Fortschritt in der Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern / Deutschlandweit erstes weiterentwickeltes Implantat zum Verschluss des linken Vorhofohrs eingesetzt (FOTO)
(ots) -
Am CardioVasculären Centrum (CVC) Frankfurt wurde jetzt erstmals
in Deutschland einem Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern,
einer häufigen Herzrhythmusstörung, ein weiterentwickeltes
Vorhof-Verschlusssystem zur Schlaganfallprophylaxe eingesetzt. Prof.
Horst Sievert, Leiter des CVC, führte die Implantation erfolgreich
bei einer 78-jährigen Patientin durch. "Die Patientin hat den
minimal-invasiven Eingriff sehr gut überstanden. Sie kann jetzt
darauf hoffen, in Zukunft auf die lebenslange Einnahme von
Medikamenten zur Schlaganfallprophylaxe verzichten zu können",
berichtet Prof. Sievert. Als Alternative zu einer Langzeitbehandlung
mit Gerinnungshemmern erweitert das weiterentwickelte Implantat die
Behandlungsoptionen für Patienten mit nicht-valvulärem
Vorhofflimmern. Es verschließt dauerhaft die Öffnung des linken
Vorhofohrs und verhindert, dass sich Thromben (Blutgerinnsel) im
linken Vorhofohr bilden, in den Blutkreislauf gelangen und potenziell
einen Schlaganfall verursachen können.
Vorhofflimmern stellt einen bedeutenden Risikofaktor für
Schlaganfall dar: Menschen mit dieser Herzrhythmusstörung haben im
Vergleich zur restlichen Bevölkerung ein fünffach erhöhtes
Schlaganfallrisiko.1 In Deutschland erleiden jedes Jahr knapp 270.000
Menschen einen Schlaganfall.2 Etwa 20 Prozent der Patienten sterben
innerhalb von vier Wochen, sogar mehr als 37 Prozent innerhalb eines
Jahres.2 Die häufigste Form und gleichzeitig die schwerwiegendste
Folge von Vorhofflimmern ist der ischämische Schlaganfall. Er wird
durch Mangeldurchblutung aufgrund eines Blutgerinnsels, das die
Blutzufuhr zum Gehirn blockiert, ausgelöst. Um das Schlaganfallrisiko
zu verringern, müssen die meisten Patienten mit dieser
Herzrhythmusstörung daher lebenslang Medikamente einnehmen. Eine
alternative Therapiemöglichkeit ist ein Implantat zum Verschluss des
linken Vorhofohrs.
"Die Designanpassungen und die verschiedenen Größen des neuen
WATCHMAN FLXTM-Implantats von Boston Scientific machen es möglich,
dass wir die Behandlung noch genauer an die anatomischen
Gegebenheiten der einzelnen Patienten anpassen können. Das
Vorhof-Verschlusssystem bietet mehr Kontakt zur Vorhofwand und
fördert so die Gewebeheilung", sagt Prof. Sievert. "Zusätzlich kann
das Implantat während des Eingriffs bei Bedarf vollständig entnommen
und mehrfach neu positioniert werden, was eine ideale Platzierung des
Implantats ermöglicht." Das CVC Frankfurt ist bei dieser
Behandlungsmethode für Patienten mit Vorhofflimmern eines der
führenden Zentren in Deutschland.
Vor der Implantation wird mit Hilfe einer speziellen
Ultraschalluntersuchung, der transösophagealen Echokardiografie, die
Anatomie des linken Herzohrs untersucht. Das passende Implantat zum
Verschluss wird mit Hilfe eines Katheters im linken Herzohr
platziert. "Der gesamte Eingriff dauert etwa 45 Minuten und erfolgt
durch ein Team aus interventionellen Kardiologen oder
Elektrophysiologen sowie Ärzten mit Erfahrung in der
Echokardiografie", erklärt Prof. Sievert.
Über das CVC Frankfurt
Das CardioVasculäre Centrum (CVC) Frankfurt ist ein renommiertes
Zentrum zur Diagnostik und Therapie von Herz- und Gefäßerkrankungen.
Seit seiner Gründung durch Prof. Horst Sievert 2003 hat das Zentrum
besonders im Bereich der minimal-invasiven Behandlungsmethoden
international eine führende Rolle übernommen.
Über das WATCHMAN-Implantat
Das WATCHMAN-Device ist das am umfangreichsten untersuchte
LAA-Verschlusssystem mit über 2.400 Patienten in prospektiven Studien
und über 6.000 Patientenjahren im Follow-up. Das WATCHMAN-Implantat
der ersten Generation erhielt 2005 die CE-Kennzeichnung zur
Prävention von Thrombenbildung im linken Vorhofohr (Left Atrial
Appendage, LAA) und Embolien sowie zur Reduktion des Risikos
lebensbedrohlicher Blutungen bei Patienten mit nicht-valvulärem
Vorhofflimmern (AF), die sich für eine Behandlung mit
Gerinnungshemmern eignen. 2012 wurde die Zulassung auf Patienten
erweitert, bei denen eine Antikoagulationsbehandlung kontraindiziert
ist.
Quellen
1 Stroke Association: http://ots.de/RdAD5. Letzter Zugriff: 20.
November 2015
2 http://www.schlaganfall-hilfe.de/. Letzter Zugriff: 20. November
2015
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Datum: 01.12.2015 - 13:23 Uhr
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