Südwest Presse: KOMMENTAR · FIFA
(ots) - Fern der Realität
Das Urteil war gerade verkündet, da erhob der Präsident bereits
das Wort. Ohne die Fakten der verbandseigenen Ermittler und die
Argumente der Richter zu beachten, sprach sich Joseph Blatter von
jeder Schuld frei. Die Vorwürfe, die gegen ihn verwendet worden
waren, seien lapidar. Er habe keine schwerwiegenden Fehler gemacht.
Ja, und überhaupt: Eigentlich müssten sich die Freunde des Fußballs
rund um den Globus jetzt und für alle Zeit für die großartigen
Augenblicke, die er ihnen mit seinem Wirken über vier Jahrzehnte im
Dienste der runden Kugel bescherte, bedanken. Mit diesem Auftritt,
der keinen Hauch von Einsicht, Scham und Reue erkennen ließ, bewies
Blatter einmal mehr, dass er bereits seit geraumer Zeit den Bezug zu
der Realität verloren hat. Der Fifa-Präsident lebt in seiner eigenen
Welt, nach eigenen Regeln und sehr eigenem Empfinden von Moral. Er
betrachtet sich allen Ernstes als Opfer einer Kampagne. Das in der
Führungsspitze des Weltverbands nachweislich etablierte Netzwerk aus
Schmiergeld und schwarzen Kassen, Bestechung und Bestechlichkeit
deklariert er kurzerhand als zwischenmenschliches Versagen einiger
Weniger. Blatter droht selbst den standesgemäßen Abschied aus dem Amt
zu verspielen, wenn er den starrsinnigen Kurs beibehält. Es liegt an
den neuen Spielmachern der Fifa, die Ägide des abgehobenen
Präsidenten mit klarem, aufrichtigem und transparentem Handeln zu
beenden.
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Südwest Presse
Ulrike Sosalla
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Datum: 21.12.2015 - 18:45 Uhr
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