiv und sollten daher im Dunkeln mit einer Taschenlampe aufgespürt und abgesammelt werden.
Gegen die Larven hat sich im professionellen Gartenbau der Einsatz von Nematoden bewährt und auch die Hobbygärtner greifen inzwischen auf diese giftfreie Methode zurück.
Sie bietet viele Vorteile: Es entstehen beispielsweise keinerlei Nebenwirkungen oder Resistenzen, es bleiben keine Rückstände im Boden und die behandelten Flächen können jederzeit betreten werden.
Nematoden sind das wirkungsvollste biologische Mittel gegen den Dickmaulrüssler
Bei der Bekämpfung des Dickmaulrüsslers machen wir uns die natürlichen Gegenspieler zu Nutze. Die effektivsten Gegner sind Fadenwürmer, in der Fachsprache als Nematoden bezeichnet. Gegen die Larven des Dickmaulrüssler wirken am besten Heterorhabditis bacteriophora oder Steinernema kraussei. Hersteller liefern die ruhenden Tiere in einer gebrauchsfertigen Tonmischung. Die Lagerzeit sollte nach der Lieferung möglichst nur kurz andauern und bei 4-8°C erfolgen.
Wie wirken Nematoden?
Die Fadenwürmer suchen die Dickmaulrüssler-Larven aktiv auf und dringen in sie ein. Anschließend geben sie ein für Warmblüter und Menschen völlig unschädliches Bakterium frei, das die Schädlinge innerhalb weniger Tage zum Absterben bringt. In den getöteten Larven vermehren sich schließlich die Nematoden. Nach etwa 14 Tagen verlassen bis zu 300.000 neue Nützlinge den Kadaver und machen sich auf die Suche nach weiteren Larven des Käfers.
Durch Reduktion der Schädlinge am Standort werden im Folgejahr weniger Weibchen ihre Eier ablegen.
Um die lästigen Käfer aber dauerhaft los zu werden, sollte man die Nematoden zwei bis drei Jahre in Folge ausbringen, je nach Populationsgröße eventuell sogar im Frühjahr und Herbst. Manchmal macht auch ein Blick über den Gartenzaun Sinn. Der Nachbar sollte bei Befall ebenfalls aktiv werden, damit nicht von nebenan neue hungrige Gäste zuwandern.
Wie bringt man Nematoden aus?
Für 1 qm rechnet man mit ca. 500.000 Nematoden. Im Handel sind gebrauchsfertige Packungen für 20 qm, 50 qm oder 100 qm erhältlich.
Die Fadenwürmer werden in einem speziellen Pulver geliefert, das mitsamt der kaum sichtbaren Nützlinge im Wasser aufgelöst und anschließend ausgebracht wird, beispielsweise mit dem AquaNemix von Birchmeier.
Die Bedienung dieses Dosiergerätes ist ganz einfach: Die Nützlinge in den Behälter einfüllen, Wasser entsprechend Hersteller-Hinweis dazugeben und gut umrühren, damit die Nematoden nicht verklumpen. Am Stellring des Gerätes die Position „Ne“ wählen, einen Schlauch mit universeller Steckverbindung anschließen und den Wasserhahn aufdrehen. Die Nematoden werden dem durchlaufenden Wasser beigemischt und in einer abgestimmten Dosierung ausgebracht. Beim anschließende Beregnen mit Klarwasser einfach die Einstellung „0“ wählen.
Die drei wichtigsten Tipps für eine hohe Erfolgsquote
- Fadenwürmer während der Schlüpf-Phase der Jungkäfer ausbringen (Ende April - Mitte Mai, August - September)
- Bodentemperatur von mindestens 12°C abwarten. Diese brauchen die Nematoden, um ausreichend aktiv zu werden.
- Bereits vor dem Ausbringen den Boden bewässern und auch danach die Nematoden ausgiebig einregnen. Den Boden in den nächsten zwei bis drei Wochen nicht austrocknen lassen, denn - Nematoden benötigen für ihre Fortbewegung einen feuchten Boden.
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Datum: 06.04.2016 - 11:53 Uhr
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