Süßwarenmesse Köln: deutlich mehr Fairtrade-Kakao 2015 (FOTO)
(ots) -
Kakao-Lieferkette für die Zukunft sichern: mit Fairtrade
Zur Süßwarenmesse ISM dreht sich in Köln alles um Produkte aus der
braunen Bohne: Kakao.
Damit die Lust auf Süßes auch in Zukunft gestillt werden kann,
brauchen Kleinbauern in Westafrika mehr Unterstützung. "Zugang zu
Finanzierung, Marktinformationen und Fachwissen sind wichtige
Aspekte, um den Kakaoanbau langfristig zu sichern", erläuterte
Dietmar Stoian, leitender Wissenschaftler am Institut Bioversity
International. Vor zwei Jahren wurde das Fairtrade-Kakaoprogramm
eingeführt, um Absätze unter fairen Bedingungen anzukurbeln. Der
Beratungsservice von Fairtrade in Westafrika wurde ausgebaut. "Durch
das Kakaoprogramm erreichen wir erstmals relevante Verkaufsmengen auf
dem deutschen Markt. Für 2015 rechnen wir mit insgesamt rund 13.000
Tonnen Fairtrade-Kakao, die für Schokoladenwaren eingekauft wurden",
so Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Transfair e.V. Das
entspricht gut 70 Prozent mehr als 2014. Langfristige Engagements mit
Fairtrade von Händlern und Herstellern, wie das der Confiserie
Riegelein, tragen zur positiven Entwicklung bei: Ab Weihnachten 2016
wird der Kakaobedarf aller Produkte der Marke Riegelein auf das
Fairtrade-Kakaoprogramm umgestellt sein.
Fairtrade-Süßwaren 2015: Vielfalt durch gesiegelte Produkte und
Rohstoffprogramm
Seit 2014 führt das Fairtrade-Kakaoprogramm zu deutlichen
Absatzsteigerungen. "Die Partner erfüllen die Ziele für ihren
Fairtrade-Rohstoffeinkauf", so Overath. "Im letzten Jahr wurde von
deutschen Partnern über das Kakaoprogramm fast doppelt so viel
Fairtrade-Kakao eingekauft als noch 2014." Wichtige Partner sind
Ferrero, Lidl, Rewe, Mars Deutschland, Kaufland und Riegelein. Auch
am klassischen Produktsiegel halten Partner fest. Insgesamt wurden
2015 rund 9.000 Tonnen Süßwaren mit dem Fairtrade-Siegel verkauft,
ein Plus von gut 18 Prozent. Die Vielfalt im Süßwarenbereich wächst:
Erfolgreiche Neuprodukte mit Fairtrade-Siegel sind beispielsweise
Nuss-Nougat-Creme von Rapunzel, Schoko-bananen vom österreichischen
Hersteller Manner, vegane Schokolade von Vego sowie Cookies,
Tafelschokoladen und Heiße Schokolade bei Aldi Nord. 2016 folgt die
Firma Schoko Dragee, die vier faire Sorten schokolierte Früchte neu
auf den Markt bringt. Erstmalig knacken die Absätze von
Fairtrade-Honig die Tausendermarke: Rund 1.300 Tonnen wurden
verkauft, ein Plus von 44 Prozent. Fairtrade-Zucker legt um 15
Prozent auf 4.100 Tonnen zu. Auch hier wartet 2016 mit Neuprodukten
auf: Rewe stellt Bio-Vollrohr- und Rohrohrzucker auf Fairtrade um.
Fairtrade-Engagement ausbauen - die Confiserie Riegelein zeigt,
wie''s geht
"Fairer Handel ist ein Thema der Zukunft, auf das jedes
Unternehmen in seinem Kompetenzbereich eine verantwortungsvolle und
nachhaltige Lösung finden muss. Es ist unser Anliegen, ökologisch,
ökonomisch und sozial verantwortungsvoll hergestellte Produkte
anzubieten und so den Gedanken fair gehandelter Waren aktiv zu
unterstützen", betonte Peter Riegelein, geschäftsführender
Gesellschafter der gleichnamigen Confiserie. Bereits seit 2011 bietet
Riegelein Fairtrade-Confiserie-Artikel im deutschen Markt an. Bei der
Einführung des Kakaoprogramms war das Familienunternehmen unter den
ersten Vertragspartnern. Ein Ende Januar 2016 durchgeführtes Audit
durch den Zertifizierer Flocert bestätigt: Zwei Drittel der
Umstellung sind bereits geschafft. Pünktlich zur Weihnachtssaison
2016 wird der gesamte Kakaobedarf für Riegelein-Produkte auf
Fairtrade umgestellt sein.
