Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Neues WDR-Gesetz
Richtige Richtung
Carsten Heil
(ots) - Eins vorweg: Auch diese Zeitung ist an
Lokalradiosendern in OWL beteiligt. Es war und ist Konzept des
Landesgesetzgebers, dass sich die privaten Zeitungsverlage an den vor
25 Jahren gegründeten Lokalsendern beteiligen können. Sie tun das aus
publizistischem, aber natürlich auch aus wirtschaftlichem Interesse.
Dennoch kann ein Redakteur dieser Zeitung das neue WDR-Gesetz
kommentieren. Die Änderungen dort gehen in die richtige Richtung. Der
öffentlich-rechtliche WDR wird im Jahr mit netto rund 1,4 Milliarden
Euro aus der Rundfunkgebühr finanziert, die jeder Haushalt zahlen
muss, ob er nun Radio hört oder nicht. Die privaten Lokalradios leben
ausschließlich von Werbeeinnahmen. Sie müssen sich für jeden Euro
anstrengen. Da ist es kein strammes Sparprogramm für den Kölner
Sender, wenn er seine Werbezeiten verringern muss: im Jahr 2017 von
90 auf 75 Minuten am Tag, 2019 auf 60 Minuten. Etwa zehn Millionen
Euro netto wird der WDR dadurch im Jahr weniger einnehmen. Die Kritik
von Intendant Tom Buhrow wirken angesichts dieser Zahlen wie
Krokodilstränen. Der Einschnitt ist moderat und sichert gleichzeitig
journalistische Vielefalt und Radio-Unterhaltung. Durch die
Gesetzesänderung werden im privaten Lokalradio mittelfristig rund
1.500 Arbeitsplätze in ganz NRW gesichert. Außerdem muss ein
Gesetzgeber, wenn er Privatsender im Lande will, diesen auch die
Chance geben, zu vertretbaren Bedingungen zu arbeiten.
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Datum: 27.01.2016 - 20:30 Uhr
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