Bioland-Bilanz zur Internationalen Grünen Woche / Verbraucher und Landwirte setzen auf Bio: Bioland fordert Politik zum Handeln auf
(ots) - Drei positive Trends zeigte der
Jahresauftakt auf der IGW: Verbraucher in Deutschland wollen immer
mehr heimische Bioprodukte in ihrem Einkaufskorb. Immer mehr
Landwirte erkennen und nutzen dies für ihre Betriebsentwicklung. Im
agrarpolitischen Dialog nimmt die Polarisierung zwischen den Lagern
immer mehr ab: Bio wird von allen Vertretern als bedeutende
Zukunftschance für die heimische Landwirtschaft anerkannt. "Das
Interesse an Bio und der Ansturm auf Bioprodukte ist größer denn je.
Das zeigten auch die Besuchermassen in der Bio-Halle. Deutlich mehr
Landwirte als in den vergangenen Jahren ließen sich konkret zu einer
Umstellung auf Biolandbau beraten. Verbraucher und Bauern stellen so
die Weichen für mehr Bio", zieht Jan Plagge, Präsident von Bioland,
zum Ende der weltgrößten Messe für Ernährung und Landwirtschaft
Fazit.
Die hervorragenden Chancen deutscher Betriebe können jedoch nur
genutzt werden, wenn die Politik auf Bundes- und Landesebene einen
sicheren Rahmen stellt. Neben den bestehenden 23.400 Biobauern müssen
zusätzliche Bauern in die Biolandwirtschaft einsteigen können. Zudem
muss der gesamten Landwirtschaft die Finanzierung des Umbaus hin zu
mehr Tierschutz, Trinkwasserschutz und Artenvielfalt möglich gemacht
werden.
"Von den Landwirten wird immer mehr gefordert, Verbraucher und
Handel erwarten heimische Produkte, die sich vom anonymen Weltmarkt
absetzen und einen Zusatznutzen bieten. Nicht alles, was die
Gesellschaft will, wie Tierschutz und sauberes Trinkwasser, wird
derzeit über den Milch- oder Getreidepreis direkt entlohnt. Daher
braucht die deutsche Landwirtschaft in den kommenden Jahren deutlich
mehr Mittel für Umwelt- und Tierschutz", so Plagge. Bioland hatte auf
der Grünen Woche gefordert, dass Deutschland die vollen möglichen 15
Prozent der Finanzmittel von der ersten in die zweite Säule der
EU-Agrarförderung umschichtet. Dass das Budget der zweiten Säule
schon heute zu Beginn der EU-Förderperiode nicht ausreicht, zeigen
die Maßnahmenstopps in mehreren Bundesländern. Der Zusatzbedarf zur
Finanzierung von Agrarumwelt- und Naturschutzprogrammen, der
Ausdehnung des Biolandbaus und Maßnahmen für eine artgerechte
Tierhaltung ist in den Bundesländern enorm.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, DBV-Präsident
Joachim Rukwied und die CDU lehnen bisher eine Umschichtung ab.
"Damit würden Schmidt, Rukwied und die CDU all die konventionellen
Bauern im Regen stehen lassen, die sich in den kommenden Jahren
Richtung Tierschutz und Biolandbau entwickeln wollen und können.
Hierzu müssen wir dringend in den Dialog gehen", kommentiert Jan
Plagge. Für die Bundesländer bietet die Umschichtung einen großen
Vorteil. Während die EU-Mittel der zweiten Säule von den Ländern
kofinanziert werden müssen, fließen die aus der ersten Säule
umgeschichteten Gelder zu 100 Prozent aus dem EU-Topf.
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Datum: 24.01.2016 - 10:32 Uhr
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