In 34 Städten Protest für giftfreie Outdoor-Ausrüstung /
Greenpeace-Aktivisten gestalten Mammut-Geschäfte um
(ots) - Hamburg, 30. 1. 2016 - Für giftfreie
Outdoor-Produkte der Marke Mammut protestierten heute
Greenpeace-Aktivisten in 34 deutschen Städten. Eine Korrektur des
Markenlogos haben sie Mammut-Geschäften in 15 Städten wie Hamburg und
Berlin verpasst: An die Schaufenster klebten sie Folien eines
skelettierten Mammuts. Es trägt die Banderole "mit gefährlicher
Chemie" oder mit dem geänderten Werbespruch der Marke: "Absolute
alpine. Absolute polluter!". In Sportgeschäften von 19 weiteren
Städten kennzeichneten die Umweltschützer Mammut-Artikel mit
entsprechenden Etiketten. Greenpeace hatte am Montag einen neuen Test
zu per-und polyfluorierten Chemikalien (PFC) in Outdoor-Produkten
veröffentlicht. Darin schnitten Artikel des Schweizer Konzerns sehr
schlecht ab. "Zwischen Mammut und der Natur stimmt die Chemie nicht.
Auch das Sportmoden-Mammut wird aussterben, wenn es nicht entgiftet",
sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace.
40 Outdoor-Artikel hat Greenpeace in unabhängigen Laboren auf PFC
prüfen lassen, davon sechs Produkte von Mammut. In allen wurden PFC
festgestellt, darunter Perfluoroktansäure (PFOA) in Mammut-Schuhen
mit Gore-Tex (12,73 Mikrogramm pro Quadratmeter) und einem
Mammut-Rucksack (4,24 µg/m²). PFOA ist im Tierversuch krebserregend.
Die gemessenen Konzentrationen lagen um ein Vielfaches über dem
schon in Norwegen geltenden Grenzwert von einem Mikrogramm pro
Quadratmeter (1,0 µg/m²). In einer ersten Stellungnahme behauptete
eine Mammut-Sprecherin am Montag, dass alle Produkte regelmäßig auf
PFC geprüft würden: "Alle Produkte liegen innerhalb aller weltweit
gültigen gesetzlichen Grenzwerte." Auf seiner Website schreibt das
Unternehmen: "Für uns als Schweizer Alpinfirma ist eine intakte
Umwelt und Berglandschaft (...) von großer Bedeutung. Mammut lebt von
und für die Natur."
Entgiften ist (k)eine Mammut-Aufgabe
"Die Liebe zur Natur endet bei Outdoor-Marken wie Mammut, wenn es
um den Einsatz von Chemikalien geht", sagt Santen. "Es werden
hochgerüstete Textilien angeboten, die ein Taucher, Feuerwehrmann
oder Astronaut benötigt, aber kein normaler Wanderer. Entgiften ist
keine Mammut-Aufgabe." Mit der Kampagne Detox fordert die
Umweltschutzorganisation Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien wie
PFC durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen. Die
Outdoor-Marke Paramo hat diese Woche ein Detox-Abkommen
veröffentlicht, das den Verzicht von PFC und anderen gefährlichen
Chemikalien vorsieht. Der Hersteller hat sich damit 34 Marken
angeschlossen, die bereits mit Greenpeace die Modebranche entgiften.
Outdoor-Marken setzen PFC bei der Herstellung wasserdichter Membrane
sowie wasser- und schmutzabweisender Beschichtungen ein.
Fluorverbindungen können in der Umwelt kaum abgebaut werden und
gelangen über Nahrung, Luft und Trinkwasser in den menschlichen
Organismus. Die globale Verbreitung von PFC wies eine
Greenpeace-Untersuchung von Schnee- und Wasserproben im Herbst 2015
nach.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Santen, Tel.
0151-1805 3387 oder Pressesprecherin Constanze Klinghammer, Tel. Tel.
0175-3454 113. Den Produkttest finden Sie unter www.greenpeace.de.
Fotos erhalten Sie unter Tel. 0174-13 13 323.
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Datum: 30.01.2016 - 12:35 Uhr
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