Berlin bei Städtereisen am beliebtesten / Deloitte-Studie: Berlin ist attraktivste Destination für City Trips in Deutschland, Privatunterkünfte boomen
(ots) - Berlin ist als hipper Standort mit kreativer
Start-up-Szene gefragter denn je, was sich laut der aktuellen
Deloitte-Studie "Hotelmarkt Berlin" auch in der Hotellerie bemerkbar
macht. Die Hauptstadt erreicht 2015 eine Bestmarke von über 30 Mio.
Übernachtungen, die eigentlich erst für 2020 anvisiert waren. Gründe
sind die steigende Nachfrage, der Mix aus Business- und
Leisure-Gästen sowie Medizintouristen. Berlin steht auch bei
internationalen Gästen hoch im Kurs. Das stärkste ausländische
Besucheraufkommen stellen Großbritannien (11%), die USA (8%) und
Italien (7%). Die Kapazitäten wurden kontinuierlich aufgebaut und die
Verbesserung der Performance-Kennzahlen wie die Bettenauslastung (von
57 auf 59,2%) bestätigt dies. Auch private Unterkünfte erfreuen sich
durch Internetportale wie Airbnb steigender Beliebtheit. Die
Metropole hat es geschafft, sich als führende Destination für
Städtereisen in Deutschland zu etablieren und nimmt - gemessen an der
Übernachtungsanzahl - im europäischen Vergleich Platz drei hinter
London und Paris ein.
"Die Marke von 10 Mio. Übernachtungen hatte Berlin schon im Jahr
2000 geknackt und konnte seitdem seine Beliebtheit kontinuierlich
ausbauen. Im internationalen Vergleich punktet die Metropole mit
ihrer kulturellen Vielfalt. Aber auch die Start-up-Kultur prägt das
Flair - deshalb müssen sich Hotels ebenfalls innovativ präsentieren,
um diesem Image gerecht zu werden", erklärt Michael Müller, Partner
Real Estate bei Deloitte.
Hotelgesellschaft Anteil markengebundener Zimmer
AccorHotels 13%
InterContinental 7%
Grand City 6%
Motel One 6%
Carlson Rezidor 5%
NH Hoteles 4%
Steigenberger 4%
Novum 3%
A&O 3%
Leonardo 3%
Quelle: Deloitte-Analyse
AccorHotels bieten die meisten Zimmer und größte Markenvielfalt
Im Vergleich zur letzten Berliner Hotelmarktanalyse aus 2014
konnten markengebundene Hotels weiter an Boden gewinnen. Fast alle
großen Hotelkonzerne sind mit einem oder mehreren Häusern bzw. Marken
in der Stadt vertreten. Wie in den meisten deutschen Großstädten ist
der französische Accor-Konzern unangefochten an der Spitze und stellt
den größten Anteil (13%) am Zimmeraufkommen markengebundener
Hotelbetriebe. InterContinental ist zweitplatziert (7%) und Motel One
verbesserte sich auf den vierten Platz (6%) - die Kette plant
überdies zwei weitere Hotels u.a. am Alexanderplatz mit mehr als 700
Zimmern, dem derzeit größten Haus der Design-Hotelmarke.
Steigenberger behauptet sich auf Rang 7, hierzu trug auch die
Eröffnung des Steigenberger Hotels Am Kanzleramt bei. Mit der
Übernahme der Winters Hotel Company konnte Novum seine
Hauptstadtpräsenz gleich um vier Häuser ausbauen und sich so auf
Platz 8 vorarbeiten.
Positive Entwicklung in allen Segmenten
Sämtliche Performancekennzahlen der Hotels haben sich 2015 im
Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. Gründe sind die
kontinuierlich steigende Nachfrage und die Mischung aus Business- und
Leisure-Gästen gepaart mit Messe- und Kongressbesuchern. Hierzu
gehören auch Medizintouristen, da der Senat auf den Medizinstandort
Berlin setzt und in diesem Jahr 1 Mio. Euro in das Projekt "Health
Excellence - Medizinhauptstadt Berlin" investiert. Die insgesamte
RevPAR-Steigerung um 8 Prozent zum Vorjahr ist in erster Linie der
Entwicklung der Zimmerrate zu verdanken. Die Upscale- und Luxushotels
erhöhten ihre Raten am stärksten und erreichten in Kombination mit
Belegungszuwächsen den besten RevPAR-Anstieg. Die höchste
Belegungszunahme konnte das Bugdet- gefolgt vom Upscale-Segment
verzeichnen. Nur das Midscale-Segment blieb hinter den
RevPAR-Steigerungen aller Berliner Hotels zurück. Die Hauptstadt
beweist, dass sie auch in einem turnusmäßig schwächeren Messejahr wie
2015 ihre Zimmerpreise erhöhen und bessere Ergebnisse erzielen kann.
Nachfrageboom Hotellerie vs. Sharing Economy
Mit Moxy, Capri by Fraser, Toyoko Inn, Volt Berlin oder Hard Rock
Hotel sind nicht nur Berlin-, sondern Deutschland-Premieren geplant.
Hier sind sämtliche Sternekategorien von Design, Urban Lifestyle oder
Longstay vertreten. Neben der Hotellerie möchten aber auch
Privatpersonen zunehmend vom Berliner Städtetourismus profitieren und
vermieten über Sharing-Economy-Portale wie Airbnb, Wimdu oder 9flats
Wohnungen und Zimmer, die mehr und mehr von Touristen gebucht werden.
"Städtetouristen sind äußerst preissensibel, deswegen liegen hier
Privatunterkünfte im Trend. Es entwickelt sich ein eigenes
Marktsegment, das aber aufgrund fehlender Meldepflicht noch
intransparent ist", erläutert Yvonne Brabant, Senior Consultant Real
Estate & Hospitality bei Deloitte.
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Datum: 06.04.2016 - 09:33 Uhr
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