Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Germanwings-Katastrophe
(ots) - Es kreißte der Berg und gebar eine Maus. Das
Ergebnis der Arbeit der so genannten Taskforce nach der
Germanwings-Katastrophe am 24. März 2015 ist mehr als dürftig. Keine
Überraschung ist, dass das Schließsystem der Cockpittüren unverändert
bleiben würde. Vor allem, nachdem viele Fluggesellschaften die
Zwei-Personen-Regel im Cockpit eingeführt haben.
Absolut unbefriedigend hingegen ist das Ergebnis der
Arbeitsgruppe hinsichtlich der Zufallskontrollen von Piloten auf den
Konsum von Drogen, Alkohol oder auch Medikamenten. Wenn es hier kein
einheitliches Meinungsbild gibt, ist das ein Armutszeugnis für alle
Beteiligten.
Der Hinweis auf fehlende Rechtsgrundlagen in Deutschland und
Europa für solche stichprobenartige Überprüfungen mag zwar formal
richtig sein. Doch wenn es so ist, gilt es das zu ändern und zwar
schnellstens. In dem Abschlussbericht ist von dieser Zielsetzung
aber nichts erwähnt. Zu stark ist vermutlich der Einfluss der
Pilotenfraktion in der Taskforce, die ihren Berufsstand schützen
wollte. Ein Unding - schließlich dürfen Autofahrer jederzeit
gestoppt und zum Alkoholtest gebeten werden. Es geht um die
Sicherheit im Luftverkehr und den Schutz der Passagiere und nicht um
die Befindlichkeiten der Flugkapitäne.
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Datum: 27.01.2016 - 21:00 Uhr
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