Sal. Oppenheim-Chef sieht keine Anzeichen für Finanzcrash / Bank-Chef Leoni: "Wir stehen nicht vor einem Abgrund"
(ots) - Kritik an Notenbanken wegen deren Zinspolitik
Berlin, 15. März 2016 - Der Chef des Kölner Bankhauses Sal.
Oppenheim, Wolfgang Leoni, hält Warnungen vor einem neuen Finanzcrash
für übertrieben. Die aktuellen Risiken seien bei Weitem nicht so groß
wie während der Banken- und Finanzkrise 2008/2009. "Ich kann zum
Beispiel in der aktuellen Situation keine Instabilität im
Bankensystem wie bei der Lehmann-Krise erkennen", sagte Leoni im
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin ''Capital'' (Ausgabe 4/2016; EVT
17. März). Die Banken hätten ihr Eigenkapital gestärkt und im
Stresstest der EZB gezeigt, dass sie robuster gegen Schocks seien.
"Wir stehen nicht vor einem Abgrund."
Kritik übte Leoni an der Politik der Notenbanken: "Die Notenbanken
betreiben eine expansive Politik der Niedrig- und Negativzinsen, die
ich mir nie hätte vorstellen können." Keiner wisse, was mittel- bis
langfristig negative Zinsen wirklich bewirkten, welche
Fehl-Allokationen ausgelöst würden. Trotzdem bestünde noch die
Chance, dass ein schrittweiser Exit aus dieser Situation gelingen
könne, auch wenn das schwierig und langwierig sei. Das Problem sei,
dass Politiker "pathologisch lernen", dass sie nicht schon im Vorfeld
das Richtige machten, sondern erst unter dem Druck der Märkte
reagierten. "Ich habe wenig Hoffnung, dass sich das ändert", so Leoni
gegenüber ''Capital''.
Pressekontakt:
Hans-Jürgen Möhring, Redaktion ''Capital''
Tel. 030/220 74-5115
E-Mail: moehring.hans-juergen(at)capital.de
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Datum: 15.03.2016 - 10:33 Uhr
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