GIN: Ab sofort mehr Marketing!
Technische Eigenschaften von Nagelplattenbindern in Anwendervorteile übersetzen
(IINews) - Unter souveräner Leitung von Kay-Ebe Schnoor, 2. Vorsitzender des GIN, fand die gemeinsame Jahreshauptversammlung der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und des Interessenverbandes Nagelplatten e.V. Ende Februar in Potsdam statt www.nagelplatten.de . Bei der gut besuchten Veranstaltung präsentierte der Interessenverband seinen Mitgliedern ein Bündel systematisch aufeinander abgestimmter Marketingmaßnahmen, die potenziellen Kunden technische, wirtschaftliche und ökologische Vorzüge von Tragwerken aus Nagelplattenbindern in aller Deutlichkeit vor Augen führen.
"Wir haben uns in den vergangen Jahren an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt, haben wissenschaftliche Untersuchungen in zentralen Anwendungsfragen zum Teil selbst initiiert und durch die gewonnenen Erkenntnisse die technischen Eigenschaften von Nagelplattenbindern und die Fertigungsverfahren beharrlich optimiert. Jetzt ist es an der Zeit, die qualitativen Pluspunkte unserer Dachtragwerke so hervorzuheben, dass jeder Interessent, jeder Architekt, jeder Planer und jeder Bauherr die entscheidenden Vorteile von Nagelplattenbinderkonstruktionen sofort bemerkt", erklärte GIN-Vorstand Kay-Ebe Schnoor die weitreichenden Überlegungen der Verbandsspitze.
Differenziertes Verbandsmarketing soll Tragwerke aus Nagelplattenbindern somit noch bekannter und attraktiver machen. Statt über technische Merkmale sprechen der GIN und seine Mitgliedsfirmen deshalb verstärkt über den vielfältigen Nutzen, den die anspruchsvollen Tragwerkskonstruktionen dem Auftraggeber in konkreten Bedarfssituationen stiften. Und: Der GIN gibt seinen Mitgliedern praxisgerechte Argumente und Kommunikationsmittel an die Hand, die den Unternehmen helfen, etablierte wie potenzielle neue Kunden von der eigenen Bauweise zu überzeugen. Verbands- und Firmenaktivitäten werden dazu stärker als in der Vergangenheit verzahnt. Medienpartnerschaften sorgen für optimale Präsenz in der Baufachpresse und eine fokussierte Wahrnehmung durch die Entscheider.
Technik und Marketing verbinden
Damit der Transfer bautechnischer Fakten in zielgruppengerechte Botschaften gelingt, hat der GIN von einem auf den Bausektor spezialisierten Marktforschungsunternehmen eine detaillierte Studie über die räumliche Verbreitung von Dachtragwerken aus Nagelplattenbindern und die Potenzialmärkte der Zukunft erstellen lassen. Die Ergebnisse der qualitativ wie quantitativ umfassenden Erhebung stellte Martin Langen, Geschäftsführer der renommierten B+L Marktdaten GmbH aus Bonn, den GIN-Mitgliedern in Potsdam persönlich vor. Der aufschlussreiche Marktforschungsbericht liegt den Geschäftsleitungen aller Mitgliedsfirmen der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und des Interessenverbandes Nagelplatten vor.
Attraktiv für Neumitglieder
Das verstärkte Werben des GIN fällt bei Holzbaubetrieben auf fruchtbaren Boden; die Mitgliederversammlung durfte sich in Potsdam über mehrere Neuaufnahmen freuen: Der Nagelplattenbinderhersteller Hiwo-Systembau aus Wolfegg ist dem GIN ebenso beigetreten wie die Montage-Spezialisten Holzbau-Sticher aus Nettetal, die Zimmerei Hannes Orthey aus Nistertal sowie die Zimmerei Silvio Merk aus Burg. Alle Neumitglieder haben sich umfassenden Schulungen und Qualitätskontrollen unterzogen und sind in Kürze berechtigt, das RAL-Gütezeichen 601 zu führen. Versammlungsleiter Kay-Ebe Schnoor hieß die Neumitglieder im Namen der Gütegemeinschaft und des Interessenverbandes herzlich willkommen.
1a-Herstellung und Montage
Dipl.-Ing. Ralf Stoodt, der als Sachverständiger Güteüberwachungen bei Herstellern von Nagelplattenbindern wie auch Montagebetrieben durchführt, konnte von erfreulichen Erfolgen berichten: "Über die Herstellung hinaus, die in Teil I der Güte- und Prüfbestimmungen geregelt ist, erstreckt sich das vom GIN ebenfalls verliehene RAL-Gütezeichen 601 in Teil II auf die geregelte Montage von Nagelplattenbindern. 2015 konnte das RAL-Gütezeichen 601 an vier Nagelplattenbinderhersteller und fünf Montagebetriebe erstmals verliehen werden", so Stoodt.
"Man kann sagen, dass die Verleihung des RAL-Gütezeichens 601 für die Herstellung und Montage von Nagelplattenbindern bei der Vermarktung ein entscheidendes Qualitätsmerkmal darstellt und für immer mehr Holzbaubetriebe ein guter Grund ist, dem GIN als Mitglied beizutreten. Das ist ganz wesentlich Ihrem beharrlichen Einsatz für optimale Qualität im Tragwerksbau zu verdanken", zollte GIN-Geschäftsführer Thomas Schäfer dem Wirken Stoodts im Namen der Mitgliederversammlung Anerkennung und Respekt.
