Redaktionsnetzwerk Deutschland: Kinderschutzbund fordert mehr Hilfe für Krisenfamilien
(ots) - Nach dem Tod des kleinen Jungen Tayler (1) in
Hamburg fordert Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes
Deutschlands (KSB), mehr Unterstützung für Krisenfamilien. Das System
habe versagt, sagte Hilgers dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Der Präsident betonte, der Staat müsse bereits schützend tätig
werden, lange bevor es zu solchen Tragödien komme. "Ich bezweifle,
dass der Gedanke, akute Eingreiftruppen zu installieren, der richtige
ist. Wichtiger ist es, mit guter Personalausstattung für einen
überschaubaren Bezirk kontinuierlich zuständig zu sein." Das koste
zwar Geld, würde sich langfristig jedoch lohnen. Gerade in
Problemviertel müsse diese Präventionsarbeit geleistet werden. Da die
Städte aktuell jedoch viel Geld für die Intervention im Krisenfall
ausgeben müssten, bleibe kein Raum für Schutzmaßnahmen im Vorfeld.
"Daher fordere ich einen Rechtsanspruch auf frühe Hilfen, sowohl im
Gesundheitswesen als auch in der Jugendhilfe", sagte Hilgers dem RND.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) habe zwar Reformen
angekündigt. Diese gehen nach Meinung des KSB-Präsidenten jedoch
nicht weit genug.
Der Tod von Tayler hat eine Diskussion über Schutzstandards in
Deutschland ausgelöst. Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass der
einjährige Junge so stark geschüttelt wurde, dass er ein tödliches
Schütteltrauma erlitt. Tayler war am 12. Dezember in die Klinik
gebracht worden und am 19. Dezember gestorben. Sowohl gegen die
22-jährige Mutter als auch gegen deren 26-jährigen Lebensgefährten
wird ermittelt.
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Datum: 23.12.2015 - 05:00 Uhr
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