Werder Bremen-Presseservice: Werder positioniert sich mit fünf anderen Klubs im "Team Marktwert" - Ziel: TV-Gelder im deutschen Fußball gerechter verteilen
(ots) -
Mit Blick auf eine solidarische Verteilung der künftigen TV-Erlöse
hat die DFL Deutsche Fußball Liga die Klubs dazu angeregt, ein neues,
nachhaltiges Modell zu erarbeiten.
Diese Einladung haben zunächst sechs Klubs angenommen und sich
dafür zu einem "Team Marktwert" zusammengeschlossen: Hertha BSC
Berlin, der SV Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, der Hamburger SV,
der 1. FC Köln und der VfB Stuttgart. Ausdrücklich ist jedoch die
Mitarbeit weiterer Profiklubs aus beiden Ligen gewünscht.
"Team Marktwert" strebt eine gerechte und moderne Verteilung der
nationalen TV-Gelder an. Nach Überzeugung der zunächst sechs Klubs
sollte ein zeitgemäßes Verteilungsmodell über die reine Wertung von
Tabellenplätzen hinausgehen. Es sollte auch der Bedeutung der
einzelnen Klubs für die Gesamtmarke Bundesliga Rechnung tragen.
Bislang werden Medienerlöse in Deutschland nach dem
2-Säulen-Modell verteilt: Einheitlicher Sockelbetrag für Bundesliga-
und Zweitliga-Vereine sowie Tabellenplatz (5-Jahres-Wertung). "Team
Marktwert" will eine dritte Säule und damit ein präziseres
Wertungskriterium hinzufügen: den tatsächlichen Marktwert eines
Klubs.
Dieser Marktwert kann sich aus objektiven Kennzahlen wie Fanbasis,
Beliebtheit, Bekanntheit, TV-Reichweite und Interaktionsraten in
Social Media errechnen. So sollte beispielsweise eine große,
leidenschaftliche Fangemeinde als Wert im TV-Ranking Berücksichtigung
finden - denn sie führt zu höheren Einschaltquoten und einer größeren
Wahrnehmung der Gesamtmarke Bundesliga in der Öffentlichkeit.
Alle großen internationalen Ligen (England, Spanien, Italien,
Frankreich, Niederlande) haben inzwischen Verteilungs-Modelle, die
mehrere Kennzahlen berücksichtigen. 25 bis 30 Prozent der nationalen
Medienerlöse werden nach den genannten Marktwert-Kriterien
ausgeschüttet. In Deutschland existiert diese Wertungskategorie
bisher nicht. In diesem Sinne ist das Modell nicht gegen die 2.
Bundesliga gerichtet, sondern soll - ganz im Gegenteil - genauso auf
die Verteilung der TV-Erlöse innerhalb der 2. Bundesliga angewendet
werden können.
Ziel der Initiative ist es, ein solches Modell mit objektiven
Kennzahlen rechtzeitig zur kommenden TV-Rechte-Vergabe gemeinsam zu
erarbeiten und dafür eine Mehrheit im Ligaverband zu erhalten - um
damit die Leistungsfähigkeit der Bundesliga zu stärken.
Werders Vorsitzender der Geschäftsführung, Klaus Filbry, sagt:
"Wir setzen uns für eine gerechtere und zeitgemäße Verteilung der
TV-Gelder ein. Wir sind davon überzeugt, dass eine Bewertung des
sportlichen Erfolgs wie sie im aktuellen Modell vorgenommen wird,
nicht dauerhaft die Vorteile und Besonderheiten des deutschen
Profifußballs sicherstellen wird. Wir werben für zusätzliche
Kriterien."
Bernd Wahler, Präsident des VfB Stuttgart, dazu: "Die
Tabellenposition ist nur ein Kriterium von vielen, das eine Rolle
dafür spielt, wie attraktiv ein Spiel für Fans und TV-Sender ist. Wir
brauchen die dritte Säule. Wer den Wert unseres gemeinsamen Produkts
Bundesliga steigert, weil er viele Fans hat und für öffentliches
Interesse sorgt, der sollte bei der Verteilung der Einnahmen auch
entsprechend berücksichtigt werden."
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Datum: 30.03.2016 - 11:06 Uhr
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