Holocaust-Überlebende protestieren gegen Golfturnier des Allianz-Versicherungskonzerns in Boca Raton; Flugtransparent erregt Aufmerksamkeit und Demonstrant wird verhaftet
(ots) - Am Sonntag, den 7. Februar,
demonstrierten Überlebende des Holocaust, ihre Kinder und Enkel sowie
viele überzeugte Unterstützer vor dem Broken Sound Country Club in
Boca Raton, Florida, und protestierten gegen den deutschen
Versicherungsgiganten Allianz A.G., der es bis zum heutigen Tag
ablehnt, Forderungen im Rahmen nicht ausgezahlter
Versicherungspolicen aus der Zeit des Holocaust für diese Familien zu
erfüllen.
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Flugtransparent
Über dem Turnier kreiste ein Flugtransparent mit dem Schriftzug
"Allianz schuldet den Holocaust-Überlebenden 2,5 Milliarden USD" und
informierte so die Teilnehmer. Dazu erklärte Jack Rubin, ein
Überlebender von Auschwitz und anderer Nazi-Konzentrationslager, der
am Sonntag demonstrierte: "Es war für mich sehr bewegend, dieses
Transparent im Himmel zu sehen, das zum Ausdruck bringt, was die
Überlebenden zutiefst empfinden. Die meisten Überlebenden sind zu alt
und zu gebrechlich, um auf der Straße zu stehen und zu protestieren,
also haben wir den Einsatz des Flugzeugs beschlossen. Wie können die
Führungskräfte von Allianz nachts ruhig schlafen, wenn sie Millionen
von Dollar für Werbemaßnahmen wie ein Golfturnier ausgeben, während
Zehntausende von Überlebenden in Armut leben und jeden Tag leiden
müssen, weil sie nicht die notwendige Versorgung erhalten? Den
meisten Zuschauern ist der Schaden nicht bewusst, den Allianz
verursacht hat. Wenn ihnen dies allerdings klar wäre, würden sie
unsere Forderungen nach Gerechtigkeit mit Sicherheit unterstützen."
Demonstrant verhaftet
Darüber hinaus sind wir zutiefst beunruhigt über die Mitteilung,
dass Dr. Jay Lieberman, der Sohn von Holocaust-Überlebenden und
Schwiegersohn unseres kürzlich verstorbenen, geschätzten Kollegen
Ivar Segalowitz, beim Turnier ein Banner über die schändliche
Strategie der Allianz hochhielt und von der Polizei von Boca Raton
verhaftet wurde. Dr. Lieberman erläuterte: "Der Großteil der Familie
meines Vaters wurde in Treblinka ermordet. Mein Schwiegervater Ivar
Segalowitz war der einzige Überlebende einer wohlhabenden Familie aus
Litauen. Er hat Dachau, Auschwitz-Birkenau und Buchenwald überlebt
und im US-Militär gedient, nachdem er in dieses Land emigriert ist.
Obwohl die Namen seiner Mutter, Großmutter, Tante und seines Onkels
unter den deutschen Versicherungsnehmern aufgelistet sind, hat die
US-amerikanische Gesetzgebung ihm ein gerichtliches Verfahren zur
Rückforderung des Erbes seiner Familie verwehrt. Ivars Tochter Genie
Lieberman hat über Ivar im US-Kongress vor den Repräsentanten Ileana
Ros-Lehtinen und Ted Deutch im Jahr 2014 Zeugnis abgelegt. Ich habe
ein Ticket für die Golf-Veranstaltung gekauft und lediglich mein
Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen, um die Ungerechtigkeit
deutlich zu machen, dass es Allianz blendend geht, während so viele
Überlebende in Armut leben."
Historischer Hintergrund über die Allianz und die
Versicherungspolicen in der Zeit des Holocaust
"Die Allianz hat die Einlösung von Zehntausenden von
Versicherungspolicen, die sie an Holocaust-Opfer verkauft hatte,
abgelehnt und stattdessen Original-Policen, Sterbeurkunden und
weitere Dokumente verlangt, die kein Überlebender nach den Gräueln
der Vertreibung, der Ghettos, der Massenvernichtung und der
Todeslager beibringen konnte. Heute sind diese Versicherungspolicen
mehr als 2,5 Milliarden USD wert."
"Es ist eine historische Tatsache, dass Allianz eng mit dem
deutschen Naziregime zusammengearbeitet hat, denn der
Vorstandsvorsitzende der Allianz, Kurt Schmitt, war Hitlers zweiter
Reichswirtschaftsminister. Die Allianz versicherte Fabriken,
Kasernen, Fuhrparks, Ghettos und Konzentrationslager des Dritten
Reichs, einschließlich Auschwitz und Dachau, während sie gleichzeitig
Lebensversicherungspolicen an jüdische Familien in Europa verkaufte.
Anstatt diese Versicherungspolicen einzulösen hat die Allianz auf
zynische Weise Millionen von Dollar in einem enormen Werbeaufwand für
dieses Golfturnier bezahlt, mit Sponsoring von A Prairie Home
Companion von Garrison Keillor, CNBC, MSNBC, Marketplace Morning
Report und mit "Partnerschaften" mit AAA, dem American Jewish
Committee, der Jewish Foundation for the Righteous und weiteren."
