NOZ: Andrea Bocelli ist Weihnachten Zuhause die Kontrollinstanz
(ots) - Tenor Andrea Bocelli: Weihnachten bin ich die
Kontrollinstanz
Trotz Blindheit reitet der Italiener mit seinem andalusischen
Hengst am Strand
Osnabrück.- Andrea Bocelli (57) hat das Weihnachtsfest in Italien
vermisst. "Nachdem wir in den vergangenen zwei Jahren jeweils
Weihnachten in den USA verbracht haben, möchte ich diesmal das Fest
unbedingt wieder in meiner Heimat Italien feiern", sagte der blinde
Startenor in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag). "Mir hat die Atmosphäre gefehlt und die Möglichkeit, an
einer religiösen Zeremonie auf Italienisch teilzunehmen. Das liegt
mir sehr am Herzen. Außerdem freue ich mich sehr darauf, meine
Familie und engste Freunde um mich zu haben."
Sein familiärer "Arbeitsbeitrag" zum Gelingen des Festes sei
speziell: "Ich habe die Aufsicht über alle Aktivitäten und passe auf,
dass nichts schiefläuft", sagte Bocelli. "Ich bin sozusagen die
weihnachtliche Kontrollinstanz. Aber um jedem gerecht zu werden,
wertschätze ich jede Leistung, die desjenigen, der gekocht hat,
genauso wie die desjenigen, der den Baum geschmückt hat oder ein
Weihnachtslied gespielt hat."
Beim Weihnachtsessen sei er nicht wählerisch, verriet Bocelli: "Es
gibt so viele leckere Gerichte, gerade in meiner Heimat Toskana. Ich
esse wirklich alles gerne, was auf den Tisch kommt." Eine Ausnahme
macht der Tenor allerdings beim traditionellen italienischen
Weihnachtsgericht "Brodo in cappone", einer Suppe aus dem Fleisch
eines kastrierten Hahns: "Was meine Familie angeht, habe ich dieses
Gericht auf den Index gesetzt, weil damit sehr viel Leid für das Tier
verbunden ist. Zeit meines Lebens habe ich mich dafür eingesetzt,
gegen Leid und Tierquälerei in jedweder Form vorzugehen."
Seine Tierliebe gelte vor allem seinen Pferden, sagte Bocelli
weiter. "Ich liebe Pferde und besitze zwei andalusische Hengste. Mit
ihnen reite ich gern am Strand entlang. Ich vertraue beim Ausritt
meinen Pferden, aber auch mir selbst. Das halte ich nicht für
leichtsinnig. Wenn man über die Straße geht, muss man auch darauf
vertrauen, dass sich alle an die Verkehrsregeln halten und anhalten."
Trotz seiner Behinderung habe er eine glückliche Kindheit und
Jugend gehabt, sagte Bocelli. "Das Schöne war, dass ich in einer
intakten, vereinten Familie aufwuchs. Deswegen betrachte ich mich als
sehr glücklichen Menschen. Ich habe sehr viel Liebe erfahren und
quasi immer im Mittelpunkt der Zuneigung gestanden, erst durch meine
Eltern, dann durch Freunde und durch die Partner, mit denen ich im
Laufe der Zeit zusammen war, und jetzt durch meine Kinder."
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Datum: 23.12.2015 - 13:08 Uhr
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