Regisseur Quentin Tarantino im "Lufthansa Magazin": "Ich hab mich in den Western verliebt"
(ots) - Samuel L. Jackson ist mittlerweile sein
Glücksbringer
Hamburg, 29. Januar 2016 - Seit über 20 Jahren polarisiert Quentin
Tarantino mit seinen Filmen. Im Interview mit dem "Lufthansa Magazin"
(Februar-Ausgabe) über seinen neuen Film "The Hateful Eight" bekennt
sich Tarantino zu seiner Faszination für das Western-Genre: "Es macht
als Regisseur einfach viel Spaß, Western zu drehen. Und ich freue
mich, dass ich diese Art von Filmen in einer Zeit drehen kann, in der
das Genre eigentlich als ausgestorben gilt." Eine Weile habe es ihn
gereizt, ähnlich wie Stanley Kubrick, von einem Genre zum nächsten zu
ziehen. "Aber bei ''Django Unchained'' habe ich doch dauerhaft Feuer
gefangen. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich innerhalb des
Westerns mit den Problemen zwischen Schwarzen und Weißen und mit dem
Thema Sklaverei auseinandergesetzt habe - das war bis dahin ja
unerhört."
Vorwürfe, seine Filme seien unnötig gewaltfixiert, weist der
Regisseur, der 1992 mit "Reservoir Dogs - Wilde Hunde" bekannt wurde,
mit "Pulp Fiction" Film-Geschichte schrieb und mit "Inglourious
Basterds" zur Regie-Legende avancierte, zurück. Wenn eine Geschichte
nach Gewalt schreie, dann zeige er diese eben. "Ich denke nicht
darüber nach, wie viel Gewalt ein Film verträgt oder nicht. Dass das
zwecklos ist, habe ich schon bei meinem allerersten Drehbuch gemerkt.
''True Romance'' hatte ich als romantische Komödie verstanden, aber
dieser Film war am Ende genauso brutal wie alles, was ich später
drehte. Mir geht es immer um die Geschichte."
Eine der Hauptrollen seines neuen Films besetzte er erneut mit
Samuel L. Jackson, der mittlerweile sein Glücksbringer zu sein
scheint. "Stimmt, das ist seit ''Pulp Fiction'' so, Ausnahmen
bestätigen die Regel. Seither schreibe ich jede Rolle mit ihm im
Kopf, da ist kein Raum mehr für andere Schauspieler, aber genauso
will ich es haben", sagte Tarantino gegenüber dem "Lufthansa
Magazin".
Den Soundtrack zu "The Hateful Eight" komponierte Altmeister Ennio
Morricone, für Tarantino die Erfüllung eines lang gehegten Traums.
"Ich hatte schon früher mit der Idee geliebäugelt, mich dann aber
doch nicht getraut, ihn zu fragen. Aber nun war es so weit, und ich
habe extra das Drehbuch übersetzen lassen, damit er es lesen kann."
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Datum: 29.01.2016 - 10:43 Uhr
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