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Erstmalsüberschreitet deutsche Pkw-Produktion die 15-Millionen-Marke, die Branche erwartet aber ein herausforderndes Jahr 2016 (AUDIO)

ID: 1294192


(ots) -
VDA-Präsident Matthias Wissmann wehrt sich gegen den Versuch, die
Automobilindustrie und den Diesel unter Generalverdacht zu stellen
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Die deutsche Automobilindustrie hat 2015 erstmals mehr als 15
Millionen Pkw produziert und in den drei großen Welt-Automobilmärkten
zugelegt. Sowohl in Westeuropa, USA und China konnten mehr Autos
abgesetzt werden, als im vergangenen Jahr. Dies hat VDA-Präsident
Matthias Wissmann heute (01.12.) bei der Jahres-Pressekonferenz des
Verbands bekannt gegeben. Besonders überraschend war der
westeuropäische Markt. So legten die fünf größten Automobilländer
deutlich zu: Deutschland und Frankreich verzeichnen ein Plus von vier
Prozent, und Großbritannien von sechs Prozent. Italien und Spanien
sind sogar zweistellig gewachsen. Entsprechend zufrieden ist Matthias
Wissmann mit dem Jahr 2015:

1. O-Ton Matthias Wissmann

Insgesamt hat sich das Automobiljahr 2015, trotz zahlreicher
Turbulenzen, in stabiler Aufwärtsbewegung gezeigt. Absatz, Umsatz,
Produktion, Export und Beschäftigung wurden gesteigert. Noch nie
haben die deutschen Automobilhersteller weltweit so viele Autos
gebaut, wie in diesem Jahr. (0:20)

Ebenfalls erfreulich ist in diesem Jahr auch die
Beschäftigungssituation in der deutschen Automobilindustrie. Mit
derzeit 800.800 Mitarbeitern hat die Stammbelegschaft dieser
Industrie um rund 17.000 Beschäftigte zugelegt. Und so wird es wohl
auch 2016 weitergehen. Denn für das kommende Jahr erwartet der VDA
ein moderates Wachstum von zwei Prozent. Doch Matthias Wissmann warnt
vor allzu viel Euphorie, der Gegenwind wird stärker.

2. O-Ton Matthias Wissmann

Die Weltkonjunktur hat viele Unwägbarkeiten, die politischen
Spannungen im Nahen und Mittleren Osten wachsen, der Kampf gegen den




Terror fordert die Industriestaaten besonders, und bis heute wissen
wir nicht, ob die Regionen auf der Erde, die unter besonderen
Turbulenzen leiden - denken Sie an Brasilien - ob die sich 2016/2017
erholen werden, oder ob sie ganze Regionen mit ihrer negativen
Entwicklung infizieren. (0:25)

Kaum ein anderes Automobil-Thema hat die Medien in diesem Jahr so
beschäftigt, wie das Thema Dieselskandal. Der VDA-Präsident sparte in
seiner Bilanz dieses Thema ganz bewusst nicht aus:

3. O-Ton Matthias Wissmann

Ich will das Dieselthema bewusst ansprechen, weil wir alle wissen,
dass dieser Missbrauch Vertrauen gekostet hat: in das betroffene
Unternehmen, in die Branche und nicht zuletzt in die
Dieseltechnologie. Wir nehmen das sehr ernst. Die Geschehnisse
widersprechen dem Selbstverständnis unserer Industrie. Der Missbrauch
von Software um Abgaswerte zu schönen, kann nicht akzeptiert werden.
Volkswagen hat zugesagt diese Vertrauenskrise mit maximaler
Transparenz und einer schnellen und lückenlosen Aufklärung zu
begegnen. Daran wird intensiv gearbeitet und Sie wissen, erste
Ergebnisse liegen vor. Das ist richtig und notwendig. Und ebenso
wichtig ist natürlich, dass die CO2- und Verbrauchswerte auf dem
Prüfstand zur Zertifizierung korrekt ermittelt werden. (0:55)

Wissmann wehrt sich aber dagegen, dass der Dieselantrieb ein
Auslaufmodell ist. Im Gegenteil betont er: Der Diesel ist notwendig,
um die CO2-Ziele zu erreichen. Schließlich verbraucht dieser Antrieb
rund 20 Prozent weniger Kraftstoff, als ein Benziner und seine
CO2-Emissionen sind im Schnitt 10 Prozent niedriger. Gerade
angesichts des in Paris stattfindenden Weltklimagipfels hofft die
deutsche Automobilindustrie darauf, dass es zu einem Klimaabkommen in
Paris kommt:

4. O-Ton Matthias Wissmann

Wir wünschen uns den Abschluss eines solchen Abkommens. Das ist
eine große Chance, die genutzt werden sollte. Und wir hoffen, dass
konkrete Ziele nach der Konferenz auf EU-Ebene erarbeitet werden,
denn schon heute hat Europa die ehrgeizigsten CO2-Ziele. Wir halten
es auch für richtig, dass Europa vorangeht aber auch, dass es den
Bogen nicht überspannt. Nur, wenn auch andere Kontinente mehr liefern
als Absichtserklärungen, wird eine weltweite CO2-Reduzierung wirksam.
(0:32)

Abmoderation:

Ein gutes Automobiljahr geht für die deutsche Automobilindustrie
zu Ende, das Autojahr 2016 wird ein moderates Wachstum bringen. Die
Elektromodelle der deutschen Hersteller kommen weltweit beim Kunden
gut an. Allein in Westeuropa ist im Segment Elektro-Autos der
Marktanteil der deutschen Hersteller von 27 auf 43 Prozent gestiegen.
Das waren die Kernaussagen bei der Jahres-Pressekonferenz des
Verbands der Automobilindustrie heute in Berlin.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio(at)newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0


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Datum: 01.12.2015 - 14:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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Industrietechnik


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