Vergleich der Richtlinien für gesunde Ernährung für drei Milliarden Menschen aus 5 verschiedenen Ländern
(ots) -
Die Organisation SINU (La Società Italiana di Nutrizione Umana)
hat ihren 36. Nationalkongress mit dem Workshop "Foods and diet:
innovating tradition" (Lebensmittel und Ernährung: Tradition
erneuern) eröffnet, einem Treffen, wie es nie zuvor stattgefunden hat
und an dem führende Ernährungsexperten aus Australien, China, Indien,
den Vereinigten Staaten und Italien über die jeweiligenRichtlinien
und Herangehensweisen bei ihrer wissenschaftlichen Ausarbeitung
sprachen.
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20151204/293374 )
Regelmäßige Berichte in den Medien, die die gesundheitlichen
Auswirkungen bestimmter Lebensmittel unter die Lupe nehmen, können in
der Öffentlichkeit für Verunsicherung sorgen. Lebensmittel wie rotes
Fleisch und Salami, Zucker, Milch, Gluten und jetzt auch
Heißgetränkte wie Kaffee wurden alle bereits mit schädigenden
Wirkungen in Verbindung gebracht. "Abgesehen von der Zuverlässigkeit
der wissenschaftlichen Daten ist dies ohnehin ein falscher Ansatz,
insbesondere aus kommunikativer und aufklärender Perspektive, da man
sich auf ein einzelnes Lebensmittel konzentriert, ohne die Ernährung
insgesamt zu betrachten", erklärt Furio Brighenti, Vorsitzender der
SINU. "Wir sollten diesem ''Reduktionismus'' kritisch gegenüberstehen
und stattdessen mehr Aufklärung für eine ausgewogene Ernährung
betreiben, die alle von uns aufgenommenen Lebensmittel sowie unseren
Lebensstil berücksichtigt."
"Ohne konkrete medizinische Gegenanzeigen ist es wahrscheinlich
kontraproduktiv, ein einzelnes Nahrungsmittel als ''schlecht'' zu
bezeichnen und starre Verbote für ein bestimmtes Lebensmittel
aufzustellen, da die erste Reaktion der Reiz wäre, das Verbot zu
brechen, insbesondere bei bestimmten Altersgruppen wie Jugendlichen",
fügt Robert Gibson von der Abteilung für funktionelle
Ernährungswissenschaft der Universität Adelaide, Australien hinzu.
Auch Laura Rossi, Ernährungsexpertin bei Crea-Nut, einer
Forschungsgruppe, die italienische Richtlinien entwickelt, erklärt:
"Es gibt keine Zutaten, die für sich genommen schlecht wären. Wir
sind mit Vergleichen wie denen zwischen gutem Gemüse und schlechten
Tieren, Palmöl oder Zucker und dergleichen nicht einverstanden. Der
jeweilige Inhaltsstoff als solcher ist nicht unbedingt gesund; es
geht darum, eine Ernährung zu schaffen, die gesund ist."
Joanne Slavin, eine Dozentin für Ernährung an der Universität
Minnesota, sagt: "Ein starrer Ansatz in Bezug auf Lebensmittel ist
falsch, insbesondere weil unsere Ernährungsbedürfnisse in den
verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich sind und es schwierig ist,
Grenzen für Nährstoffe wie Fette, Zucker oder Salz aufzustellen, die
für jede Altersgruppe gelten." Slavin zufolge ist es entscheidend,
dafür zu sorgen, dass Ernährungsempfehlungen auf soliden
wissenschaftlichen Belegen fußen.
In der neuesten Überarbeitung der Richtlinien für Zucker empfahl
die Weltgesundheitsorganisation, seine Aufnahme auf unter 10 % der
täglichen Kalorienzufuhr zu beschränken, wollte diesen Wert jedoch
noch weiter auf 5 % (also 25 Gramm/6 Teelöffel) senken. "Die
Empfehlung von 5 % beruht nicht auf solider wissenschaftlicher
Arbeit", erklärt Brighenti, "sondern ist ein klares Beispiel
fürRisikomanagement, also eine politische Entscheidung, die nichts
mit dem zu tun hat, was uns die Forschung sagt. Dieselben Experten
bei der WHO haben sogar zugegeben, für die Empfehlung von 10 %
konsolidierte Daten und für diejenige für 5 % mangelhafte Daten
herangezogen zu haben."
Auf dem internationalen Workshop stellte sich heraus, dass die
Richtlinien der Länder, die zusammen 50 % der Weltbevölkerung
stellen, sich für Zucker an 10 % orientieren und sich nicht an die
Empfehlung der WHO von 5 % halten. In China beträgt die eingebrachte
Menge von zusätzlichem Zucker etwa 5 % oder sogar weniger
(Euromonitor), obwohl die Fettleibigkeit zunimmt.
"In unseren Richtlinien", erklärt Zhang Huanmei von der
Chinesischen Gesellschaft für Ernährung, "unterstreichen wir die
Bedeutung einer abwechslungsreichen Ernährung mit verschiedenen
Lebensmitteln. Darüber hinaus haben wir konkrete Empfehlungen für
verschiedene Kategorien und Altersgruppen veröffentlicht."
Ein weiteres wichtiges Konzept, das in der Diskussion zum
Vorschein trat, ist die Lebensweise. Gibson erklärte, wie körperliche
Betätigung und eine gesunde Ernährung zusammenwirken und dass das
eine ohne das andere sinnlos sei.
Pressekontakt:
Johann Rossi Mason
Mobil +39-347-2626993
j.rossimason(at)sicseditore.it
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 07.12.2015 - 12:01 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1296534
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Florenz, Italien
Telefon:
Kategorie:
Essen und Trinken
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 84 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Vergleich der Richtlinien für gesunde Ernährung für drei Milliarden Menschen aus 5 verschiedenen Ländern
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
SICS, Società Italiana di Comunicazione Scientifica e Sanitaria (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).