Märkische Oderzeitung: Suchhunde auf der Spur nach dem toten Baby an der Autobahn bei Stolpe eingesetzt
(ots) - Hennigsdorf (HGA) Die Ermittlungen zu dem
toten Baby, das Silvester gegen 1.55 Uhr in der Babyklappe des
Neuköllner Krankenhauses abgelegt wurde, haben Oberhavel erreicht.
"Wir hatten am Donnerstag einen Einsatz mit Spürhunden auf der
Autobahn A111 in Höhe der Raststätte Stolpe", bestätigte Patricia
Brämer von der Pressestelle der Berliner Polizei. Für den Einsatz
musste die Autobahn in Fahrtrichtung Oranienburg/Hamburg zwischen 10
und 10.45 Uhr vorübergehend gesperrt werden. Die 8. Berliner
Mordkommission setzt schon seit dem 3. Januar auf den Einsatz von
Spürhunden. "Auf diese Weise soll der Weg, auf dem das Baby zum
Krankenhaus Neukölln gebracht wurde, rückwärts verfolgt werden",
informierte Brämer. Eine der von den speziell ausgebildeten Hunden
aufgenommenen Spuren führte die Polizei am Donnerstag nun in den
Hennigsdorfer Raum. Auf den ersten Blick hin verwirrt die Spur.
Schließlich führt die Fahrbahn, auf der die Spürhunde im Einsatz
waren, aus Berlin hinaus. Es könnte jedoch sein, dass ein Auto, in
dem das Kind transportiert wurde, am Kreuz Oranienburg in Richtung
Autobahndreieck Pankow abgebogen ist. Nicht auszuschließen, aber eher
unwahrscheinlich ist auch, dass sich jemand zu Fuß auf dem
Standstreifen bewegt hat. Das ist allerdings insofern
unwahrscheinlich, weil Zeugen zu dem Zeitpunkt, als das Mädchen in
der Babyklappe abgelegt wurde, ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe
beobachtet haben. Zu den Details, die auch die Suche an der Autobahn
betreffen, äußert sich die Mordkommission derzeit nicht. Ziel der
Suchaktion ist es jedenfalls, durch die Rückverfolgung des Weges im
günstigsten Fall vor dem Haus oder an der Stelle zu landen, an dem
das Mädchen entbunden wurde, um damit die Mutter ausfindig zu machen.
Das nackt aufgefundene Mädchen konnte am Silvestertag nicht mehr
wiederbelebt werden. Nach Aussagen der Polizei war das 56 Zentimeter
große Baby, das 3 400 Gramm wog, aber lebensfähig und voll
entwickelt. Die Abnabelung war nicht fachgerecht erfolgt. Von Beginn
an hatte die Mordkommission die Ermittlungen nicht allein auf Berlin
beschränkt, sondern auch Brandenburg im Visier. Daher waren die
Märker sofort darum gebeten worden, im Zusammenhang mit der Tat
stehende Beobachtungen mitzuteilen. So wird auch weiterhin danach
gefragt, wer eine Frau kennt, die schwanger war und nun kein Baby
hat. Außerdem sollen sich Zeugen melden, die mitbekommen haben, dass
sich eine Frau wegen nicht fachgerechter Entbindung in ärztliche
Behandlung begeben hat.
Hinweise nehmen die 8. Mordkommission in Berlin unter 030 4664 911
888 oder jede andere Dienststelle entgegen.
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Datum: 07.01.2016 - 18:44 Uhr
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