Nachwahl zum Vorstand
Eine Nachwahl zum Vorstand war in Potsdam erforderlich geworden, nachdem Detlev Schnitker sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, um sich stärker auf unternehmensspezifische Aufgaben zu konzentrieren. Einstimmig wurde von der Mitgliederversammlung Dipl.-Ing. Konrad Meier zum neuen Vorstandsmitglied gewählt. Er kommt ebenso wie sein Amtsvorgänger von der Unternehmensgruppe Wolf, so dass weiterhin zwei Nagelplattenhersteller - MiTek Industries und Wolf Systembau - im Vorstand der Gütegemeinschaft wie auch des Interessenverbandes vertreten sind.
Haushalt ausgeglichen
Verbandsgeschäftsführer Dipl.-Kfm. Thomas Schäfer konnte der GIN-Mitgliederversammlung einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren. In seinem Rechenschaftsbericht ging er besonders auf die Finanzierung der Marktforschung ein. Durch das beim GIN übliche Rechnen mit spitzem Bleistift sind alle entstandenen und absehbaren Kosten gedeckt, so dass intensiven Marketinganstrengungen 2016 nichts im Wege steht. So erfreulich die positive Haushaltsbilanz für die GIN-Mitgliedsfirmen gegenwärtig ist, so nachdrücklich machte Schäfer gleichwohl deutlich, dass der Ausbau der eigenen Marktstellung ohne flankierende Investitionen auf Dauer kaum zu bewerkstelligen sein wird: "Wir müssen vorausschauend kalkulieren und dürfen nicht vergessen, dass wir nicht die einzigen Anbieter sind, die sich mit der Konstruktion und dem Bau hochwertiger Tragwerke befassen."
Arbeit am Detail als Basis
Dass die technischen Merkmale von Nagelplattenbindern Kern und Grundlage der Verbandsarbeit bilden, steht außer Frage. So berichtete Dipl.-Ing. Theo Schönhoff, Obmann des Technischen Ausschusses im GIN, über die Leistungen des Ausschusses und der Arbeitsgruppen: "Breiten Raum nahm im vergangenen Jahr die Umsetzung von EU-Normen in deutsches Baurecht ein. Beispielsweise wurden Sachfragen geklärt, bei denen es um die Einführung des neuen Eurocodes 5 (EC5) ging oder um die der Anpassung deutscher Brandschutzvorschriften an die europäische Gesetzgebung", führte Schönhoff aus.
Was geschieht an Knotenpunkten?
Stark ins Detail ging der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Heiner Hartmann, Lehrstuhlinhaber an der Hochschule für Technik in Stuttgart und Obmann der TA-Arbeitsgruppe "Bemessung von NP-Konstruktionen nach EC 5". Der Experte widmete sich der Frage, welche Auswirkungen veränderte Querzugkräfte auf die Stäbe im Bereich eingepresster Nagelplatten haben. Prof. Hartmanns komplexe Berechnungen machten die Wechselwirkungen von Umgebungseinflüssen auf das Verhalten der Tragglieder samt verbauter Holzverbindungsmittel deutlich. Klar wurde, dass jedes fachgerecht erstellte Nagelplattenbinder-Dachtragwerk eine hoch komplexe Funktionseinheit bildet, die auf sie einwirkende Lasten über rechnerisch im Voraus bestimmbare Wege sicher auf die Umfassungswände des Gebäudes ableitet.
Welche Momenten- und Kräfteübertragung über die Nagelplatten dabei an den Knotenpunkten der Binder erfolgt, war für die nach Potsdam gereisten GIN-Mitglieder äußerst spannend zu verfolgen. "Nach diesem Vortrag kann es keinen vernünftigen Zweifel geben, dass ein Tragwerk aus Nagelplattenbindern die ideale Grundlage für jede Dacheindeckung bildet", merkte Versammlungsteilnehmer Udo Hartmann an, Geschäftsführer und Entwicklungschef des GIN-Mitgliedsunternehmens Krug Holzsystembinder aus dem fränkischen Stadtlauringen.
Wie steht''s um den Brandschutz?
Dem "Vorbeugenden Brandschutz" widmete sich ein kenntnisreicher Vortrag von Dr.-Ing. René Stein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter an der Technischen Universität München (TUM). René Stein stellte der Mitgliederversammlung den Abschlussbericht der vom GIN finanzierten wissenschaftlichen Studie vor, die die Grundlage zur Erstellung maßgeschneiderter Brandschutzkonzepte für Tragwerke mit Nagelplattenkonstruktionen bilden soll. Der entsprechende Leitfaden der TUM liegt nur vor; er befasst sich unter anderem mit verschiedenen miteinander kombinierbaren Brandschutzmaßnahmen und kann von Planern bei der GIN-Geschäftsstelle in Ostfildern angefordert werden (gin(at)nagelplatten.de ) Diskutiert wurden in Potsdam darüber hinaus Brandschutzlösungen mit Klassifizierung von Nagelplattenkonstruktionen in die Feuerwiderstandsklasse F30 (R30).
Terminvorschau:
Die nächste GIN-Mitgliederversammlung findet am 17./18. Februar 2017 in Würzburg statt.
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Datum: 29.03.2016 - 10:40 Uhr
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