Weltbodentag: VIER PFOTEN warnt vor Auswirkungen des weltweiten Fleischkonsums auf Boden und Klima
(ots) - Zum Anlass des Weltbodentags am 5. Dezember und
der UN-Klimakonferenz in Paris warnt VIER PFOTEN vor den
weitreichenden Auswirkungen der Intensivtierhaltung. Die große
Mehrheit des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens wird für die
Produktion von tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern und Milch
genutzt. Während der Konsum dieser Produkte in den Industrieländern
in den letzten Jahren hoch, aber immerhin konstant blieb, schoss er
in China und anderen Schwellen- und Entwicklungsländern in die Höhe.
Etwa 60 Milliarden Tiere werden weltweit jährlich geschlachtet.
Dr. Martina Stephany (33), Direktorin Nutztiere und Ernährung bei
VIER PFOTEN International: "Der massive Einfluss der intensiven
Tierproduktion und -haltung auf die Bodenzerstörung und den
Klimawandel ist offensichtlich. Wenn wir unseren Konsum von
tierischen Produkten reduzieren, verhindern wir somit nicht nur
Tierleid - es ist auch noch gut für unser Klima und unseren Boden."
Intensivtierhaltung schadet Boden, Klima und unserer Gesundheit
Die meisten Nutztiere werden in Massenproduktionen gehalten. Das
hat gesundheitliche Risiken und Tierschutzprobleme zur Folge. "Die
Tiere fristen dicht gedrängt, auf engstem Raum ihr Dasein.
Antibiotika werden prophylaktisch verabreicht und manchmal werden die
Tiere sogar verstümmelt, nur um sie an ihr unnatürliches Umfeld
anzupassen, wie es zum Beispiel beim Schwanzkupieren bei Schweinen
der Fall ist", beschreibt Dr. Stephany.
Die Intensivtierhaltung birgt auch Gefahren für den Boden, wie den
fortschreitenden Verlust der organischen Substanz, Verdichtung,
Aushöhlung und Versalzung. Ein Drittel des kultivierbaren Landes wird
für die Futtermittelproduktion genutzt, wodurch die Tierproduktion
gravierend zur Bodenverschlechterung beiträgt. Auch im Kontext des
Klimawandels spielt die Tierproduktion eine wesentliche Rolle. Sie
verursacht 18 Prozent der globalen Treibhausemissionen und generiert
65 Prozent des Distickstoffmonoxid (N2O), ebenso wie 36 Prozent des
Methan-Ausstoßes (CH4). Diese beiden Gase tragen wesentlich mehr zur
globalen Erwärmung bei als CO2.
Konsumenten entscheiden mit
Intensivtierhaltung wird häufig dadurch gerechtfertigt, dass es
die einzige Möglichkeit wäre, die Konsumenten mit ausreichend und
möglichst billigen tierischen Produkten versorgen zu können. "Deshalb
liegt es in der Macht jedes einzelnen, hier eine Veränderung zu
bewirken. Wer seinen Konsum von tierischen Produkten einschränkt, tut
den Tieren, dem Klima und seiner eigenen Gesundheit etwas Gutes. Auf
diese Weise kann jeder von uns Tierleid und die Auswirkungen auf
Klima und Boden reduzieren", sagt Dr. Stephany.
VIER PFOTEN fordert außerdem, dass das Thema Ernährung von den
öffentlichen Stellen ernster genommen wird. Der Konsum von Fleisch
und tierischen Produkten sollte in Schulen kritischer behandelt
werden, Berufsschulen für Gastronomie und Hotellerie sollten auch
vegetarische und vegane Köche ausbilden und Regierungen sollten
entsprechende fleischlose Angebote fördern.
Fotos und sendefähiges Videomaterial aus der Intensivtierhaltung
stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage zur Verfügung.
Über VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich
für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und
Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN
artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere. Bären und
Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN
Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in
der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die
Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in
ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER
PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche
Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 12
Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen
Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
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Datum: 04.12.2015 - 10:37 Uhr
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