Fairtrade als Eckpfeiler, um Lieferketten langfristig zu sichern
Ein wichtiger Schritt, dem viele Unternehmen nachfolgen sollten,
findet Dietmar Stoian, leitender Wissenschaftler am Institut
Bioversity International. Er arbeitet an einer von Fairtrade
International beauftragten Baseline Studie im Kakaosektor in Ghana
und der Elfenbeinküste, die zur Jahresmitte hin veröffentlicht werden
soll und die Grundlage für eine langfristige Wirkungsanalyse
darstellt. "Um die Situation vor Ort nachhaltig zu verbessern,
brauchen die Kakaobauern bessere Unterstützung zum Aufbau und zur
Führung von Kooperativen, möglichst direkte Lieferbeziehungen zu
Abnehmern von Fairtrade-Kakao zur Sicherung der Fairtrade-Prämie,
sowie besseren Zugang zu Finanzmitteln und technischer Assistenz." Er
sieht den fairen Handel als einen wichtigen Eckpfeiler in einem
Bündel von Maßnahmen, das benötigt wird: "Fairtrade leistet wichtige
Arbeit vor Ort und blickt auf langjährige Expertise in der Arbeit mit
Kleinbauern zurück. Fairtrade-Bauern sind in Organisationen
zusammengeschlossen und oftmals besser über das Marktgeschehen
informiert." Um die Herausforderungen im Kakaosektor zu bewältigen,
müssen verschiedene Bereiche zusammenarbeiten, ist Stoian überzeugt:
"Ich sehe in engerer Zusammenarbeit zwischen Regierungsbehörden,
Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, vor allem direkt in den
Anbauländern, eine echte Chance."
Internationale Fairtrade Conference und Fairtrade Awards am 3.
März in Berlin
Um verantwortungsvolle Wertschöpfung dreht sich auch die
Internationale Fairtrade Conference in Berlin am Donnerstag, 3. März.
In der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung diskutieren unter der
Überschrift "Nachhaltigkeit in der globalen Lieferkette" unter
anderem Staatssekretär des Umweltministeriums Jochen Flasbarth,
Matthias Berninger, Head of Public Policy bei Mars Inc., Achim
Lohrie, Direktor Unternehmensverantwortung der Tchibo GmbH und
Andreas Huber, Geschäftsführer Deutsche Gesellschaft Club of Rome. Im
Anschluss werden im Hotel Ellington zum 5. Mal die Internationalen
Fairtrade Awards verliehen. Moderiert wird die Veranstaltung von Anke
Engelke. www.fairtrade-deutschland.de/ifc
Besuchen Sie uns auf der ISM auch an unserem Fairtrade-Messestand:
Halle 10.1 - Stand A-006
Weiterführende Links:
Fairtrade-Rohstoffprogramme www.fairtrade-deutschland.de/programm
Hintergrund:
Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet,
benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu
unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V.
nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich für mehr fairen Handel und
nachhaltigen Konsum ein. www.fairtrade-deutschland.de TransFair
gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V., in
dem Fairtrade Organisationen aus 25 Ländern und die drei
kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind.
Fairtrade International entwickelt die international gültigen
Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net Alle beteiligten Akteure
entlang der Lieferkette werden regelmäßig von FLOCERT GmbH
kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen und
weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen
der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011). www.flocert.net
Pressekontakt:
Claudia Brück
geschäftsführender Vorstand
Kommunikation, Politik und Kampagnen
TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)
Remigiusstraße 21 | 50937 | Köln
Telefon +49 221 94 20 40-31 | Fax +49 221 94 20 40-40
www.fairtrade-deutschland.de
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Datum: 01.02.2016 - 12:02 Uhr
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Essen und Trinken
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