Westfalen-Blatt: Der DFB und der Kaugummiwurf
(ots) - In der Fußball-Bundesliga geht es um Tore,
Punkte und die Meisterschaft. Aber es geht auch um Geld, Geld und
Geld. Die nationale Topliga ist eines der profitabelsten
Sportunternehmen des Kontinents. Und um das Interesse an den
Rasenspielen aufrecht zu erhalten, braucht es Extreme (schönstes,
schnellstes Tor, gemeinstes Foul, längste Torlosserie). Gibt es die
an einem Spieltag nicht, wird aus einem Kaugummiwurf - ungefähr und
nur ein bisschen in die Richtung eines Menschen - ein Fall für den
Deutschen Fußball-Bund. Denn der, und nicht die Deutsche
Fußball-Liga, ist der Herr über das Gute und Reine. Es bleibt
erstaunlich, dass sich der DFB mit dem Fall Schmadtke beschäftigt.
Denn eigentlich haben die Ethiker aus Frankfurt am Main doch wirklich
anderes zu tun. Sommermärchen-Skandal, die nicht ernsthaft bekämpfte
Wettproblematik, die unausrottbare Bagatellisierung des Dopings, die
Kostenexplosion (allein 128 Millionen Euro zahlten die 18
Bundesligaklubs in den Transferperioden von März 2015 bis 2016 an
Spielerberater), und, und, und. Schmadtke hat einen Kaugummi geworfen
und sich entschuldigt. Hoffenheim hat das akzeptiert. Der DFB - und
Teile der Medien - sollten das auch. Zum Eklat taugt diese Geschichte
nicht.
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Datum: 04.04.2016 - 21:00 Uhr
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