"Die Allianz hat geheime Gespräche geführt, um im Jahr 2008 für
die Namensrechte am neuen Meadowlands-Stadion 300 Millionen USD zu
zahlen, was nach der Enthüllung der Verhandlungen aufgrund der
Empörung von New Yorker Bürgern verhindert wurde. Es ist
ungeheuerlich, dass die Allianz weiterhin Millionen Dollar für
Lobbyisten in Washington ausgibt, um unser verfassungsmäßiges
Grundrecht auf ein Rechtverfahren vor einem US-Bundesgericht zu
blockieren. In einem solchen Verfahren könnten wir für die
einbezahlten Versicherungspolicen unserer Familien Entschädigung
verlangen, da es sich letztlich um rechtsgültige Verträge handelt,
für die unsere Angehörigen in gutem Glauben gezahlt haben."
"Welchen anderen Amerikanern werden diese Grundrechte
vorenthalten? Warum hilft die Obama-Regierung uns
Holocaust-Überlebenden nicht, unser Versicherungsgeld
zurückzubekommen, und schlägt uns stattdessen die Tür für ein
Gerichtsverfahren vor der Nase zu und warum unterstützt die Regierung
die Allianz und andere Versicherungsprofiteure, wie z. B. den
italienischen Konzern Generali, gegen uns? Der Kongress muss in
dieser Sitzungsperiode Rechtsvorschriften in Kraft setzen, die unsere
vollständigen gesetzlichen Rechte als US-Bürger wiederherstellen, um
diese feilschenden Versicherungskonzerne zur Zahlung ihrer Schulden
zu zwingen."
"Wie kann es sein, dass diese Tragödie weitergeht und die Hälfte
der Holocaust-Überlebenden in den Vereinigten Staaten und weltweit in
Armut leben, sich keine Lebensmittel, Medikamente, Zahnbehandlung,
Brillen, Hörgeräte und häusliche Pflege leisten kann? Deutschland
trägt die Verantwortung, für alle Überlebenden Sorge zu tragen,
zwingt die Überlebenden jedoch zu einem Leben unter elenden Umständen
und schützt währenddessen die Holocaust-Profite der Allianz. Es ist
eine Schande!"
WIR, die Holocaust-Überlebenden, verlangen von der Allianz und
ihren verbundenen Unternehmen Folgendes:
1. Die Veröffentlichung im Internet der Namen aller Inhaber von
Policen der Allianz und ihrer verbunden Unternehmen zwischen 1920
und 1945.
2. Die Veröffentlichung aller Versicherungsunterlagen von
nationalsozialistischen deutschen Institutionen, einschließlich
SS, Konzentrations- und Vernichtungslager sowie des Personals und
aller weiteren kriegsbezogenen Geschäfte zwischen 1933 und 1945.
3. Die sofortige Einstellung der Lobbyarbeit gegen
Holocaust-Überlebende und deren Erben, die Rechtsverfahren vor den
US-Gerichten anstrengen wollen.
4. Die Herausgabe von 2,5 Milliarden USD, die die unrechtmäßige
Bereicherung aus nicht eingelösten Versicherungspolicen aus dem
Holocaust bilden, zur Zahlung an die Bezugsberechtigten und ihre
Erben und zur Finanzierung von sozialen Diensten für bedürftige
Holocaust-Überlebende weltweit.
Wir glauben, dass wir vom amerikanischen Volk jetzt Gerechtigkeit
erfahren werden, damit diese furchtbare Tragödie endlich beendet
werden kann.
Die unterstützenden Organisationen der Proteste waren die
Holocaust Survivors Foundation USA (www.hsf-usa.org), Shalom
International (www.defendjerusalem.net) und NEXT GENERATIONS
(www.nextgenerations.org) sowie Generations of the Shoah,
International (www.genshoah.org).
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.hsf-usa.org und
huff.lv/VVInCv (http://t.co/iPd9fnMs).
Das Exekutivkomitee der Holocaust Survivors Foundation USA:
Israel Arbeiter, Boston MA Dena Axelrod, Ft. Lauderdale, FL Renee
Firestone, Los Angeles, CA Ella Frumkin, Los Angeles, CA Nesse Godin,
Washington D.C. Jay Ipson, Richmond, VA Louise Lawrence-Israels,
Washington D.C. Herbert Karliner, Miami Beach, FL Annette Lantos,
Washington, D.C. David Mermelstein, Miami FL Alex Moskovic, Hobe
Sound, FL Leo Rechter, Queens, NY Jack Rubin, Boynton Beach, FL David
Schaecter, Miami, FL Anita Schuster, Las Vegas NV Agnes Vertes,
Weston, CT Esther Widman, Brooklyn NY
Pressekontakt:
Jack Rubin -- (+1 561 742-9985)
oder Dr. Jay Lieberman - drjayl(at)prodigy.net
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Datum: 09.02.2016 - 20:43 Uhr
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