Trotz Finanzmarktvolatilität: Erholung im Euroraum noch intakt
(ots) -
- KfW Research erwartet für 2016 BIP-Plus von 1,6 %, Prognose für
2017: 1,8 %
- Privater Konsum trägt Wachstum, Investitionen von Unsicherheiten
gehemmt
- Finanzmarktturbulenzen neben Konjunkturabkühlung in
Schwellenländern und offenen politischen Fragen in Europa das
größte Konjunkturrisiko
Die Wirtschaft im Euroraum wird in diesem Jahr weiter auf
Erholungskurs bleiben. Angesichts des holprigen Jahresbeginns an den
Finanzmärkten und der aktuellen Konjunkturabkühlung in einigen
Schwellenländern korrigiert KfW Research die bisherige Prognose für
das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts jedoch leicht
nach unten auf 1,6 % (Vorprognose: 1,8 %). Für das Jahr 2017 erwartet
KfW Research ein Konjunkturplus von 1,8 %.
Wichtigster Treiber des Wirtschaftswachstums in der Eurozone
bleibt wie im Vorjahr der private Verbrauch. Nach Jahren der
Rezession besteht in einigen Ländern der Eurozone Nachholbedarf bei
den Konsumenten. Gestützt wird die Nachfrage von steigenden
Realeinkommen, die wiederum von niedrigen Energiepreisen und - wenn
auch langsam - sinkender Arbeitslosigkeit profitieren.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, bezeichnet
das BIP-Wachstum in der Eurozone im letzten Quartal 2015 als
erfreulich stabil. "Was wir an den europäischen Arbeitsmärkten sehen,
gleicht aber weiterhin einem Schneckenrennen. Die Arbeitslosenquote
sinkt zwar - aber zu langsam. Noch immer sind fast 17 Millionen
Menschen im Euroraum ohne Arbeit, viele davon in jungem Alter",
kommentiert Zeuner.
Die Investitionstätigkeit wird vorerst weiter von großen
Unsicherheiten gebremst. Neben Sorgen über die weltwirtschaftliche
Entwicklung und ungelösten politischen Fragen in Europa spielen hier
vor allem die Finanzmarktturbulenzen eine große Rolle. Denen stelle
sich vor allem die expansive Geldpolitik entgegen, sagt Zeuner. "Mit
der Geldpolitik kann man vieles erreichen, aber nicht alles. Die
Unternehmen verweigern der EZB die Gefolgschaft und halten sich mit
Investitionen zurück. Das ändert sich erst, wenn Europa mehr
Stabilität zurückgewinnt. Daran sollten alle europäischen Partner
mitarbeiten", so Zeuner. "Ansonsten bleibt nur die Fiskalpolitik,
auch wenn das wegen der Verschuldung in einigen Ländern Risiken mit
sich bringt."
Der aktuelle KfW-Konjunkturkompass Eurozone ist unter:
http://ots.de/0uIAU abrufbar.
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Datum: 08.03.2016 - 11:37 Uhr
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